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Universal Monsters: 13 Horrorfilme, die ihr gesehen haben solltet!

3. Der Schrecken vom Amazonas (1954)

Ein geologisches Forschungsunternehmen fördert im Amazonasbecken die versteinerte Klaue eines bisher unbekannten Fischwesens zutage. Die menschenähnliche, mit Schwimmhäuten versehene Kralle könnte wichtige Erkenntnisse über die Evolution zwischen Wasser und Land liefern. Bald bricht daher eine zweite Expedition, diesmal mit Biolog:innen an Bord, auf, um der Sache auf den Grund zu gehen. In der mysteriösen „schwarzen Lagune“ scheint ein Exemplar der geheimnisvollen Spezies bis heute überlebt zu haben. Bereits der Erstkontakt ist jedoch blutig, und als der Fischmensch ein Auge auf die hübschen Forscherin Kay (Julie Adams, Mord ist ihr Hobby) wirft, überschlagen sich die Ereignisse…

Der Schrecken vom Amazonas führt mit dem ikonischen „Gill-man“ („Kiemenmann“) eine monströse Kreatur in die damals noch monochrome Filmwelt ein, die heute aus dem Repertoire des Genres nicht mehr wegzudenken ist. Der Grundplot ist ein Klassiker der Abenteuer- und Pulpliteratur: In einem der entlegensten Winkel der Welt hat Etwas aus der Vorzeit überlebt, das die moderne Wissenschaft an ihre Grenzen bringt – und ihren Vertreter:innen darüber hinaus mit Zähnen und Klauen nachstellt. Der akademische Kosmos trifft auf die pure Animalität – doch anstatt, dass ihr kurioser Fund sich unters Mikroskop legen oder ins Probenglas sperren ließe, geht es im ausufernden Überlebenskampf nur ums rohe Fleisch.

Dass der „Gill-man“ hier in für damalige Verhältnisse überaus spektakulären Unterwasseraufnahmen auch sexuelle Tiefen repräsentiert, wird im zeitgemäß braven Universal-Klassiker wenig konkret. Nicht so in seinem wirkmächtigen Nachleben: Oscarprämierte Blockbuster wie Shape of Water bauen die saftige und sehnige Körperlichkeit des Monsters ebenso eindeutig aus, wie die schmutzigen 80er Jahre mit Das Grauen aus der Tiefe. Mit Der Schrecken vom Amazonas lieferte Universal die cineastische Blaupause für jene absoluten, nach Fisch und Sex riechenden Alpträume ab, in die die aufgeklärte Moderne im Angesicht des Monströsen kippen kann. [Alexander]

2. Frankenstein (1931)

James Whales Verfilmung von Mary Wollstonecraft Shelleys berühmtem Schauerroman gehört zu den bekanntesten und erfolgreichsten Filmen unter den Universal Monsters und zog sieben Sequels nach sich.

Der junge Wissenschaftler Henry Frankenstein (Colin Clive, Mad Love) sammelt mit seinem buckligen Assistenten Fritz (Dwight Frye, Dracula, 1931) menschliche Körperteile zusammen, teilweise von frisch vergrabenen Leichen, aber auch von kürzlich erhängten Kriminellen, um daraus neues Leben zu erschaffen. Die zusammengesetzten Leichenteile sollen mittels Elektrizität wiederbelebt werden, wofür Frankenstein sich in einem alten Wachturm ein Labor mit hochkomplexen Apparaturen eingerichtet hat. Dem Wissenschaftler gelingt es mit Hilfe der Energie eines Blitzes, die zusammengeflickte Kreatur (Boris Karloff, Die Mumie, 1932) zum Leben zu erwecken. Bevor Frankenstein sein monströses, aber dennoch friedliches Geschöpf genauer begutachten kann, versetzt Fritz es jedoch mit einer Fackel in Panik. Frankenstein und Dr. Waldman missdeuten die Angst als einen Angriff, ringen die Kreatur nieder und sperren sie in den Kerker – doch sie kann entkommen…

