Besten Horrorfilme
Toplisten

Platz 3 bis 1 der besten Horrorfilme aller Zeiten!

Nach 136 Titeln, die euch eine bunte Mischung dessen kredenzt haben, was das Genre alls zu bieten hat, kommen wir nun zu unseren Top drei. Drei absolute Klassiker des Genres, die bis heute unerreicht sind.

Platz 3: Blutgericht in Texas (1974)

Sally und ihr Bruder Franklin machen sich mit drei Freunden auf den Weg ins ländliche Texas, um die Ruine des alten Familienhauses zu besuchen. Die unwirtliche Region wird heimgesucht von Grabschändung und Leichenraub, und bald machen die jungen Leute Bekanntschaft mit dem grausigen Quell des Übels: Ein Kettensäge schwingender Rohling geht um, und auch der mitgenommene Anhalter und der örtliche Tankwart hüten ein dunkles Geheimnis…

Die ausgemachte Räudigkeit, die die staubig braunen Bilder von Blutgericht in Texas kennzeichnet, sucht bis heute ihresgleichen. Autor und Regisseur Tobe Hooper (Poltergeist) prägte mit seinem zweiten Spielfilm das Subgenre des Terrorkinos wie kein Zweiter: Unbarmherzig hässlich ist wirklich alles im Schein der sengenden Südstaatensonne – bis auf die jungen Reisenden natürlich, deren naive Aufgeschlossenheit jedoch bald vergeht. Im Sand und Schmutz der abgehängten und sozial verwilderten Backwoods gibt es keinen Platz für ihre optimistische Lebensfreude.

Der Schrecken, den Hooper mit knappem Budget und zahlreichen Setpannen hier inszeniert, ist kein besonders subtiler, kein übernatürlicher und kein psychologischer. Blutgericht in Texas reduziert sein Grauen aufs absolut Basale: das nackte Überleben. Und dieser Horror trifft den Zuschauer, wie Leatherface sein erstes Opfer, mit einem Hammerschlag. Dumpf, brachial, betäubend. Ist das menschliche Leben aufs Äußerste reduziert, liegen Träume, Hoffnungen und der „American Way of Life“ nur noch verschüttet zwischen den anderen Schlachtabfällen, die Hooper abfilmt. Am Ende bleiben nur Fleisch, Blut und die rasende Angst des Viehs auf der Schlachtbank. Blutgericht in Texas etablierte eine barbarische Erzähltradition, die vom goldenen Hollywood weiter entfernt kaum sein könnte. Und erinnert uns auf jedem Millimeter Zelluloid daran, wie fragil die vermeintlich sichere Zuflucht menschlicher Kultur ist. [Alexander]

Platz 2: Der weiße Hai (1975)

Im beschaulichen Badeort Amity kommt es immer wieder zu schrecklichen Haiangriffen. Polizeichef Brody, der Meeresbiologe Hooper und der Haifänger Quint machen sich auf die Suche nach der Bestie, um sie zur Strecke zu bringen.

Als Steven Spielberg 1975 seinen Film Der weiße Hai auf die Leinwand brachte, strömten die Massen in die Kinos und blieben danach den Stränden fern. Zu schockierend waren die Angriffsszenen des Hais, zu sehr wurde die Angst vor den unbekannten Tiefen des Meeres tief im Unbewussten des Publikums verankert.
Neben der Urangst vor Haien blieb vor allem auch ein immenser Erlös, womit der Film zusammen mit Krieg der Sterne die Ära des Blockbuster-Kinos einläutete.

Der Film basiert auf Peter Benchleys gleichnamigem Roman aus dem Jahr 1974, wobei Spielberg den Großteil der Subplots fallen ließ und sich auf die Hai-Jagd, der letzten gut 100 Seiten konzentrierte. Dies erwies sich als goldrichtige Entscheidung, denn in seiner reduzierten Dramaturgie gehört der Spannungsaufbau von Der weiße Hai nach wie vor zum Besten, was das Genre zu bieten hat. Vor allem Spielbergs Entscheidung die Bedrohung sehr lange im Dunkeln zu lassen und nur durch den Gänsehaut-Score von John Williams in Erscheinung treten zu lassen, erhöht die Intensität dieser Szenen noch einmal enorm. Diese Erkennungsmelodie ist dementsprechend aus der Popkultur heutzutage nicht mehr wegzudenken.
Diese zum Zerreißen gespannte Atmosphäre funktioniert vor allem auch deshalb so gut, weil Spielberg mit viel Gefühl an seine Figurenzeichnung herangeht und dem Trio Raum zum Wachsen gibt. Diese Mischung macht den Film so unheimlich effektiv und hat bis heute nichts von seiner Wirkmacht verloren.

