Besten Horrorfilme aller Zeiten
Toplisten

Top 139: Platz 9 bis 7 der besten Horrorfilme aller Zeiten!

Bei der neuesten Version unserer Liste der 139 besten Horrorfilme aller Zeiten hat sich einiges getan. Heute präsentieren euch die Plätze 9 bis 7.

Wir haben fleißig an unserer neuen Horrorliste gearbeitet und hierbei einiges nachgeschärft. Unsere nächsten drei Plätze der besten Horrorfilme aller Zeiten zeigen wieder eine bunte Mischung dessen, was das Genre zu bieten hat.

Hier nun die Plätze 9 bis 7:


Platz 9: Die Nacht der lebenden Toten (1968)

Ende der 60er fanden sich in Pittsburgh, Pennsylvania, zehn Filmbegeisterte zusammen und gründeten das Filmstudio Image Ten. Mit ihrem eigenen Startkapital und der Hilfe einer Hand voll Investoren konnten sie ungefähr 114.000 Dollar zusammenkratzen, um ihren ersten Film zu produzieren – und sollten damit Filmgeschichte schreiben.

George A. Romero und Ko-Autor John Russo revolutionierten mit Die Nacht der lebenden Toten nicht nur das Zombie-Genre, sondern schufen einen Film, der noch bis heute das Referenzwerk im Subgenre darstellt. Die Story ist dabei äußerst simpel: Aus unerklärlichen Gründen kommen die kürzlich Verstorbenen aus ihren Gräbern zurück und machen sich auf die Suche nach Menschenfleisch. Einer wild zusammengewürfelten Gruppe gelingt es, sich in einem Farmhaus zu verschanzen, wo sie versucht die Nacht zu überstehen.

Romero und Russo haben den modernen Zombie zwar nicht im Alleingang geschaffen, hier haben vor allem The Last Man on Earth und Nächte des Grauens nur wenige Jahre zuvor den Weg geebnet, aber sie haben eine Formel geschaffen, die in ihrer Einfachheit so perfekt ist, dass sie bis heute kopiert wird. Das Bild der gesichtslosen, rein von Instinkten getriebenen Masse, die auf der Suche nach Menschenfleisch unaufhaltsam durchs Land streift und vor nichts Halt macht, ist seitdem untrennbar mit dem Begriff des Zombies verwachsen.

Doch auch abgesehen von seiner filmhistorischen Bedeutung ist Die Nacht der lebenden Toten nach über 50 Jahre nach seinem Erscheinen noch immer ein packender und überaus grimmiger Horrorfilm. In kontrastreichen Schwarzweiß-Bildern gehalten, entfaltet Romero, hier auch Kameramann, eine beklemmende, klaustrophobische Atmosphäre und weiß seine Gewaltspitzen sehr geschickt einzusetzen, um den um sich greifenden Terror auf die Höhe zu treiben. Die Gefahr lauert dabei, wie wir von etlichen Epigonen nur zu gut wissen, nicht nur von außen, sondern vor allem von innen.

So schuf George A. Romero mit einem kleinen Team und verschwindend geringem Budget einen Meilenstein des Indie-Horrors: raffiniert, düster und schlichtweg zeitlos. [Florian]

Platz 8: Hereditary (2018)

Mit seinem Regiedebüt Hereditary gelang Regisseur Ari Aster ein imposantes und kolossales Erstlingswerk, das man so nur selten zu Gesicht bekommt. Der Film folgt Annie Graham, deren Mutter vor kurzem verstarb, und ihrer Familie, die sich kurz nach der Beisetzung der Großmutter mit unerklärlichen Erscheinungen konfrontiert sieht. Als es kurz darauf zu einer verheerenden Katastrophe kommt, bricht schierer Terror über das Leben der Grahams ein.

