The Void (2016) – Review
Was haben John Carpenter, Clive Barker und H.P. Lovecraft gemeinsam? Elemente der Werke aller drei kann man im Horrorfilm The Void von Regisseur Jeremy Gillespie finden.
Originaltitel: |
The Void Kandada 90 Minuten Jeremy Gillespie, Steven Kostanski Jeremy Gillespie, Steven Kostanski |
Etwas Carpenter, etwas Lovecraft
Die Grundgeschichte ist schnell erzählt: Mitten in der Nacht befindet sich eine scheinbar vom Schicksal zusammengewürfelte Gruppe von Leuten in einem kleinen Krankenhaus in einem Belagerungszustand. Seltsame Sektierer und das, was diese heraufbeschworen haben, versuchen, sich Zutritt zu verschaffen.
Die Situation erinnert also an eine Mixtur der Carpenter-Filme Assault On Precinct 13 und Prince of Darkness. Auch atmosphärisch hat der Film anfangs viel von Carpenters Frühwerken – sei es das Spiel der Schauspieler, die klaustrophobische Enge, die schönen blitzenden und stimmungsvollen Lichteffekte oder auch der sumpfig-dröhnende Soundtrack.
Die wenigen Splatter-Effekte sind effektiv, hart und liebevoll mit Hand gemacht – was heutzutage nicht mehr selbstverständlich ist, da CGI-Effekte wesentlich billiger und zeitsparender sind. Dass dieser Trend auch einen Film kaputt machen kann, sieht man beispielsweise in The Midnight Meat Train, von daher Chapeau!
Die heraufbeschworenen, tentakelreichen Wesen (ebenfalls Handarbeit) erinnern etwas an die „Großen Alten“ aus Lovecrafts Cthulhu-Mythos; auch die Sektenanhänger könnten aus einem Roman oder einer Kurzgeschichte des amerikanischen Schriftstellers stammen. Weiterhin wird auch Carpenters The Thing für die Kreaturen Pate gestanden haben.
Etwas Barker
Gegen Ende hin ändert sich die Atmosphäre in Richtung Hellbound – Hellraiser II bzw. Lord Of Illusions, es wird kalt und trostlos. Der Sektenführer hat durchaus Anteile von Pinhead oder auch dem Magier Nix. Natürlich soll hier nicht das Ende gespoilert werden, daher sei an dieser Stelle nur gesagt, dass es konsequent ist und den Film passend beendet.
Der Film wird die Horrorgemeinde vermutlich spalten, da hier die Phantasie des Zuschauers gefragt ist – im Gegensatz zu den vorherrschenden Geisterbahnfilmen, die voll und ganz nach dem Motto „More is more“ gestaltet sind, und dem Zuschauer größtenteils leider das Denken abnehmen. Aber genau das macht den Film gut und mutig, denn natürlich hätte der Regisseur auf Nummer sicher gehen und ein Splatter- und Jumpscare-Festival veranstalten können. Offensichtlich vermisst Gillespie – wie insgeheim viele Genre-Freunde – die Substanz in aktuellen Horrorfilmen.
Fazit
Kritisieren kann man die doch etwas sehr dünn geratene Geschichte. Mit etwas mehr Raffinesse hätte hier ein sehr starker Genrebeitrag entstehen können. Man hätte auch die Kreaturen wenigstens etwas ausführlicher zeigen können; so wäre nicht der Eindruck entstanden, dass aus Kostengründen nur Teile der Wesen fertiggestellt worden wären.
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Spannung | |
Atmosphäre | |
Gewalt | |
Ekel | |
Story |
Bildquelle: The Void © Ascot Elite Entertainment Group
One Comment
Magarete Schreinemakers
Ich finde, pinke Pizza-Ponys werden unterschätzt!