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13 Horrorfilme aus dem Krankenhaus, die ihr gesehen haben solltet!

Heute widmen wir uns Horrorfilmen im Krankenhaus-/Psychiatrie-Setting. Wie immer haben wir uns für euch durch eine Fülle an Filmen gewühlt und präsentieren 13 Empfehlungen, die ihr keinesfalls verpassen solltet. Viel Spaß!

13. Gonjiam: Haunted Asylum (2018)

Das ehemalige Gonjiam Psychiatric Hospital in Gwangju, Gyeonggi gehört laut Angaben von CNN zu den „7 gruseligsten Orten“ weltweit und bekam 2012 sogar einen Eintrag im hoch angesehenen CNN Travel Guide. Als die Einrichtung noch aktiv war machten unheimliche Geschichten über mysteriöse Todesfälle und Ärzte, die genauso verrückt waren wie ihre Patienten, die Runde. Nach der Schließung in den 90ern wurden diese durch angebliche Geistersichtungen und andere unheimliche Erscheinungen rund um die Anstalt ersetzt. Kein Wunder also, dass tausende Menschen aus aller Welt jährlich versuchen, sich selbst ein Bild davon zu machen und in das von der Regierung abgeriegelte Areal einzubrechen.

So auch die Figuren in Gonjiam: Haunted Asylum, einem koreanischen Found-Footage-Film unter der Regie von Jung Bum-shi aus dem Jahre 2018. In diesem geht es um Ha-Joon (Wi Ha-Joon, Squid Game), Betreiber des Youtube-Kanals „Horror Times“, der sich zusammen mit einer Gruppe ausgewählter Freiwilliger aufmacht, um Live aus dem Inneren der angeblich verfluchten Anstalt zu streamen. Angetrieben von der Gier auf Klicks und dem Verlangen, dadurch endlich berühmt zu werden, geht Ha-Joon wortwörtlich über Leichen – selbst als sich herausstellt, dass die angeblichen Geistererscheinungen weit mehr sind als harmlose Spukgeschichten.

Highlight des Films ist ganz eindeutig das titelgebende Krankenhaus, das schon für sich allein für eine gruselige Atmosphäre und eine bedrohliche Grundstimmung sorgt. Das Setting von Produktionsdesigner Jung Sung-kyun ist furchteinflößend und sieht genauso aus wie man es von einer verlassenen Heilanstalt vermuten würde. Allein die langen, dunklen Korridore, die scheinbar ins Nichts führen, und das von Verfall gezeichnete Gebäude sorgen schon für Gänsehaut, doch sind es vor allem die blutverschmierten Schriftzüge an den Wänden und die Relikte aus einer dunklen Vergangenheit des Krankenhauses, die einen wirklich nervös machen. Diese Gedanken im Hinterkopf helfen bei den späteren gespenstischen Ereignissen, sie noch stärker wirken zu lassen. [Jörg]

12. Antiviral (2012)

Syd March arbeitet für die Lucas Clinic, die Viren und andere Krankheitserreger aus den Körpern von Prominenten entnimmt und diese an Fans verkauft. Das System ist der neuste Schrei, die Stars verdienen daran und auch die Klinik erfreut sich regelmäßiger Kundschaft, die ihren Angehimmelten durch eine Infektion ein Stück näher sein möchten. Privat betreibt Syd einen florierenden Schwarzmarkthandel, indem er die Krankheiten in seinem Körper aus der Klinik schmuggelt und zu Hause extrahiert. Als eines Tages bekannt wird, dass Everybody’s Darling und Superpromi Hannah Geist an einer seltenen Krankheit leidet, wittert er das große Geld und versucht diese mittels seines eigenen Körpers zu reproduzieren und geht dafür an die eigenen physischen Grenzen. Am nächsten Tag erfährt er jedoch von Geists plötzlichen Tod.

