Dinocroc vs. Supergator
Kritik

Dinocroc vs. Supergator (2010) – Review

Dinocroc vs. Supergator ist eine CGI-Monster-Hatz aus dem Hause Corman. Wir haben uns für euch mit den Riesenechsen angelegt.

Originaltitel: Dinocroc vs. Supergator
Land: USA
Laufzeit: 87 Minuten
Regie: Jim Wynorski
Drehbuch: Jim Wynorski, Mike MacLean
Cast: David Carradine, Rib Hillis, Amy Holt u.a.

Wenn ich an Roger Corman denke, dann denke ich an die 50er bis 80er. An schnell und billig produzierte Creature Features, an etliche dreiste Rip-offs und natürlich an ganz viel Exploitation. Dass Corman gerade ab Mitte der 2000er vermehrt CGI-lastige Creature Features produziert hat, habe ich bislang erfolgreich ignoriert. Sharktopus, Sharktopus vs. Whalewolf, Sharktopus vs. Pteracuda, Dinoshark, Cobragator, Camel Spiders, Dinocroc, Supergator oder eben Dinocroc vs. Supergator.

Ich habe bisher keinen davon gesehen und nach Dinocroc vs. Supergator wird es auch dabei bleiben. Ich wusste auf was ich mich einlasse, also will ich das dem Film gar nicht erst vorhalten: ein Film über zwei CGI-Kreaturen, die hin und wieder ein paar Menschen fressen.

Genau genommen geht es um ein skrupelloses Biotech-Unternehmen, das auf einer Insel mit Wachstumspräparaten experimentiert; unter anderem an einem Krokodil und einem Alligator. Den beiden hungrigen Riesenechsen gelingt es selbstverständlich, aus dem Labor auszubrechen und fressen sich nun durch die Landschaft.

Die Story um ein schiefgelaufenes Experiment ist weder neu, noch sonderlich erwähnenswert; die Charaktere ein paar Pappaufsteller, die Dialoge zum Fremdschämen, das Schauspiel für ein Laientheater noch blamabel und David Carradine hat nur ein paar Proforma-Auftritte, die wohl insgesamt nicht mehr als fünf Minuten Screentime ausmachen. Nachdem dieser fast ausschließlich in Telefongesprächen zu sehen ist, gehe ich davon aus, dass diese auch an einem Tag runtergedreht wurden, ohne dass großartig viel Interaktion mit anderen Schauspieler_innen nötig war.

Dinocroc vs. Supergator

Dies dürfte für Fans solcher Filme jedoch kein großes Problem darstellen. Kritischer wird es bei den Actionszenen. Solange die Monster alleine durch die Gegend stapfen dürfen, sehen diese noch ganz ok aus. Doch bei jeder Interaktion geht auch das letzte bisschen Illusion flöten, dass dies wirklich real sind. Sofern man überhaupt von Interaktion sprechen kann, denn in den meisten Fällen werden Opfer einfach in einem Bissen verschlungen oder das ganze Geschehen verschwindet in wenigen Frames vom Screen. Kein Blut, keine Gedärme – und in den vereinzelten Szenen, in denen wir doch sehen, wie die Monster jemanden töten, gibt es nur ein bisschen CGI-Blut zu sehen.
Es ist teilweise schon regelrecht absurd für was alles hier CGI verwendet wurde. Nicht nur die Kreaturen, sondern auch überdimensionierte Pilze, die überhaupt keine Rolle spielen im Film, oder riesige Steine auf der Straße, spielen ebenfalls keine Rolle, werden per Computeranimation erschaffen. Diese sehen dabei so aus, als ob sie aus einem Playstation2-Videospiel in den Film kopiert wurden. Ich glaube, ich muss nicht extra erwähnen, dass natürlich keine Interaktion mit diesen Props stattfindet.

Dinocroc vs. Supergator

Dass ich mit Dinocroc vs. Supergator nicht sonderlich glücklich werden würde, hatte ich schon vermutet, aber wie grauenhaft der Film ist, hat mich wirklich überrascht. Denn selbst wenn man auf diese Art von Filmen steht, ist Dinocroc vs. Supergator einfach langweilig und unglaublich zäh. Nicht nur, dass die Attacken der Monster wie gesagt kaum der Rede wert sind, die Echsen haben zudem auch noch kaum Screentime. Der Großteil des Films besteht darin, dass irgendwelche Leute durch die Gegend fahren oder laufen und wieder zurück. Ich hab auch nie ganz verstanden, wieso irgendwer jetzt überhaupt was macht. Hab darauf aber ehrlich gesagt auch nicht so viel Konzentration verschwendet, da es mir nicht sonderlich wichtig erschien.
In den letzten fünf Minuten kommt es dann auch zum versprochenen CGI-„Kampf“ zwischen Dinocroc und Supergator, der keine 30 Sekunden dauert und den man gesehen haben muss, um seine gesamte Lächerlichkeit zu glauben.

Im Endeffekt war Dinocroc vs. Supergator also sogar noch wesentlich schlimmer, als ich befürchtet hatte und es ist mir ein absolutes Rätsel wieso sich auch nur irgendwer diesen Film anschauen sollte, denn selbst von Cormans Markenzeichen – Boobs, Butts and Blood – ist hier nichts zu sehen. Und was bleibt dann noch groß übrig?

 

Bewertung

Grauen Rating: 0 von 5
Spannung Rating: 0 von 5
Härte  Rating: 1 von 5
Unterhaltung  Rating: 1 von 5
Anspruch  rating0_5
Gesamtwertung rating0_5

Bildquelle: Dinocroc vs. Supergator © Tiberius Films

Horrorfilme sind für mich ein Tor zu den unheimlichen, verstaubten Dachböden und finsteren, schmutzigen Kellern der menschlichen Seele. Hier trifft man alles von der Gesellschaft abgeschobene, unerwünschte, geächtete, begrabene: Tod, Schmerz, Angst, Verlust, Gewalt, Fetische, Obsession. Es ist eine Entdeckungsreise auf die "Schutthalde der Zivilisation". Auf diese Reise würde ich euch gerne mitnehmen.

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