In the Shadow of the Moon (2019) – kurz & schmerzhaft
Tiefgründige Sci-Fi-Dramen sind en vogue, und mit In the Shadow of the Moon reiht sich Regisseur Jim Mickle (Vampire Nation) in den Zeitgeist des Genres in. In seinem auf Netflix veröffentlichten Thriller wird ein Cop aus Philadelphia zunehmend besessener von einer Mordserie, die knapp ein halbes Jahrhundert umfasst – und gelangt dabei an die Grenzen dessen, was er zu wissen glaubte.
Originaltitel: |
In the Shadow of the Moon USA 115 Minuten Jim Mickle Gregory Weidman, Geoffrey Tock Boyd Holbrook, Cleopatra Coleman, Michael C. Hall u.a. |
Inhalt
Philadelphia im neonfarbenen Licht der 1980er Jahre: Der junge, ambitionierte Cop Thomas (Boyd Holbrook, Predator – Upgrade) verfolgt einen mysteriösen Mordfall. Opfern, die in keinerlei Verbindung miteinander zu stehen scheinen, wurde eine Substanz injiziert, die das Gehirn auflöst und sie verbluten lässt. Thomas jagt die Täterin (Cleopatra Coleman, Fear Clinic), die verunglückt, bevor er sie festnehmen kann. Neun Jahre später geht die Mordserie jedoch weiter. Allen Einwänden seines Vorgesetzten Holt (Michael C. Hall, Dexter) zum Trotz, ermittelt er rastlos weiter, bis er sich selbst in einem Jahrzehnte umfassenden Abgrund aus Gewalt, Widersprüchen und Dingen verliert, die den Naturgesetzen selbst zu trotzen scheinen…
kurz & schmerzhaft
Der zunächst in den 80er Jahren angesiedelte Copthriller In the Shadow of the Moon wird schnell zu einer geradlinigen, weitgehend vorhersehbaren Sci-Fi-Posse ohne große Höhen oder Tiefen.
Thematisierte Sozialverhältnisse bleiben oberflächlich – in diesem Rahmen vielleicht besser so. Mit seinem zentralen Mysterium, zu dem hier nicht mehr verraten werden soll, springt Mickles aktueller Film allzu offensichtlich auf einen Trend auf, den viele Sci-Fi-Produktionen der letzten Jahre bedienen. Leider ist er dabei weniger clever, sieht schlechter aus und seine Versuche, den Zuschauer mit existenziellen Fragestellungen und emotionaler Beanspruchung zum Nachdenken zu bringen, scheitern.
Einigermaßen unterhaltsam ist er dabei trotzdem und erinnert in seiner naiven Inszenierung manchmal wohltuend an seichte Trivialkost aus den 90ern. Auch einige Bilder und Einfälle sind wirklich gut gelungen. Dennoch gibt es leider keinen Grund, In The Shadow of the Moon zu schauen, wenn nicht grade akuter Notstand auf der Watchlist herrscht.
Gesamteindruck |
Bildquelle: In the Shadow of the Moon © Netflix