Brandon Cronenbergs gelungenes Spielfilmdebüt Antiviral tut sich zwar insbesondere durch seine Gesellschaftskritik hervor, funktioniert aber auch als medizinischer Horror sensationell. Die Praxis sowie die Verkaufsagenten der Klinik wirken extrem steril und kalt, aber dennoch gelingt es ihnen mit ihren manipulativen Präsentations- und Werbemonitoren, dass zahlungswillige Kunden fast wie Junkies dem zwielichtigen Geschäft verfallen. Das Krankenhaus wirkt wie aus einer anderen Dimension, so fremd und bedrohlich inszeniert Cronenberg diese. Und spätestens, wenn die Krankheiten durch eine Art Fotodrucker immer wieder Syds verzerrtes Gesicht als Umverpackung bekommen, ist das surreale Grauen perfekt, denn die Machenschaften dieser Branche gipfeln am Ende in Brutzellen menschlichen Fleisches, was noch in Richtung moderner Kannibalismus gesteigert wird.
Cronenberg Junior zeigt visuell kraftvoll bizarre und ekelerregende Szenen. Syds eigener Verfall nach der finalen Injektion wird über die Laufzeit deutlich, so verwandelt er sich immer mehr in einen wandelnden Toten.

Antiviral ist Cronenbergs eigene, schrecklich exzellente Vision einer Konsumgesellschaft in naher Zukunft. [Mathias]

11. Bedlam (1946)

Die von Val Lewton unter dem RKO-Banner produzierten Horrorfilme gehören zum Besten, was das 1940er-Horrorkino zu bieten hat, und brachten Meisterwerke wie Katzenmenschen hervor. Zu den eher unbekannten Werken aus dieser Zeit gehört der von Mark Robson (The Seventh Victim) inszenierte Bedlam. Dieser dreht sich um eine fiktionalisierte Version des berühmt-berüchtigten Bethlem Royal Hospital in London in der Mitte des 18. Jahrhunderts, das wie keine andere Anstalt für grausamste Zustände und die Misshandlung von Patient*innen steht.

In jener Szene, in der Mrs. Bowen, die Protagonistin des Films, zum ersten Mal Bedlam betritt, sehen wir zunächst nur ihre vor Schrecken geweiteten Augen. Erst langsam fährt die Kamera zurück und offenbart auch dem Publikum den Grund für die schockierte Reaktion. Es ist ein großer mit Stroh ausgelegter Raum, in dem scheinbar vollkommen unbetreut, die Menschen bestenfalls sich selbst überlassen werden, wenn sie nicht angekettet, in Käfige gesperrt oder geschlagen werden. Mrs. Bowen ist bestürzt über die Zustände in denen diese armen Seelen leben müssen, abgeschnitten vom Rest der Welt und nimmt sich zum Ziel die Anstalt zu reformieren. Der sadistische Leiter der Psychiatrie Master Sims (Boris Karloff, Frankenstein) hält jedoch wenig von solch Sentimentalitäten und betrachtet die Insass*innen als nichts mehr denn Tiere, die allein der Belustigung dienen. Doch die junge Frau lässt nicht locker und Sims greift zu perfiden Methoden.

Der Horror von Bedlam liegt in dem Schrecken von psychiatrischen Einrichtungen, die über Jahrhunderte nur dazu dienten, Menschen wegzusperren und dort auf Gedeih und Verderb der Willkür der Leitung und Pfleger*innen auszusetzen. Und man muss nicht meinen, dass dieses Schicksal nur die anderen ereilt, die Verrückten, denn Bedlam zeigt auch wie schnell sich das Blatt wenden kann und man sich in den Hallen des Wahnsinns wiederfindet. [Florian]

10. Halloween II (1981)

Nach den Ereignissen aus Teil 1 führt Michael Myers seine Nacht des Grauens fort. Während der maskierte Killer entkommen konnte, wurde Laurie Strode ins Krankenhaus geliefert. Doch vor dem fleischgewordenen Bösen ist man nirgends jemals wirklich sicher…

