Texas Chainsaw Massacre
Kritik

Texas Chainsaw Massacre (2022) – kurz & schmerzhaft

Seit knapp einer Woche wütet Leatherface im neusten Ableger der Texas-Chainsaw-Massacre-Reihe wieder auf Netflix. Wir haben uns für euch der Kettensäge gestellt.

Originaltitel: Texas Chainsaw Massacre
Land: USA
Laufzeit: 83 Minuten
Regie: David Blue Garcia
Drehbuch: Chris Thomas Devlin
Cast: Sarah Yarkin, Elsie Fisher u.a.
VÖ: Seit 18.02.2022 auf Netflix

Inhalt

Eine Gruppe junger Erwachsener ist auf dem Weg in die texanische Kleinstadt Harlow. Da der Ort eher einer Geisterstadt gleicht, wollen sie sich mit verschiedenen Investoren treffen, um ihm neues Leben einzuhauchen. Entgegen ihrer Erwartungen müssen sie jedoch feststellen, dass doch nicht alle Häuser des Ortes unbewohnt sind…

kurz & schmerzhaft

Der mittlerweile neunte Teil des TexasChainsawMassacre-Franchise steht, wie Halloween (2018), Candyman oder Scream, ganz im Zeichen sogenannter Legacy-Sequels. Auch hier soll durch das Zurückholen von altbekannten Gesichtern der Weg für eine neue, junge Generation geebnet werden, die sich zukünftig dem Schrecken stellen sollen. Die Einbindung von Sally, der einzigen Überlebenden aus Tobe Hoopers Original, ist jedoch nichts weiter als eine ultrafaule, billige Kopie der Herangehensweise aus Halloween und würde problemlos schon als Plagiat durchgehen. Alle Ideen in Texas Chainsaw Massacre wirken unausgegoren, ohne Hand und Fuß zusammengewürfelt, frei nach dem Motto: „Was bei anderen funktioniert hat, wird bei uns schon auch klappen“.

Das vielversprechende Setting bleibt völlig ungenutzt, während die Motivation zum erneuten Auferstehen von Leatherface höchstens als haarsträubend bezeichnet werden kann. Einzig die Kills sind ein Lichtblick in dieser Misere, wobei selbst diese zu oft tonal zwischen überdreht-albern und ernst schwanken. Man merkt Texas Chainsaw Massacre überdeutlich an, dass er auf Biegen und Brechen irgendwie das Fundament für einen Neustart der Reihe bilden soll – was in einem Fiasko endet. Bleibt nur zu hoffen, dass der potentielle, nächste Film – denn der wird nach dem großen Erfolg von Texas Chainsaw Massacre auf Netflix bestimmt kommen – den Karren noch aus dem Dreck ziehen kann.

Gesamteindruck

Rating: 2 von 5

Bildquelle: Texas Chainsaw Massacre © Netflix

Horrorfilme sind für mich die beste Möglichkeit, die Grenzen des Zumutbaren und des eigenen Sehvergnügens auszuloten und neu zu definieren. Außerdem gibt es kaum ein anderes Genre, das so viele verschiedene gute Ideen, Möglichkeiten und Geschichten hervorbringen kann, da, ähnlich wie im Science-Fiction, einfach alles möglich ist. Es ist faszinierend, wie stark einen gute Horrorfilme in ihren Bann ziehen können und dabei sowohl schockieren als auch unterhalten.

...und was meinst du?