Kritik

Gaia – Grüne Hölle (2021) – kurz & schmerzhaft

In Gaia – Grüne Hölle wird ein südafrikanischer Nationalpark zur Heimat bedrohlicher Kreuzungen aus Mensch und Pflanze. Wir haben uns für euch durch den Dschungel gekämpft, um den neuen Lebensformen auf den Grund zu gehen.

Originaltitel: Gaia
Land: Südafrika
Laufzeit: 96 Minuten
Regie: Jaco Bouwer
Drehbuch: Tertius Kapp
Cast: Monique Rockman, Anthony Oseyemi u.a.
VÖ: Ab 24.09.2021 im Handel

Inhalt

Bei einer Routineuntersuchung treffen zwei Park Ranger auf einen tief im Dschungel lebenden Vater mit seinem Sohn. In besonderer Verbindung zur Natur stehend, haben sie sich eine eigene Religion geschaffen, die für die Ranger schon bald zu einer akuten Bedrohung wird…

kurz & schmerzhaft

Als Kammerspiel mit einem gerade einmal vierköpfigen Figurenensemble inszeniert, hat Gaia einiges auf der Agenda stehen. Philosophische Kontemplation über das Verhältnis vom Menschen zur Natur und aus kulturellen Differenzen entstehende zwischenmenschliche Spannungen sind ebenso untergebracht wie eine Liebesgeschichte und Monster-Action à la A Quiet Place. Bedingt durch seine knackige Laufzeit von 96 Minuten finden allerdings nicht alle Ansätze ausreichend Raum, um sich wirklich zu entfalten. Die philosophisch-wissenschaftlichen Ergüsse der Vaterfigur wirken ebenso verkopft wie die vom Film vermittelte Kritik am menschlichen Umgang mit natürlichen Ökosystemen.

Ein Highlight sind sicherlich die ungewöhnlichen Monster, die in ihrer Konzeption als eine Art Hybrid zwischen Mensch und Natur für unwohle Schauer sorgen dürften. Überhaupt ist Gaia in jenen Momenten am effektivsten, in denen die prophetischen Aussprüche des Vaters dem tiefgrünen Dschungel einen undurchsichtigen Animismus verleihen. Obwohl die finale Message eher mit dem Holzhammer auf die Zuschauenden eingeprügelt wird und die Hinführung nicht ohne Stolpersteine vonstattengeht, überzeugt sie dennoch als ambitionierte Mahnung, die weniger durch ihr Arthaus-Gewand, sondern vielmehr dank ihrer Survival-Horror-Elemente überzeugt.

Gesamteindruck

Rating: 3 von 5

Ab 24.09.2021 im Handel:

Bildquelle: Gaia – Grüne Hölle © LEONINE

Horrorfilme sind für mich die beste Möglichkeit, die Grenzen des Zumutbaren und des eigenen Sehvergnügens auszuloten und neu zu definieren. Außerdem gibt es kaum ein anderes Genre, das so viele verschiedene gute Ideen, Möglichkeiten und Geschichten hervorbringen kann, da, ähnlich wie im Science-Fiction, einfach alles möglich ist. Es ist faszinierend, wie stark einen gute Horrorfilme in ihren Bann ziehen können und dabei sowohl schockieren als auch unterhalten.

...und was meinst du?