Mask of the Devil (2022) – Review
In Richard Rowntrees Horrorkomödie Mask of the Devil verwüstet eine verfluchte Ritualmaske aus Westafrika das Set einer Pornofilmproduktion.
Originaltitel: | Mask of the Devil |
Land: | Großbritannien |
Laufzeit: | 88 Minuten |
Regie: | Richard Rowntree |
Drehbuch: | Matthew Davies, Richard Rowntree |
Cast: | Nicole Katherine Riddell, Emma Feeney, Nadia Strilciw u.a. |
VÖ: | 22.10.2022 Obscura Filmfestival |
Inhalt
Westafrika 1878 – eine Gruppe skrupelloser Söldner versucht, eine alte rituelle Maske zu stehlen und entfesselt dabei unabsichtlich eine uralte, bösartige Macht, die nicht nur alle Teilnehmer*innen des Rituals brutal tötet, sondern auch die ungebetenen Eindringlinge. Fast 200 Jahre später sucht die Requisiteurin Kimmy (Emma Feeney, Nefarious) „afrikanisch-aussehende“ Dekoration für eine Indie-Pornoproduktion über Tarzan und ergattert ausgerechnet besagte Maske, ohne zu wissen, was sie neben Giraffenköpfen und Riesendildos in der Requisitenkiste mit sich herumträgt. Neu am Set ist außerdem die 18-jährige Assistentin Mary (Nicole Katherine Riddell, White Sky), die noch nie an einem Sexfilm mitgearbeitet hat und den männlichen Darstellern zur Hand gehen sollte. Allerdings läuft an ihrem ersten Tag auf plötzlich alles schief, nachdem sich einer der Darsteller*innen die Maske aufsetzt und abermals das Tor für das Böse öffnet. Das fackelt auch nicht lange und tötet alle, die sich in den Weg stellen.
Kritik
Mask of the Devil ist einer dieser Filme, der wohl die meisten Zuschauer mit der Frage zurücklässt, was sich die letzten knapp 90 Minuten auf dem Bildschirm abgespielt hat. Die Eröffnungsszene startet mit einer blutigen Einführung in den Urwäldern der ehemaligen Kolonie Westafrikas und gibt bereits den blutigen Ton an, dem der Film bis zum Ende folgen wird – auch wenn er sich tonal mit dem Übergang in die heutige Zeit ändert. War die Exposition in der Vergangenheit noch recht ernst inszeniert, entwickelt sich Mask of the Devil schnell zu einer Horrorkomödie, die mit ihren skurrilen Figuren, dem großartigen Make-Up-Design und den charmanten psychedelischen Rotoskopie-Effekten, die an 1980er-Jahre-Fantasy-Filme erinnern, zu unterhalten weiß. Außerdem gibt es vor Filmbeginn einen körnigen Trailer für den Film im Film „Small Tables“, was dem Ganzen zusätzlich ein spielerisches Grindhouse-Feeling verleiht und sich auf die Horrorfilme der 1970er-und 1980er-Jahre besinnt.
Insbesondere die Figuren sind ein zusammengewürfelter bunter Haufen, der das Publikum hinter die Kulissen einer Pornoproduktion mitnimmt. Sofort wird klar, es ist nicht alles feucht, was glänzt, denn so wird beispielsweise eine Darstellerin aufwendig vor dem Drehstart untenrum geschminkt und auch die männlichen Schauspieler haben ihre Tricks, um alles schön groß und steif erscheinen zu lassen. Allgemein sind die Charaktere natürlich nur sympathische Abziehbilder. Die Crew von Mask of the Devil kennt die Low-Budget-Indie-Filmemacherszene gut und nutzt ihre Erfahrung, um einige gut beobachtete Gags darüber zu machen.
Und auch Gorehounds dürften auf ihre Kosten kommen, denn der Film bleibt von Anfang bis Ende blutig. Die praktischen Effekte sind nicht nur eindrucksvoll, sondern während der Tötungsszenen besonders kreativ. So kann das Publikum beobachten, wie ein Akteur sich nach und nach sein eigenes Gesicht abzieht und auch sonst wird gewürgt, gehackt, geschlagen und gestopft.
Allerdings gibt es ein paar Abstriche beim Drehbuch und Tempo zu machen, da sich der Film zwischendurch etwas kaugummiartig in die Länge zieht und holprig von Szene zu Szene springt. Dadurch verliert er an Dynamik, die allerdings mit Beginn der Meta-Dreharbeiten wieder aufgenommen wird.
Fazit
Mask of the the Devil ist eine liebenswerte kleine Hommage ans Filmemachen im Independent-Bereich mit alltäglichen Problemen am Set, auch wenn es sich im Film um eine Pornoproduktion handelt. Trotz kleiner Abstriche bietet der Film mit einer Menge humoristischer Szenen, der engagierten Besetzung und dem großartigen Make-up-Design kurzweilige Unterhaltung. Richard Rowntree versteht es, aus einem wässrigen, niedrigen Budget Wein zu zaubern.
Bewertung |
|
Grauen | |
Spannung | |
Härte | |
Unterhaltung | |
Anspruch | |
Gesamtwertung |
Bildquelle: Mask of the Devil © Ash Mountain Films