Im Gegensatz zum Vorgänger wirkt Halloween II beinahe chaotisch. Viele Handlungselemente wirken über lange Strecken willkürlich zusammengeschustert und ohne wirklichen roten Faden. Wider Erwarten liegt aber gerade darin die große Stärke der Fortsetzung. Michael Myers stalkt und tötet nicht mehr einfach nur klammheimlich irgendwelche Jugendliche, sondern ganz Haddonfield versinkt plötzlich in unübersichtlichem Chaos. Und das Krankenhaus, in das Laurie geliefert wird, wird zum Dreh- und Angelpunkt dieses Chaos. Während Michael sich auf dem Weg zu Laurie durch Haddonfield mordet, wächst immer mehr die Befürchtung, dass das Krankenhaus alles andere als ein sicherer Ort zur Regeneration ist. Im Gegenteil wird es zu einer tückischen Falle, in der Michael die ausgestellte Verletzlichkeit der Protagonistin ausnutzt.

Das Krankenhaus-Setting wurde innerhalb des Franchises in Rob Zombies Halloween II und Halloween Kills mehrfach erneut aufgegriffen. Zu Recht, bildet es doch einen beachtlichen Spannungshort, der in Halloween II perfekt ausgereizt wird. Selten waren die leeren Gänge einer Klinik unheilverheißender und selten wurden sie mit einer solchen Spannung in blutrot getaucht. [Robert]

9. Anatomie (2000)

Die ambitionierte Medizinstudentin Paula (Franka Potente) bekommt die einmalige Gelegenheit, an einem Sommerlehrgang in Anatomie beim renommierten Professor Grombek (Traugott Buhre) an der Universität Heidelberg teilzunehmen. Während zunächst noch das heitere Studierendenleben zelebriert wird, liegt schon am nächsten Tag ein junger Mann auf dem Seziertisch, den Paula erst bei ihrer Zugfahrt nach Heidelberg kennengelernt hatte. Schockiert beginnt diese Nachforschungen anzustellen und stößt dabei bald schon auf einen obskuren Geheimbund: die Antihippokraten, eine in Heidelberg aktive Geheimloge, die sich dem hippokratischen Eid widersetzt und sich auf der Suche nach medizinischem Fortschritt, nicht von ethischen Schranken aufhalten lässt. Doch Paulas Nachforschungen sind gefährlicher, als sie ahnt …

Zu einer Zeit als Horror im deutschen Mainstreamkino schlicht nicht stattfand, kam der österreichische Regisseur Stefan Ruzowitzky um die Ecke und brachte den Medizin-Thriller Anatomie in die deutschen Kinos, der offensichtlich einen Nerv traf und zum erfolgreichsten deutschen Film des Jahres 2000 avancierte. Dies lag sicher an der starken Besetzung mit Franka Potente, die wenige Jahre zuvor mit Lola rennt für Aufsehen sorgte, der eleganten von US-amerikanischen Slashern inspirierten Inszenierung durch Ruzowitzky, aber vor allem durch das einnehmende Setting rund um das Uniklinikum Heidelberg und den damit einhergehenden Lokalkolorit. Und mit Letzterem bietet Anatomie genau das, was ich von ihm erwartet hatte: jede Menge medizinisch induzierter Grusel. Überall wird seziert, Skalpelle sind quasi allgegenwärtig und dazu gibt es noch obskure Substanzen, die injiziert zu einer langsamen Lähmung des gesamten Körpers bei vollem Bewusstsein führen. Das Bedrohungspotential der Medizin wird darüber hinaus noch damit verstärkt, dass verschwörerische Geheimbünde ins Spiel kommen, die nicht immer nur das Beste für alle Menschen im Sinn haben.

Mit dieser Mischung gelingt es Anatomie, auch heute noch zu überzeugen, auch wenn manche Dialoge eventuell etwas steif wirken. Doch gerade das Aufdecken der Machenschaften der Antihippokraten, weit bevor dies durch Dan Brown en vogue wurde, macht richtig viel Spaß und macht den medizinischen Horror in Heidelberg nach wie vor zu etwas Besonderem. [Florian]

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Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

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