Frankenstein kreist nicht nur um klassische Motive wie den künstlichen Menschen oder die Hybris seines Schöpfers, sondern stellt vor allem die Figur des schuldlos Ausgestoßenen und von der Gesellschaft Geächteten in den Mittelpunkt. Inszenatorisch war Whale allgemein seiner Zeit voraus und konnte vor allem mit einer sehr dynamischen Kameraarbeit überzeugen. Besonders die langen Plansequenzen von Kameramann Arthur Edeson (Der Unsichtbare) lassen den über 90 Jahre alten Film noch immer erstaunlich frisch wirken.
Unvergessen machte sich der Film jedoch in erster Linie durch Frankensteins Monster und dies liegt nicht nur an Karloffs atemberaubender Performance, sondern auch am genialen Design der Kreatur. Hier haben Whale, Karloff und Maskenbildner-Legende Jack Pierce (Die MumieDer Wolfsmensch) wirklich Großes geschaffen.

Ob man in Frankenstein nun eine poetische Geschichte über das Ausgestoßen-Sein, eine Abhandlung über menschlichen Größenwahn, eine klassische Schauergeschichte oder als all das zusammen sieht, es bleibt ein virtuos inszenierter und herausragend gespielter Meilenstein der Horrorfilmgeschichte, der unzählige Filme und Serien inspirierte, Boris Karloff zum Star machte und Frankenstein und seine Kreatur als festes Genre-Repertoire etablierte. [Florian]

1. Frankensteins Braut (1935)

Nachdem die von Dr. Henry Frankenstein (Colin Clive, Mad Love) erschaffene Kreatur (Boris Karloff, Die Schwarze Katze) am Ende von Frankenstein in eine verlassene Windmühle geflüchtet war, die von einem wütenden Mob angesteckt wurde, setzt Frankensteins Braut genau an dieser Stelle an. Die Windmühle ist eingestürzt und nur noch vereinzelte Rauchschwaden steigen aus den Trümmern auf, wodurch sich auch der nun besänftigte Mob langsam zerstreut. Doch die Kreatur hat das Inferno überlebt und macht sich auf die Suche nach Obdach.
Währenddessen erholt sich Frankenstein von seinem Sturz aus der Windmühle und wird von seiner Frau Elizabeth (Valerie Hobson, Der Werwolf von London) gepflegt. Die Erholungsphase wird jedoch jäh gestört, als Dr. Pretorius (Ernest Thesiger, The Old Dark House) zu später Stunde den Doktor aufsucht, um mit ihm über seine Experimente zu sprechen – er selbst ist davon besessen Leben zu erschaffen und hofft auf die Hilfe von Frankenstein…

Frankenstein war ein riesiger Erfolg für Universal und gehört zu den erfolgreichsten Filmen der 30er Jahre. Wenig verwunderlich, dass das Studio schon kurz nach Veröffentlichung eine Fortsetzung nachschieben wollte. Trotz anfänglichem Widerstand konnten dafür Boris Karloff als Hauptdarsteller und James Whale als Regisseur gewonnen werden – dank der Zusage großer künstlerischer Freiheiten für den Regisseur.
Whale war sich bewusst, dass er den ersten Teil nicht mehr würde überbieten können, daher wollte er seiner Fantasie freien Lauf lassen und dem Publikum einen wilden Ritt bieten. Dies zeigt sich insbesondere in den neu eingeführten Charakteren des nihilistischen Dr. Pretorius und der absolut ikonischen Braut (Elsa Lanchester), deren Erscheinung aus der Popkultur nicht mehr wegzudenken ist.

Frankensteins Braut bleibt am Ende, wie schon sein Vorgänger, jedoch eine Geschichte über die Ausgestoßenen der Gesellschaft. Der Film zeigt, was die Gesellschaft mit Personen macht, die nicht ins gewünschte Bild passen. Sei es aufgrund ihres Aussehens, ihrer Vorlieben oder ihrer sexuellen Orientierung. James Whale wusste das nur allzu gut und genau aus diesem Grund war der Stoff bei ihm wohl auch in so guten Händen. [Florian]


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Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

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