Asylum
Kritik

Asylum – Irre-phantastische Horror-Geschichten (2020) – kurz & schmerzhaft

Asylum – Irre-phantastische Horror-Geschichten ist eine Horror-Anthologie von Nicolás Onetti, der uns schon What the Waters Left Behind bescherte. Wir haben uns für euch, Onettis wahnwitzige Wundertüte zu Gemüte geführt.

Originaltitel: Asylum: Twisted Horror and Fantasy Tales
Land: Argentinien/Neuseeland
Laufzeit: 117 Minuten
Regie: Diverse
Drehbuch: Diverse
Cast: Ariadna Asturzzi, Germán Baudino u.a.
VÖ: Ab 27.11.2020 im Handel

Hintergründe & Inhalt

Wie schon beim im letzten Jahr erschienenen A Night of Horror: Nightmare Radio trägt Nicolás Onetti (What the Waters Left Behind) auch dieses Mal wieder etliche bereits existierende Kurzfilme zusammen und verbindet sie lose mit einer Rahmenhandlung. Die Segmente kommen dabei aus aller Welt und aus den letzten zehn Jahren. Die Auswahl Onettis reicht vom Slasher über einen schwarzhumorigen Sketch bis hin zur Sci-Fi-Satire – und auch Damien LeVecks Kurzfilm, der vor kurzem unter dem Namen Exorzismus 2.0 auf Spielfilmlänge ausgebaut wurde, ist mit dabei. Das eine oder andere Déjà-vu ist also nicht ausgeschlossen…

kurz & schmerzhaft

Anthologien haben es oft schwer und kaum eine Besprechung kommt ohne den Disclaimer aus, dass die Qualität schwankend sei. Nichtsdestotrotz kann es sehr viel Spaß machen, in eine Welt aus Kurzfilmen einzutauchen – sei es zu einem bestimmten Thema wie in Trick ‚r Treat, zu einem Lebensgefühl wie in Heavy Metal oder einfach von einem bestimmten Regisseur wie Drei Gesichter der Furcht. Asylum hingegen hat nichts davon. Die Auswahl wirkt wie ein kurioses Sammelsurium, das nicht nur in Bezug auf die Qualität beträchtlich schwankt, sondern auch von der Tonalität hinten und vorne nicht zusammenpasst.

Auch, wenn die einzelnen Kurzfilme ganz ok sind, so ist die Rahmenhandlung von Asylum leider zum Fremdschämen. Ich würde daher empfehlen, schnell zu vergessen, dass diese Kuriosität überhaupt existiert und stattdessen direkt die einzigen zwei Kurzfilme zu schauen, die wohltuend aus dem Einheitsbrei hervorstechen:

A Father’s Day und The Death, Dad and Son

 

Gesamteindruck

Rating: 1 von 5

Ab 27.11.2020 als Mediabook im Handel:

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Bildquelle: Asylum: Twisted Horror and Fantasy Tales © Pierrot Le Fou

Horrorfilme sind für mich ein Tor zu den unheimlichen, verstaubten Dachböden und finsteren, schmutzigen Kellern der menschlichen Seele. Hier trifft man alles von der Gesellschaft abgeschobene, unerwünschte, geächtete, begrabene: Tod, Schmerz, Angst, Verlust, Gewalt, Fetische, Obsession. Es ist eine Entdeckungsreise auf die "Schutthalde der Zivilisation". Auf diese Reise würde ich euch gerne mitnehmen.

...und was meinst du?