Countess Dracula
Kritik

Comtesse des Grauens (1971) – kurz & schmerzhaft

Schaurige Legenden ranken sich um die ungarische Gräfin Elisabeth Báthory, die im 17. Jahrhundert als Serienmörderin verurteilt wurde, weil sie auf ihrer Burg zahlreiche junge Mädchen gefoltert und getötet haben soll. In Comtesse des Grauens trifft die Biografie der „Blutgräfin“ auf den buntblutigen Horror der Hammer-Studios.

Originaltitel:
Land:
Laufzeit:
Regie:
Drehbuch:
Cast:

Countess Dracula
Großbritannien
99 Minuten
Peter Sasdy
Jeremy Paul, Alexander Paal, Peter Sasdy
Ingrid Pitt, Nigel Green, Sandor Elès u.a.

Inhalt

„Wer schön sein will, muss leiden“: Diese Redensart trifft auch auf Gräfin Elisabeth Nadasdy (Ingrid Pitt, Gruft der Vampire) zu, wenngleich die Aristokratin das Leiden lieber Anderen überlässt. Die einst gefeierte Schönheit hadert mit dem Älterwerden, bis sie durch Zufall entdeckt, dass das Blut von Jungfrauen eine regenerierende Wirkung auf sie hat. Der Wunsch nach Jugend und Schönheit ist stärker als ihr Gewissen und Elisabeth gerät in einen regelrechten Blutrausch, unterstützt vom ihr verfallenen Hauptmann Dobi. Ihre Schönheit soll ihr vor allem zur Hochzeit mit dem attraktiven Leutnant Toth verhelfen, doch um die Jugend aufrechtzuerhalten, sind immer häufigere Blutbäder nötig. Dabei schreckt Elisabeth auch nicht vor ihrer eigenen Tochter zurück …

kurz & schmerzhaft

Comtesse des Grauens ist inspiriert von den zahlreichen Geschichten rund um die „Blutgräfin“ Elisabeth Báthory. Der ungarischstämmige Regisseur Peter Sasdy (Wie schmeckt das Blut von Dracula?) verwebt für seinen Film vampirische Motive mit handfesten menschlichen Abgründen.

Angesiedelt zwischen Historiendrama und Gothic-Horror, zählt der Streifen zu den Höhepunkten der späteren Hammer-Films-Produktionen und begeistert vor allem durch seine charismatische Hauptdarstellerin. Ingrid Pitt ist weit mehr als nur die typische Hammer-Beauty; sie verleiht der Blutgräfin eine tragische Größe und schafft es dabei gleichermaßen sinnlich und von Sinnen zu wirken. Ihr kraftvolles Spiel rettet den Film über einige Längen und lässt beim Zuschauen bisweilen das Blut in den Adern gefrieren.

Unterm Strich ist Comtesse des Grauens eine atmosphärische Bearbeitung eines klassischen Horrorstoffs, die etwas mehr Spannung vertragen könnte, dafür aber mit gewohnt opulenter Ausstattung und einer großartigen Performance von Ingrid Pitt begeistern kann.

 

Gesamteindruck

Rating: 3 von 5

Bildquelle: Comtesse des Grauens © e-m-s the DVD-Company

Horrorfilme… sind die Suche nach Erfahrungen, die man im echten Leben nicht machen möchte. Sie bilden individuelle wie kollektive Ängste ab, zwingen uns zur Auseinandersetzung mit Verdrängtem und kulturell Unerwünschtem – und werden dennoch zur Quelle eines unheimlichen Vergnügens.

...und was meinst du?