The Other Side of the Door
Kritik

The Other Side of the Door (2016) – Review

oder: Spaß mit Totenerweckung, die Indien-Edition

Originaltitel:
Land:
Laufzeit:
Regie:
Drehbuch:

The Other Side of the Door
Großbritannien, USA
96 min
Johannes Roberts
Johannes Roberts, Ernest Riera

Inhalt

Maria und Michael leben mit ihren zwei Kindern glücklich in Indien bis bei einem tragischen Unfall ihr Sohn Oliver stirbt. Maria erfährt von ihrer indischen Haushälterin von einem alten Ritual mit Hilfe dessen sie sich von Oliver ein letztes Mal verabschieden könne, allerdings muss sie sich dabei strikt an die vorgegebenen Regeln halten, um die Balance zwischen Leben und Tod nicht zu stören. Tja, was jetzt passiert, wird keine große Überraschung sein…

 

Kritik

Bei The Other Side of the Door hatte ich mir letztes Jahr sogar kurz überlegt, ob ich ihn auf meine Liste der meist erwarteten Horrorfilme 2016 nehme, da der Trailer durchaus surreale Elemente enthielt, die mich ansprachen. Darüber hinaus wirkte der Film dann doch zu abgedroschen, um größere Beachtung zu finden.

Jedoch war ich doch zu neugierig, um ihn komplett auszulassen, was auch nicht die schlechteste Idee gewesen wäre – aber starten wir doch erst einmal mit den positiven Punkten.

Mumbai als Setting ist ein Traum und auch der einzige Punkt, der The Other Side of the Door aus dem Horror-Einheitsbrei hervorhebt. Handwerklich wird das auch sehr gut eingefangen. Wohl durch Alexandre Aja (High Tension, Horns) als Produzenten wurde das Team mit hochkarätigen Franzosen besetzt. Hinter der Kamera finden wir Maxime Alexandre (Hight Tension, Maniac) und geschnitten wurde das Ganze von Baxter (Inside, Livide). An der Optik gibt es auch wenig auszusetzen.

Darüber hinaus wird das Setting leider komplett verschenkt. Das Drehbuch nimmt sich ein paar passende Teile aus der indischen Kultur wie Wiedergeburt oder die Aghori und fügt die ohne jegliche Anbindung an die Kultur in eine 08/15-Geistergeschichte ein, die überall auf der Welt spielen könnte. Es ist für die Geschichte irrelevant, ob die tote Person zwischen Leben und Wiedergeburt steht oder einfach nur Tod ist. Schlimmer noch die im Hinduismus verwurzelte radikal-religiöse Gruppierung der Aghori, die keinen anderen Zweck haben, als finster in die Kamera zu starren. Aus der reichhaltigen Mythologie des Hinduismus hätte man so viel machen können und es wird komplett verschenkt. Dafür bedient man sich lieber bei jedem Horrorklischee, das man nur finden konnte.

Ob es positiv oder negativ ist, dass Sarah Wayne Callies, die in The Walking Dead Lori Grimes spielt, die Mutter Maria gibt, dürfen alle selbst entscheiden. Dies ändert aber ohnehin nichts daran, dass The Other Side of the Door über durchschnittlich nicht hinauskommt, da nützt auch die unverbrauchte Location nichts.

 

Bewertung

Spannung Rating: 1 von 5
Atmosphäre Rating: 3 von 5
Gewalt Rating: 1 von 5
Ekel Rating: 0 von 5
Story rating0_5

Bildquelle: The Other Side of the Door © 20th Century Fox

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Horrorfilme sind für mich ein Tor zu den unheimlichen, verstaubten Dachböden und finsteren, schmutzigen Kellern der menschlichen Seele. Hier trifft man alles von der Gesellschaft abgeschobene, unerwünschte, geächtete, begrabene: Tod, Schmerz, Angst, Verlust, Gewalt, Fetische, Obsession. Es ist eine Entdeckungsreise auf die "Schutthalde der Zivilisation". Auf diese Reise würde ich euch gerne mitnehmen.

...und was meinst du?