Was Hereditary in erster Linie so besonders macht, ist die furiose Bravour, mit der er seine Zweischneidigkeit meistert. Während in der ersten Hälfte geschickt der totale soziale Zerfall einer sowieso angeschlagenen Familie inszeniert wird und eher noch die Schiene eines intensiven Familiendramas gefahren wird, schleicht sich immer mehr ein nicht greifbares Grauen ein. Dieses schlägt etwa ab der Hälfte ins Übernatürliche um, um von dort an rücksichtslos seine Protagonisten heimzusuchen. Dabei hält sich das nebulöse Böse lange bedeckt und windet sich erst spät ganz langsam durch die Risse in der Familienstruktur an die Oberfläche. Die Mitglieder der Familie Graham sind von Anfang an ohnmächtige Schachfiguren in der verheerenden Maschinerie, die durch den Tod der Großmutter erst in Gang gesetzt wurde. Der psychologische Terror, der die Familie unnachgiebig heimsucht, manifestiert sich nicht etwa in billigen Schockmomenten; stattdessen nistet sich das Böse wie ein Virus in die Köpfe der Familienmitglieder, das sie von innen zerfrisst, von ihrer Trauer zehrt und sie wie Puppen an Strippen unvermeidbar ins Verderben manövriert.

So steigert sich die Anspannung mit einer unglaublich düsteren und beklemmenden Atmosphäre hin zu einem wahrlich furchteinflößenden Showdown, der die grausame Konsequenz dessen ist, was die Familie Graham alles im Vorfeld erleiden musste. Der Film nimmt sich viel Zeit, um den Zerfall seiner Figuren zu zeigen, während der Horror ganz schleichend aus dem Wissen entsteht, dass da nachts in der Dunkelheit, in der Stille, etwas abgrundtief Teuflisches auf die Grahams lauert. Hereditary ist ein wahres Monstrum von einem Film: ein auf Zelluloid gebannter Alptraum, dessen Intensität und Wucht ihn zweifelsfrei zu einem der besten Horrorfilme aller Zeiten macht. [Robert]

Platz 7: Der weiße Hai (1975)

Im beschaulichen Badeort Amity kommt es immer wieder zu schrecklichen Haiangriffen. Polizeichef Brody, der Meeresbiologe Hooper und der Haifänger Quint machen sich auf die Suche nach der Bestie, um sie zur Strecke zu bringen.

Als Steven Spielberg 1975 seinen Film Der weiße Hai auf die Leinwand brachte, strömten die Massen in die Kinos und blieben danach den Stränden fern. Zu schockierend waren die Angriffsszenen des Hais, zu sehr wurde die Angst vor den unbekannten Tiefen des Meeres tief im Unbewussten des Publikums verankert.
Neben der Urangst vor Haien blieb vor allem auch ein immenser Erlös, womit der Film zusammen mit Krieg der Sterne die Ära des Blockbuster-Kinos einläutete.

Der Film basiert auf Peter Benchleys gleichnamigem Roman aus dem Jahr 1974, wobei Spielberg den Großteil der Subplots fallen ließ und sich auf die Hai-Jagd, der letzten gut 100 Seiten konzentrierte. Dies erwies sich als goldrichtige Entscheidung, denn in seiner reduzierten Dramaturgie gehört der Spannungsaufbau von Der weiße Hai nach wie vor zum Besten, was das Genre zu bieten hat. Vor allem Spielbergs Entscheidung die Bedrohung sehr lange im Dunkeln zu lassen und nur durch den Gänsehaut-Score von John Williams in Erscheinung treten zu lassen, erhöht die Intensität dieser Szenen noch einmal enorm. Diese Erkennungsmelodie ist dementsprechend aus der Popkultur heutzutage nicht mehr wegzudenken.
Diese zum Zerreißen gespannte Atmosphäre funktioniert vor allem auch deshalb so gut, weil Spielberg mit viel Gefühl an seine Figurenzeichnung herangeht und dem Trio Raum zum Wachsen gibt. Diese Mischung macht den Film so unheimlich effektiv und hat bis heute nichts von seiner Wirkmacht verloren.

Damit gelang es Spielberg, eben nicht nur eine neue Ära einzuläuten, sondern vor allem die Blaupause für den Haihorror schlechthin zu schaffen. Ein Meisterwerk des Tierhorrors und bis heute einer der besten Horrorfilme aller Zeiten. [Florian]


Morgen geht es weiter mit unserer neuen 139er und den Plätzen 6 bis 4.

Hier geht es zum Überblick über die gesamte bisher veröffentlichte Liste.

Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

...und was meinst du?