Damit gelang es Spielberg, eben nicht nur eine neue Ära einzuläuten, sondern vor allem die Blaupause für den Haihorror schlechthin zu schaffen. Ein Meisterwerk des Tierhorrors und bis heute einer der besten Horrorfilme aller Zeiten. [Florian]

Platz 1: Alien (1979)

Das Raumfrachtschiff „Nostromo“ befindet sich auf der Rückreise von einem weit entfernten Job, als es ein Notsignal von einem nahegelegenen Planeten erhält. Gemäß den Vorschriften wird die Crew vom Bordcomputer frühzeitig aus ihrem Kälteschlaf geweckt, um dem Ursprung des Signals auf den Grund zu gehen. Bei ihren Erkundungen auf dem unbekannten Planeten stößt die siebenköpfige Crew auf einen parasitären Organismus, der einen der Offiziere befällt. Den Quarantänevorschriften zum Trotz bringt die Crew ihren Kameraden aufs Schiff – unwissend darüber, welch tödliche Lebensform sie damit auf die „Nostromo“ gebracht haben…

Alien ist selbst nach über 40 Jahren das unbestrittene Paradebeispiel, wenn es um atmosphärischen und beklemmenden Horror geht. Ridley Scotts Meisterwerk konfrontiert seine Protagonisten mit einer wahrlich fürchterlichen Lebensform, die deswegen so angsteinflößend ist, weil sie sich jeglicher wissenschaftlichen Rationalität entzieht. Das Alien ist ein Organismus, der durch seine Andersartigkeit dermaßen unerklärlich wird, dass es zum ultimativen Instrument des Horrors heranwächst: Denn wie will man etwas bekämpfen, das man nicht begreifen kann? Während die später folgenden Sequels das Alien durch vielerlei Hintergründe (an-)greifbar machten, setzt Scott alles daran, die fremde Gefahr als absolute Bedrohung darzustellen. Gefangen in der schwarzen Endlosigkeit des Alls wird die „Nostromo“ zum tödlichen Käfig, in dem die Crew den verzweifelten Versuch unternimmt, sich in verwinkelten Gängen und engen, finsteren Schächten gegen die lautlose und tödliche Gefahr zur Wehr zu setzen. Das Figurenensemble, ein Querschnitt der (amerikanischen) Bevölkerung, verkommt dabei von echten Charakteren hin zu reiner Beute für den ultimativen Organismus.

Nie wieder konnte ein Horrorfilm eine derartig – im wahrsten Sinne – monströse Bedrohung wie das Alien integrieren, nie wieder erreichte das Prinzip eines Antagonisten durch seine Unterwanderung jeglicher Logik und Vernunft derartige Vollendung wie bei dem unheimlichen Wesen aus einer fremden Welt. Alien ist ebenso wie das Alien selbst durch und durch vollkommen. Wenn kalte Angst vor dem Undefinierbaren jegliche Bewegung lähmt und dich im All niemand schreien hören kann – dann ist es der beste Horrorfilm aller Zeiten. [Robert]


Was sagt ihr zu unseren ersten drei Plätzen? Habt ihr alle Plätze schon gesehen? Ganz nach eurem Geschmack oder fragt ihr euch, was uns bloß geritten hat? Lasst es uns wissen!

Hier geht es zum Überblick über die gesamte bisher veröffentlichte Liste.

Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

3 Comments

  • Mick

    Das war ein spannendes Ranking. Nicht alle Filme habe ich gesehen, aber laut Letterboxd immerhin 86% und einige stehen sogar noch im Regal bei mir. Wieso sind es eigentlich 139 Filme? Viele der Filme wären auch in meiner Bestenliste. In meiner Liste wären vielleicht noch ein paar mehr Gialli.

    • Florian Halbeisen

      Freut mich zu hören.
      Und 86% ist ja schon einmal eine stolze Zahl und schön, dass selbst du hier noch ein paar Lücken zu füllen hast 🙂

      Meine persönliche Liste schaut auch noch einmal etwas anders aus, aber bis auf einzelne Ausnahmen, kann ich mit der Liste sehr gut leben. Ist im Endeffekt ne schöne Liste geworden und ich freu mich schon riesig auf den nächsten Durchgang ^^

    • Florian Halbeisen

      Ahja und wegen den 139.
      Das ist im Grunde eine reine Zahlenspielerei. Als ich angefangen haben die Topliste zu erstellen, waren mir 100 einfach zu wenig und ich wollte dann keine runde Zahl nehmen. 139 ist es dann geworden, weil die Quersumme 13 ergibt, findet sich also in den anderen Toplisten wieder, und der 13.09. zudem der Todestag von Frank Silva ist, der Bob in Twin Peaks spielte.

...und was meinst du?