Kinder des Zorns (1984) – Review
Sarah Connor mit Freund trifft auf die Kinder des Zorns und ganz viele Maisfelder.
Originaltitel: |
Children of the Corn USA 92 Minuten Fritz Kiersch George Goldsmith „Kinder des Mais“ von Stephen King (Kurzgeschichte) |
Der Film
Wenn man in den 80ern und/oder 90ern aufwuchs, gab es eigentlich kaum eine Möglichkeit an King vorbei zu kommen. Die Filmemacher hatten einen Narren an Stephen King gefressen und eine Verfilmung jagte die andere. Wenn die Kinokassen entsprechend klingelten, folgte zudem dann noch Sequel um Sequel um Sequel.
Kinder des Zorns gehört hierbei zu den Sequel-reichsten Verfilmungen und wir dürfen uns noch dieses Jahr auf die 8. Fortsetzung namens Children of the Corn: Runaway freuen, welcher es aber wie der Großteil seiner Vorgänger nicht in die Kinos schaffen wird.
Für den ersten Teil schrieb King selbst sogar ein Drehbuch, welches dann zu Gunsten eines gewalttätigeren und konventionelleren Drehbuches aber verworfen wurde.
Kinder des Zorns handelt von einem jungen Paar, das in einer scheinbar ausgestorbenen Kleinstadt strandet. Dieses muss allerdings bald am eigenen Leib erfahren, dass der Ort von einem religiösen Kult aus Kindern beherrscht wird, welche glauben, dass alle Erwachsenen getötet werden müssen…
Die Stärken
Der Kultklassiker funktioniert auch nach über 30 Jahren noch recht gut, obwohl er doch auch einige Schwächen aufweist, aber zuerst zum Positiven.
Die Grundidee von Kinder des Zorns ist nach wie vor klasse, gerade weil hier so viele interessante Aspekte zusammenfließen. Das Leben ohne Erwachsenen à la Herr der Fliegen, der Vater-/Muttermord und die Gruppendynamiken von (religiösen) Sekten. Natürlich seziert der Film diese Themen nicht, was die Vorlage allerdings auch nicht tat, aber es bildet dennoch einen spannenden Rahmen für die sich darin entwickelnde Geschichte. Gerade bei der Einführung in diese Welt hat der Film auch seinen inszenatorischen Höhepunkt. Das sieht wirklich gut aus, hat aber eben auch den Nachteil: besser wird’s nicht mehr.
Ebenfalls gut gefallen haben mir Peter Horton und Linda Hamilton als Paar und Opfer der Kinder. Trotz schwächelnder Dialoge holen die beiden viel aus ihren Charakteren raus und die Liebesbeziehung kauf ich ihnen ab. Bei den Kindern ist die Schauspielleistung durchwachsen, wobei mir Courtney Gains als Malachai, die rechte Hand des Anführers, trotz – oder vielleicht auch gerade wegen – seines Over-Actings immer sehr gut gefallen hat.
Die Schwächen
Es ist schade, dass Kinder des Zorns so stark von der Kurzgeschichte abweicht. Gerade das komplett weichgespülte Ende tut wirklich weh. Leider beziehen sich die Abweichung hauptsächlich darauf die Vorlage glatt zu bügeln, anstatt gewisse Ansätze weiter zu denken. Wenn man rund 15 Seiten auf knapp 90 Minuten ausdehnen will, dann sollte einem mehr einfallen, als die Protagonisten ziellos durch Felder rennen zu lassen. Dadurch geht die Spannung zeitweise komplett flöten.
Das Fazit
Grundsätzlich leidet Kinder des Zorns vor allem am zahnlosen Drehbuch und an der schlampigen Inszenierung. Wem das Setting und die Sekten-Thematik zusagt oder einfach mal wieder Sarah Connor sehen will, kann darüber vielleicht hinwegsehen. Für mich hingegen war es leider immer schon eine der schwächeren King-Verfilmungen.
Wer sich eine Verfilmung anschauen will, die sich stärker an die Vorlage hält, sollte dem TV-Remake von 2009 eine Chance geben.
Bewertung |
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Spannung | |
Atmosphäre | |
Gewalt | |
Ekel | |
Story |
Bildquelle: Kinder des Zorns © Kinowelt Home Entertainment
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