Alone
Kritik

Alone – Du kannst nicht entkommen (2020) – Review

Mit Alone –  Du kannst nicht entkommen setzt Regisseur John Hyams auf geradlinigen Survival-Thrill und liefert eine spannungsgeladene Treibjagd abseits der Zivilisation.

Originaltitel: Alone
Land: USA
Laufzeit: 98 Minuten
Regie: John Hyams
Drehbuch: Mattias Olsson
Cast: Jules Willcox, Marc Menchaca u.a.

Hintergründe & Inhalt

Von einem traurigen Ereignis verfolgt, will Jessica ihr altes Leben hinter sich lassen. Mit ihrem gesamten Hab und Gut im Anhänger, bricht die junge Frau in ihrem Volvo gen Zukunft auf. Doch bereits nach kurzer Zeit verwandelt sich die harmlose Fahrt in einen Alptraum . Als Jessica auf einer Landstraße einen langsam fahrenden SUV überholt, lässt dieser sie nicht gewähren. Nach dem sie einem Frontalcrash mit einem LKW gerade noch ausweichen kann, scheint der ominöse Fahrer nun ein beängstigendes Interesse an Jessica zu zeigen…

Kritik

Das simple Katz-und-Maus-Spiel inmitten dichtbewachsener Wälder ist ein klassischer Genre-Plot. Regisseur John Hyams (Black Summer, Z-Nation) spannt sein Publikum in Alone nicht lange auf die Folter und legt früh die Karten auf den Tisch. Bereits nach kurzer Zeit outet sich der fremde Fahrer als ernstzunehmende Bedrohung und soll auch fortan als Dreh- und Angelpunkt des Schreckens fungieren. Hyams führt auf inszenatorisch hohem Niveau durch die in fünf Kapitel unterteilte Geschichte, die mit einer Fülle an spannungsgeladenen Stimmungsbildern für fesselnde Adrenalinschübe sorgt. Bald schon findet sich Jessica auch jenseits des Autos wieder – etwa in reißenden Flüssen oder zu Fuße im dichten Wald – doch Alone setzt dabei keinesfalls auf ereignisloses Umherlaufen, das im Genre viel zu oft als Spannungskiller Einzug findet, sondern nutzt die Umwelt geschickt für Situationen, die der Protagonistin einiges abverlangen.

Alone

Storytechnisch bewegt sich Alone auf sicherem Pfade. Der Thriller wirkt zielstrebig und lässt unerwartete Wendungen gänzlich aus. Stattdessen verlässt er sich auf seine Stärken, bleibt fokussiert und schöpft seine Kraft vor allem aus seinen Charakteren. Jules Willcox beeindruckt als junge Frau, die nicht nur den Kampf mit sich selbst und ihrer dramatischen Vergangenheit, sondern auch den gegen ihren unbekannten Peiniger überstehen muss. Gefangen in einer schier aussichtslosen Situation, überzeugt Jessica mit Stärke und Mut. Aber auch auf Seiten des Antagonisten kann der amerikanische Survival-Thriller überzeugen. Denn auch wenn Marc Menchacas Charakter – stilecht mit Fliegerbrille, Oberlippenschnauzer und Karohemd – frisch aus dem Baukasten für generische Hinterwälder-Killer entsprungen scheint, handelt es sich beim Entführer um einen höchst manipulativen Charakter. Es liegen nur Momente zwischen dem liebevollen Telefonat mit Gattin und Kind und der Jagd auf eine unschuldige Frau, um seine sadistischen Gelüste befriedigen zu können. Dabei setzt der gefährliche Brillenträger nicht nur auf körperliche Gewalt, sondern vor allem auf die emotionale Zerstörung seines Opfers.

AloneFazit

Mit Alone liefert John Haymes schnörkelloses Thriller-Kino, das zwar auf große Überraschungen verzichtet, dafür aber durchgängig Action und Spannung verspricht. Das Remake des 2011 erschienenen schwedischen Night Hunt – Die Zeit des Jägers überzeugt als geradlinig inszenierte Hetzjagd mit starken Charakteren.

 

Bewertung

Grauen Rating: 3 von 5
Spannung Rating: 3 von 5
Härte Rating: 2 von 5
Unterhaltung Rating: 4 von 5
Anspruch Rating: 2 von 5
Gesamtwertung Rating: 4 von 5

Ab 25.03.2020 im Handel:

Alone Alone

Bildquelle: Alone – Du kannst nicht entkommen © 2021 Koch Films

Als großer Fan des Horror-Kinos, insbesondere der alten Schule, diskutiere ich immer gerne mit meinen Mitmenschen über das, was mir ein Film mitgibt. Ich freue mich darauf, mich mit euch über die unendlichen Weiten des Horror-Genres auszutauschen! :)

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