Lovecraft
Toplisten

13 Horrorfilme im Geiste H. P. Lovecrafts, die ihr gesehen haben solltet!

3. Dark Waters (1993)

Nach dem Tod ihres Vaters findet die Engländerin Elizabeth heraus, dass er jahrelang Geld an einen geheimnisvollen Nonnenorden gespendet hat und so reist sie neugierig zu den gläubigen Schwestern auf eine abgeschiedene Insel. Die Nonnen scheinen sich der Aufgabe verschrieben zu haben, eine uralte böse Kraft in den Katakomben unter dem Kloster festzuhalten, doch sie sind nicht besonders redselig. Die monströse Präsenz auf der Insel hat sie zu abscheulichen, halbwahnsinnigen Gestalten werden lassen, angeführt von einer blinden Äbtissin. Elizabeth beschließt, eigene Nachforschungen anzustellen. Unterstützung erhält sie dabei von der jungen Nonne Sarah, mit der gemeinsam sie das Kloster durchsucht und dabei Hinweise auf einen uralten Dämon sowie ihre eigene Kindheit auf der Insel findet. Doch die Nonnen bleiben keineswegs tatenlos und schon bald muss Elizabeth um ihr Leben fürchten …

Mariano Bainos Dark Waters ist einer der letzten großen italienischen Horrorfilme und eine Verneigung vor H.P. Lovecraft, dessen Werk der Regisseur als Jugendlicher verschlang. Lovecraft begründete den Cosmic Horror: Der Mensch ist keineswegs die Krone der Schöpfung, in den Abgründen von Raum und Zeit lauern namenlose Schrecken, denen wir vollkommen schutzlos aufgeliefert sind. Die uralten Wesen sind das ultimative Fremde und das Einzige, was dem Menschen angesichts der Konfrontation mit ihnen bleibt, ist die Flucht in den Wahnsinn. Auch die Bewohner der Insel wirken, als hätten sie die Begegnung mit dem Fremden nicht gut überstanden. Ihr Handeln folgt einer eigenartigen Logik, die sich uns ebenso wenig erschließt wie der Sinn ihrer Rituale. Das hängt auch mit der, von Lovecraft abgeschauten, Verhüllung des Monsters zusammen: Erst in der letzten Szene gibt ein Riss im Mauerwerk einen Blick auf seinen grotesken Körper frei. Bis zuletzt bewahrt die dämonische Kreatur sich dadurch ihren Schrecken und ihre Fremdartigkeit.

Selbst die Kategorien von Raum und Zeit sind plötzlich keine verlässlichen Orientierungspunkte mehr. Einen sicheren Halt bietet Dark Waters dem zwischen Traum und Wirklichkeit schwankenden Zuschauer nicht – bleibt nur, sich auf die kosmischen Monstrositäten einzulassen und den Schrecken zu genießen. [Catherin]

2. Die Mächte des Wahnsinns (1994)

John Trent ist ein echter Profi, wenn es darum geht, Versicherungsbetrüge als solche zu enttarnen. Bei seinem neusten Fall soll er das Verschwinden des berühmten Horrorautors Sutter Cane untersuchen und eruieren, ob es sich tatsächlich um ein Verschwinden oder nur um eine Farce im Zusammenhang mit der Promo für sein neustes Buch handelt. Trents Nachforschungen führen ihn in die völlig abgelegene Kleinstadt Hobb’s End. Als er sich in dieser umsieht, findet er eine alte, verlassene Kirche vor und urplötzlich bricht wahrlich die Hölle auf Erden um Trent herum aus…

