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13 Horrorfilme an der Küste, die ihr gesehen haben solltet!

Heute widmen wir uns Filmen, die an einer Küste spielen. Wie immer haben wir uns für euch durch eine Fülle an Filmen gewühlt und präsentieren 13 Empfehlungen, die ihr keinesfalls verpassen solltet. Viel Spaß!

13. The Witch Who Came from the Sea (1976)

Molly ist als Kind von ihrem Vater sexuell missbraucht worden. Als Erwachsene arbeitet sie in einer kleinen Strandbar und befindet sich in einer offenen Liaison mit deren Besitzer. Auch anderweitig ist Molly sexuell aktiv, doch als plötzlich kleine Bruchstücke von Erinnerungen an ihre Kindheit zurück in ihr Bewusstsein gelangen, sterben in Mollys Umfeld die ersten Menschen …

The Witch Who Came From The Sea ist ein ungewöhnlicher Film. Wer aufgrund des Titels und des reißerischen Posters einen übernatürlichen, blutigen Exploitation-Streifen erwartet, wird höchstwahrscheinlich enttäuscht werden. Stattdessen handelt es sich um ein tiefschürfendes Psychogramm einer Frau, die die Dämonen ihrer Vergangenheit zu verdrängen versucht – und scheitert. Der Titel ist dabei vor allem metaphorisch zu verstehen: Molly ist natürlich keine wirkliche Hexe, die aus dem Meer emporgestiegen ist; ihr Vater, der seines Zeichens ein Seemann war, steht in diesem bildhaften Vergleich für die See, aus der Mollys tiefes Trauma entspringt. The Witch Who Came From The Sea geht bei der Porträtierung des erneuten Auftauchens von Mollys traumatischen Erinnerungen äußerst einfühlsam vor, ohne sie zu verurteilen – die emotional verstörenden Qualitäten treffen das Publikum auch ohne sich in brutalen Morden zu suhlen.

Wie für psychologische Horrorfilme üblich, bewahrt sich aber auch dieser Film stets eine gewisse Ambivalenz. Sind die grausamen Morde wirklich das Werk von Molly? Die Montage lässt es oftmals im Unklaren, was Wirklichkeit und was nur Imagination ist. In jedem Fall aber schwingt mit der kühlen Meeresbrise auch immer eine ungeheure Tragik mit, die sich über The Witch Who Came From The Sea ausbreitet wie morgendlicher Nebel über dem Strand. [Robert]

Erhältlich als BD/DVD bei Amazon*.

12. Spring (2014)

Mit dem Tod seiner Mutter verliert Evan (Lou Taylor Pucci, Evil Dead) den Halt im Leben. Eine Auseinandersetzung mit einem aggressiven Besucher seiner Stammkneipe veranlasst ihn, spontan an die italienische Küste zu reisen. Dort trifft er die geheimnisvolle Louise (Nadia Hilke, The Walking Dead) und verliebt sich in sie. Als Louise jedoch beginnt, seltsame Veränderungen durchzumachen, und Evan mit unerklärlichen Phänomenen konfrontiert wird, fängt er an, sich zu fragen, wer oder was sie wirklich ist. Mit der Zeit entdeckt er ein schreckliches Geheimnis, das seine Beziehung zu Louise und seine Zukunft für immer verändern wird.

Der atmosphärisch dichte Spring ist nach Resolution das zweite gemeinsame Werk von Justin Benson und Aaron Moorhead. Verortet und gedreht an der italienischen Küste spinnen sie eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, die sich viel Zeit lässt, um in die Mysterien und Entwicklungen ihrer Charaktere einzutauchen. Das rauschende Meer verstärkt dabei die Frische des Neuanfangs und die Sehnsucht nach Freiheit, wie es auch gleichzeitig das raue, unkontrollierbare und daher unheimliche Wesen der Kräfte, die Louise prägen, vermittelt. Die Chemie zwischen Hilke und Pucci beeindruckt in ihrer Natürlichkeit, passend zu der ihrer Charaktere, die einander umkreisen ohne voneinander lassen zu können. Dank dem exzessiven Einsatz von Drohnen bei den Dreharbeiten bekommen die Zuschauer*innen atemberaubende Bilder der malerischen italienischen Kulisse.

