13 spanische Horrorfilme, die ihr gesehen haben solltet
Das spanische Horrorkino ist seit Jahrzehnten quicklebendig und so bleibt es hoffentlich, denn von der iberischen Halbinsel kommen so einige Horrorperlen. Hier eine kleine Auswahl.
Bei der Auswahl der Filme haben wir nicht nur auf das Produktionsland geschaut, sondern auch ob der Film in spanisch gedreht wurde, damit am Ende auch wirklich eine Liste herauskommt, die das Adjektiv „spanisch“ verdient. Wir hoffen es ist für euch noch der eine oder andere Tipp dabei!
13. Im Glaskäfig (1986)
Agustí Villarongas Im Glaskäfig handelt von einem ehemaligen KZ-Arzt Klaus und pädosexuellen Serienkiller, der nach einem Suizidversuch gelähmt und an eine eiserne Lunge gefesselt von seiner Frau und seiner Tochter gepflegt wird. Das ändert sich auf erschütternde Weise als sich Angelo als Krankenpfleger bewirbt. Klaus selbst wird zwar kein Leid mehr zufügen, die Fäden aber, hält er in der Hand und erschafft ein weiteres reales Monster.
Was mir hier sehr schwer fällt, ist mich kurz zu halten. Dieser Film verlangt nach einer seitenlangen Review, allein um die Psyche des Täters Klaus zu beleuchten. Besonders betonen sollte man die Schauspieler, die ohne Frage glaubhaft und immer am Maximum spielen. Wer auf dramatische Wendungen und einen bleibenden Eindruck wert legt, kommt an diesem Film nicht vorbei. Villaronga hat hier eine perfekte grausame Geschichte abgeliefert, wie man sie so kaum mehr findet.
12. Im Augenblick der Angst (1987)
Bigas Lunas Im Augenblick der Angst ist ein Horror-Thriller aus dem Jahre 1987 mit der unvergesslich guten Zelda Rubinstein (Picket Fences, Poltergeist) in der Hauptrolle. Sie spielt die dominante Mutter von John – einem Krankenpfleger -, den Sie zum Morden anstiftet. Allerdings ist dies nur die halbe Geschichte des Thrillers, der für damalige Sehgewohnheiten erfrischend unamerikanisch daherkommt. Er ist quasi eine Hommage an den klassischen Horrorfilm, eine Verbeugung vor den Größen des Genres.
11. Shrew’s Nest (2014)
Der Film folgt dem Leben zweier Schwestern in den 1950ern, die sehr zurückgezogen im titelgebenden Shrew’s Nest leben. Das deutschsprachige Pendant zum spanischen Musarañas und englischen Shrew ist die Spitzmaus. Während die jüngere Schwester regelmäßig das Haus verlässt, ist ihre ältere Schwester Montse die nestpflegende und -schützende Spitzmaus.
Dieses als Horror-Psycho-Drama angelegtes Kammerspiel besticht hauptsächlich durch die schauspielerischen Leistungen. Im Vordergrund steht hier ohne Zweifel Montse (Macarena Gómez) und ihr toter Vater (Luis Tosar), der wie ein bedrohlicher Schatten die Sünden der Vergangenheit mahnt. Montse erweist sich im Laufe der Geschichte als unheimlich vielseitiger und komplexer Charakter, der auch ganz im Mittelpunkt der Geschichte steht. Die Performance von Gómez ist dabei beachtlich nuanciert. Vom perfiden psychotischen Wahnsinn hin zur ruhigen, in sich gekehrten Verletzlichkeit schafft es Gómez nicht nur ihre Figur mit Leben zu füllen, sondern den Film fast alleine zu tragen.
10. Witching & Bitching (2013)
Mit Witching & Bitching beschert uns Regisseur Àlex de la Iglesias eine völlig überdrehte Horrorkomödie, die in ihrer unkonventionellen Art, völlig ungebremst auf den Zuschauer losgelassen wird. Ein Raubzug, ein Kampf gegen finstere Hexen und eine Fülle an aberwitzigen Dialogen; mehr Zutaten benötigt der spanische Regisseur nicht. Witching & Bitching verspricht einen heißen, humoristischen Hexenbesenritt, der auf Iglesias Eigenart vollends zu überzeugen weiß.
9. Das Versteck (1970)
Das Versteck, mit dem reißerischen deutschen Untertitel „Angst und Mord im Mädchenpensionat“, handelt vom Waisenkind Theresa, die Anfang des 20. Jahrhunderts auf ein von der Außenwelt abgeschottetes streng geführtes Mädcheninternat kommt. Dort muss sie sich nicht nur mit sadistischen Machtspielen, sondern auch mit mysteriösen Ereignissen rumschlagen.
Narciso Ibáñez Serradors psychologischer Gothic-Horror-Streifen kann mit seiner spannenden Mischung aus diversen Subgenres auf mehreren Ebenen überzeugen. In großartigen Bildern rund um ein altes Herrenhaus verneigt sich Serrador vor seinen Vorbildern der Schauerromantik und ist dabei so viel mehr als bloße Hommage. Der Fokus liegt zu einem großen Teil auf den Machtstrukturen innerhalb des Internats. Diese weiß der Spanier geschickt zu nutzen, um seinem psychologischen Horror freien Lauf zu lassen und schafft es dabei zusätzlich sich mit unterdrückter Sexualität und dem klerikalen Faschismus unter Franco auseinander zu setzen.
Das Versteck ist einer der ganz großen Klassiker des spanischen Horrorkinos, wodurch es umso mehr verwundert, dass dieser nach wie vor als Geheimtipp gilt. Unbedingt anschauen!