Jigsaw (2017) – Review
Das beliebte Saw-Franchise schnitzt sich mit Jigsaw den nunmehr achten Ableger ins Kerbholz. Ursprünglich dachte man wohl, nach Saw – Die Vollendung könnte offiziell schluss sein, doch wenn wir eines im Horrorgenre gelernt haben, dann, dass die Kuh so lange gemolken wird, wie sie auch bereit ist Milch zu geben. Und damit herzlich willkommen zu Jigsaw.
Originaltitel: |
Jigsaw USA 92 Minuten Michael Spierig, Peter Spierig Pete Goldfinger, Josh Stolberg |
Obwohl John Kramer bereits seit 10 Jahren nicht mehr unter den Lebenden weilt, erschüttert eine neue Mordserie die Stadt, die allem Anschein nach auf den verstorbenen Puzzlemörder zurückzuführen ist. Ein Nachahmungstäter? Ein Schüler Jigsaws? Die Hetzjagd beginnt…
Lasset die Spiele beginnen
Knappe acht Jahre nach Saw – Die Vollendung kehrt die überaus beliebte Reihe um den Puzzlemörder wieder zurück und beschert uns erneut kreative Folterorgien unter dem Deckmantel einer Kriminalgeschichte. Verwundert wird so mancher Gorehound sein, wenn er nach dem Film feststellen muss, dass die Gewaltspitzen einen oder gleich mehrere Gänge zurückgeschaltet wurden. So kommt das Gefühl auf, die Macher versuchen wieder zu den Wurzeln zurückzukehren und in die Fußstapfen des einst bahnbrechenden Erstlingswerks zu treten.
Funktioniert das? Naja, nur im Ansatz. Denn der versuchte Aufbau einer spannenden Rahmenhandlung gelang den Spierig-Brüdern leider nur mit mittelprächtigem Erfolg. Die Inszenierung wirkt an der ein oder anderen Stelle einfach zu unglaubwürdig und auch mit der Ausarbeitung der Charaktere hätte man sich gut und gerne noch etwas Zeit lassen können.
Im Anschluss an den achten Ableger stand ich da und geriet leicht ins Grübeln. Als ich die Vorgänger noch einmal Revue passieren ließ und mir den Ablauf nochmal genau vor Augen führte, wurde ich etwas stutzig. Irgendwas stimmt doch hier nicht!? So sehr ich es auch drehe und wende; so richtig möchte Jigsaw nicht in die Vorgeschichte passen. Zumindest nicht, ohne seine Fantasie spielen zu lassen, denn genug Interpretationsspielraum bietet die Reihe allemal und so gelingt es hier wohl dennoch einen Zusammenhang aufblitzen zu lassen. Hiervon überzeugt ihr euch aber am besten selbst.
Die Kreativität geht nicht aus
Wieder einmal Saw, wieder einmal neue Foltermethoden. An Ideen für qualvolle Mordinstrumente scheint es den Schöpfern nicht zu mangeln. Auch in Jigsaw werden wir wieder mit maschinellen Hölleninstrumenten konfrontiert, die an Grausamkeit kaum zu überbieten sind. Die Effekte sind wie gewohnt fantastisch und können anstandslos an die handwerkliche Oberklasse der Vorgänger anknüpfen. Die Kreativität wurde aber scheinbar leider komplett in die Folterwerkzeuge gesteckt, denn Jigsaw läuft nach altbekannten Schema F ab. Auch ein wenig umhauender Twist kann hier leider nichts mehr retten und so lassen wir den Film so über uns ergehen, wie wir es von der Reihe seit Jahren gewohnt sind.
Ist das gut? Ist das schlecht? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich habe das bekommen, was ich erwartet habe und habe auch ehrlich gesagt nicht mit einer kreativen Wendung gerechnet.
Unter dem Strich ist Jigsaw ein solides Horror-Vergnügen, das ähnlich wie alle Ableger nach Teil eins Durchschnittskost bietet und trotzdem zu unterhalten weiß. Fans der Reihe werden sicherlich ihre Freude an der Wiederkehr haben. Ein Grund die Reihe nachzuholen ist Jigsaw aber leider auch nicht. Für den gemeinsamen Popcornabend mit der zartbesaiteten, leicht zu erschreckenden Freundin ist der Streifen aber dennoch zu gebrauchen.
Bewertung |
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Spannung | |
Atmosphäre | |
Gewalt | |
Ekel | |
Story |
Bildquelle: Jigsaw © Studiocanal
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