Mit Spring gelingt dem Regie-Duo Benson/Moorhead ein ungewöhnlicher Liebesfilm mit lovecraft’schen Untertönen, in dem sich die Charaktere geheimnisvollen mystischen Kräften stellen müssen, um zueinander finden. [Heike]

Zu sehen auf Amazon Prime*.

11. Tanz der toten Seelen (1962)

Unbekümmert beteiligen sich drei Frauen kurzerhand an einem Wettrennen, kaum dass der Vorspann in zarten Wellenbewegungen verwischt. Ihre Herausforderer überspannen den Bogen jedoch, indem sie den anderen Wagen von der Brücke abdrängen und nur Mary (Candace Hilligoss, The Curse of the Living Corpse) taucht wieder auf. Nach der verhängnisvollen Spritztour streicht sie nun allein durch einen Küstenort, wo sie auf allerlei seltsame Gestalten trifft.

Mit seinen 78 Minuten kommt Tanz der toten Seelen schlank und ferner unaufgeregt avantgardistisch daher. Köstliche Kompositionen in schwarz-weiß verraten dabei einen gewissen Einfluss der Stummfilmära, so etwa, wenn der Regisseur selbst (als ‚The Man‘ auftretend) nachtalbhaft geschminkt, die Protagonistin heimsucht und Arme und Hände ausstreckt, als wolle er am liebsten gleich sein Publikum verschlingen. Solche Szenen gehören dank der ihnen immanenten schlafwandlerischen Qualität zu den einprägsamsten; sie wirken regelrecht Dr. Caligari-esk. Geschickt verwebt Herk Harvey den beliebten Topos ‚Rummelplatzgrusel’ mit ahnungsvollen Strandaufnahmen, so dass die Grenzen zwischen Zwielicht und Nacht, Wahn, Wellen, Traum und Tod auf magischste Weise verschwimmen. Sein Seelen-Karneval birgt einen spirituell aufgeladenen, hypnotischen Zauber und die Zutat Wasser/Meer samt mystischer Tiefe qualifiziert de facto für einen Top-Platz auf unserer Horror-Liste.

Herk Harveys einziger, von Cinephilen ab Mitte der 1980er-Jahre wieder entdeckter – und gerne zu Halloween aufgeführter – Spielfilm gibt mit jeder erneuten Sichtung nur immer weitere Rätsel auf. Bis er wiederum unergründlich lynchig ins Finale mäandert …

Postskriptum: Übrigens blieb die Indie-Produktion seinerzeit komplett unter dem Radar, was Regisseur Harvey arg entmutigte. Lediglich einen launigen Kurzfilm über Arbeitssicherheit namens Shake Hands With Danger schob er 1980 nach, welcher interessanterweise umgehend Beachtung fand und wegen seines Bizarro-Humors als besonderes Kuriosum gilt. [Michaela]

Zu sehen auf Amazon Prime*.

10. Tot & begraben (1981)

Das idyllische Küstenstädtchen Potters Bluff wird von einer Reihe grausiger Morde überschattet. Der ortsansässige Sheriff Daniel Gillis macht sich daran, die Verbrechen aufzuklären, doch während sich die Leichen weiter stapeln, tappt er spurlos im Dunkeln. Unterstützung erhält er von dem schrulligen Totengräber des Ortes. Die Lage spitzt sich zu, als sich plötzlich Berichte häufen, dass die kürzlich Verstorbenen in dem Küstenstädtchen wieder gesichtet wurden …

