Renfield (2023) – Review
Seit dem 25.05.2023 ist Renfield in den deutschen Kinos zu sehen. Ob sich der Film lohnt, erfahrt ihr hier.
Originaltitel: | Renfield |
Land: | Vereinigte Staaten |
Laufzeit: | 93 Minuten |
Regie: | Chris McKay |
Drehbuch: | Ryan Ridley, Robert Kirkman, Ava Tramer |
Cast: | Nicholaus, Hoult, Nicolas Cage, Awkwafina u.a. |
VÖ: | Ab 25.05.2023 m Kino |
Inhalt
92 Jahre nach den Ereignissen von Dracula sind der Fürst der Finsternis (Nicolas Cage, Mandy) und Renfield (Nicholaus Hoult, The Menu) in New Orleans gelandet, um wieder zu Kräften zu kommen. Dracula muss sich dabei auf seinen treuen Diener verlassen, um an potenzielle Opfer zu gelangen. Doch eben diesem wird klar, dass er in der toxischen Beziehung mit seinem Boss feststeckt und so beschließt er, schnellstmöglich aus dieser zu entkommen. Hilfe sucht sich Renfield dabei in einer Selbsthilfegruppe und trifft eines Nachts auf die Polizistin Rebecca (Awkwafina, Shang-Chi), der er bei einem Clan-Überfall das Leben rettet. Dracula passt das alles gar nicht und er schwört blutige Rache an Renfield, der ihn in seinen Augen verraten hat.
Kritik
Tatsächlich ist Chris McKays Film als Sequel zum 1931er-Dracula zu betrachten, denn zu Beginn sehen wir in charmanten Rückblenden, was im Original des Universal Klassikers passiert. Hier werden Dracula und Renfield mit den aktuellen Darstellern digital ersetzt, damit die Kontinuität passt. McKay geht hier mit viel Respekt vor Bela Lugosi vor: Nicolas Cage spielt den Vampirfürsten mit ähnlicher Mimik und Gestik, sowie mit dem obligatorischen Hang zum Overacting, was aber auch der einzige direkte Bezug auf Lugosis Dracula bleiben soll. Renfield spielt natürlich nicht mehr vor gezeichneten Hintergründen und antiquierten Sets, sondern schafft eine eigene Atmosphäre, welche durch eine Lichtgebung aus blauen, grünen und roten Farben, zusammen mit abgenutzten Gebäuden in New Orleans aufgebaut wird. Die Story ist simpel gehalten, punktet aber mit der Chemie zwischen Cage und Hoult; so gibt es eine Szene mit den beiden zum Niederknien, welche sich in Renfields frisch bunt gestrichenen Apartment abspielt.
Wie es sich für eine gute Horrorkomödie gehört, passt zum Glück das Timing in Sachen Humor super. Oneliner kommen im richtigen Moment, es gibt eine Menge Situationskomik und ein absolut aus dem Ruder laufendes Gemetzel. Für große Brüller sorgt z.B. ein Running Gag der Polizistin und einem Mitarbeiter, die absurden Kampfsequenzen, in denen ein durch den Verzehr von Insekten übermenschlicher Renfield seine Gegner mit deren eigenen zuvor abgerissenen Gliedmaßen verprügelt oder in Zeitlupe Rebecca zuzwinkert, bevor er auf einem Leichenberg landet. In diesen Szenen geht der Film durchaus blutig ans Werk, denn hier wird zerstückelt, abgerissen, gepfählt und zerdrückt, was das Zeug hält. McKay verliert hier aber niemals seine Leichtfüßigkeit, sondern sorgt für überaus unterhaltsame 93 Minuten mit einem völlig frei drehenden Cage und einem stark auftrumpfenden Nicholas Hoult sowie einer wirklich lustigen Awkwafina, die immer wieder mit lockeren Sprüchen am Start ist, ohne zu nerven.
Wen schon immer die Geschehnisse nach dem ersten Dracula interessierte und noch obendrein Lust auf einen großartigen Nicolas Cage hat, der sollte hier unbedingt einen Blick riskieren. Renfield unterhält somit mit einem ordentlichen schwarzen Humor, übertriebeneren Splattereinlagen sowie lustigen Sprüchen und bietet einen frischen, kreativen Beitrag zu dem etwas festgefahrenen Vampirgenre.
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Bildquelle: Renfield © Universal Pictures