Neben Carpenters großen Klassikern wie Halloween oder Das Ding aus einer anderen Welt oftmals fahrlässig unterschätzt, ist Die Macht des Wahnsinns nicht nur einer seiner stärksten Filme, sondern ganz sicher auch einer der besten Verfilmungen des lovecraft’schen Horrors. Dem Altmeister gelang mit einem der letzten seiner großen Filme eine unfassbar stimmungsvolle Geisterbahnfahrt, in der Carpenter nach und nach apokalyptischen Schrecken über einen hervorragend aufspielenden Sam Neill hereinbrechen lässt und immer mehr die Grenze zwischen Realität, Fiktion und Wahnsinn aufbricht. Der strudelartige Abstieg ins Grauen ist von seiner Konstruktion her ähnlich dem in Der Leuchtturm: Was hier wirklich real ist und was nur eine Farce, nur eine Illusion, lässt sich mit fortschreitendem Abgleiten des Verstandes der Figuren irgendwann nur noch schwierig ausmachen. Das Schicksal der meisten Lovecraft-Protagonisten, nämlich das hoffnungslose Verfallen in den Wahnsinn, ist in Die Mächte des Wahnsinns programmatisch zu verstehen.

Auf dem Weg in den Wahnsinn lässt Carpenter dermaßen viele widernatürliche Abscheulichkeiten von der Leine, dass Lovecraft selbst vermutlich das Herz aufgegangen wäre. Reißerische Höllenhunde, eine finstere Kirche als Portal in die Hölle, schleimige Tentakel-Monster, ein wütender Mob von Zombiedämonen und ein Horrorroman, dessen apokalyptische Verheißungen all diesen Schrecken erst entfesseln, sind nur einige der Stationen auf diesem von Abnormitäten gesäumten Höllentrip. Treffender wird man die Quintessenz von Lovecrafts kosmischem Grauen kaum verfilmen können. [Robert]

1. The Call of Cthulhu (2005)

Ein Sanatoriums-Insasse vertraut seinem Arzt den Grund seiner Nervenkrankheit an – verbunden mit der Bitte, alle schriftlichen Zeugnisse seiner früheren Aktivitäten zu verbrennen. Zu scheußlich für die Menschen sei das, was er in den Nachforschungen rund um den Nachlass seines verstorbenen Onkels gefunden und dem er fortan wie besessen nachgeforscht habe. Aus dessen Dokumenten ergibt sich nach und nach ein klaustrophobisches Puzzlebild. Ein schlummerndes, uraltes Übel, das die sensiblen Menschen in ihren Träumen heimsucht und von den Rückständigen als Gott verehrt wird, scheint unter der Oberfläche des Meeres auf seinen erneuten Aufstieg – wenn die Sterne richtig stehen – zu lauern…

Dem aufgedrehten Tentakelhorror, der zahlreiche Adaptionen der Werke H. P. Lovecrafts kennzeichnet, setzt Andrew Leman eine schwarz-weiße Stummfilmproduktion gegenüber, die dem Geiste des geheimnisumwitterten Autors eher zu entsprechen versucht. Nachträglich eingefügte „Vintage“-Effekte wie Flickern und Unschärfen sollen den Eindruck erzeugen, es handele sich um eine verschollene, erst kürzlich wiederentdeckte Produktion aus den 20ern. Die Kulissenhaftigkeit des Films, durch den Einsatz von Nebelwerfern, Stop-Motion und Miniaturmodellen komplettiert, unterstützt die abstrakte Ungreifbarkeit dessen, was sich da tut: Sie entführt die Zuschauenden in die Zeitlosigkeit. Der namenlose Protagonist verstrickt sich währenddessen in widersprüchlichen Hinweisen ob einer sich andeutenden, weltumspannenden Verschwörung, deren Ausmaß auch ihm schließlich die Sinne nimmt.

Inhalt und Form von The Call of Cthulhu verschwimmen so zu einer einmaligen Seherfahrung. Mit großartigem Gespür für die surreale Atmosphäre, in der sich die Elemente der Vorlage multiperspektivisch zu einem apokalyptischen Schrecken zusammensetzen, entfaltet sich Lovecrafts Kosmisches Grauen hier in einem stillen Alptraum in Schwarz und Weiß. [Alexander]


Das war es auch schon von uns. Seid ihr zufrieden mit der Liste? Was muss raus und wie würde eure Liste aussehen?

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Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

...und was meinst du?