Tot und Begraben ist sicherlich einer der düstersten Filme auf dieser Liste. Regisseur Gary Sherman inszeniert das verschlafene Küstenstädtchen Potters Bluff als einen Ort, hinter dessen unauffälliger Fassade perfide Mächte am Werk sind. Dichter undurchdringlicher Nebel zeichnet das Stadtbild aus, in dem nicht nur mörderische Gefahren unbemerkt ihr Unwesen treiben können, sondern in dem außerdem eine ungeheuerliche Verschwörung zu brodeln scheint. Das von niemand Geringerem als Dan O’Bannon (u.a. Alien und Lifeforce) verfasste Drehbuch wartet mit reichlich schockierenden Wendungen auf, vor allem da nach der ersten bereits äußerst rustikalen Tötung jede Lichtquelle in den absonderlichen Nebelschwaden einem potenziellen Todesurteil gleichkommt.

Überaus bizarr-bedrohliche Atmosphäre trifft auf das Flair altmodischer Gruselgeschichten und brachiale Gewaltspitzen. Obwohl sich Tot und Begraben auf diese Weise wohl am treffendsten beschreiben lässt, hat dieser atmosphärisch überaus dichte Streifen mit Blick auf die sich nach und nach freilegenden Auflösungen noch so viel mehr zu bieten. Selbst über 40 Jahre nach seinem Erscheinen dürfte der finale Twist noch heute für offene Münder sorgen – und für nachhaltige Gänsehaut sowieso. [Robert]

Erhältlich als DVD/BD auf Amazon*.

9. When Animals Dream (2014)

In When Animals Dream erweist sich das Erwachsenwerden für Marie (Sonja Suhl) buchstäblich als haariges Dilemma. Gemeinsam mit ihrem Vater (Lars Mikkelsen) pflegt sie ihre Mutter (Sonja Richter), die durch eine mysteriöse Krankheit katatonisch ihr Dasein fristet. Nach ihrem Schulabschluss beginnt Marie in der örtlichen Fischverarbeitungsfabrik zu arbeiten, bemüht, die Schikanen mancher Kollegen zu ignorieren. Zudem belasten sie haarige Ausschläge. Als sie ihrem Vater von ihren körperlichen Entwicklungen erzählt, erfährt sie, dass sie wahrscheinlich die Krankheit ihrer Mutter geerbt hat, die sie bald „aufbrausend und aggressiv“ machen wird. Ein aggressiver Versuch des Arztes, sie wie ihre Mutter ruhig zu stellen, endet im Desaster und droht den oberflächlichen sozialen Frieden der Inselgemeinschaft zu zerstören.

When Animals Dream ist auf allen technischen/gestalterischen Ebenen beeindruckend gehandhabt, unterlegt mit einem unheilvollen Score von Mikkel Hess. Das langsame Tempo der Erzählung bemüht sich um eine bedrohliche Atmosphäre, die von der recht minimalistischen Story leider konterkariert wird. So selbstbewusst und stark Suhls Charakter scheint, springt sie doch viel zu abrupt von naiv zu unkontrollierbar blutrünstig. Nichtsdestotrotz bleibt der Fokus auf Maries Perspektive und schafft es, die Reise der Heldin trotz ihrer monströsen Vorbelastung sympathisch zu halten.

In When Animals Dream fällt zwar nie der Begriff „Werwolf“ aber gerade das macht ihn außergewöhnlich. Verortet auf einer dänischen Insel prägt die Küstenlage den gesamten Rahmen. Das soziale Gefüge ist neben einer Bar in der Fischverarbeitungsfabrik als Arbeits- und Hauptaufenthaltsort verankert. Das tägliche Miteinander ist geprägt von einem rauen Umgangston und nicht weniger rauem Humor. Wenn man über die Lücken der Story hinweg sieht, kann man sich durchaus an einem dramaturgisch soliden Film erfreuen. [Heike]

Zu sehen auf Amazon Prime*.

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Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

2 Comments

...und was meinst du?