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Kritik

Strange Dreams (2020) – kurz & schmerzhaft

Der kanadische Indie-Horrorfilm Strange Dreams begibt sich auf traumwandlerische Pfade. Ob diese ausgetreten sind oder sich in eine frische Richtung bewegen, erfahrt ihr hier.

Originaltitel: Come True
Land: Kanada
Laufzeit: 105 Minuten
Regie: Anthony Scott Burns
Drehbuch: Anthony Scott Burns
Cast: Julia Sarah Stone, Landon Liboiron, Skylar Radzion u.a.
VÖ: Ab 16.09. digital und ab 23.09.2021 als DVD, Blu-ray und Mediabook im Handel

Inhalt

Die junge Sarah wird nachts von mysteriösen Albträumen geplagt. Gefangen zwischen bis an die physischen Grenzen gehender Übermüdung und psychischer Überlastung nimmt sie an einer Schlafstudie teil, bei der ihr Traumverhalten beobachtet wird. Bald schon kommt Sarah hinter die wahren Absichten der Studie…

kurz & schmerzhaft

Traumwelten filmisch zu erkunden, kann Segen und Fluch zugleich sein. Nahezu grenzenlos sind die kreativen Möglichkeiten, die Mittel zur Umsetzung jedoch oftmals begrenzt. Strange Dreams gelingt es durch die Verbindung einer simplen, aber effektiven Visualisierung und stimmungsvoller Musik, die Albträume der Protagonistin in stimmungsvolle seelische Abgründe zu verwandeln. Strange Dreams ist immer in den Momenten am stärksten, in denen wir in die Tiefen des Unbewussten der Figuren eintauchen und gemeinsam mit ihnen die Bedeutung der Albträume und die Rolle der schauderhaften Schattengestalten zu entschlüsseln versuchen.

Indem jene dunklen Silhouetten, die Sarah Nacht für Nacht heimsuchen, gesichts- und ursprungslos bleiben, werden sie zu Projektionsflächen unserer eigenen unbewussten Ängste. Sie stehen stellvertretend für das beängstigende Übel, das alle von uns im eigenen Inneren tief vergraben halten. Leider schafft es Strange Dreams nicht, diese Qualität auch außerhalb der Albtraumwelten aufrecht zu erhalten. Das Handlungsgerüst weist zu viele Längen auf, als dass es über die gesamte Laufzeit unterhalten könnte. Allein für die Umsetzung des Traumkonzeptes lohnt sich ein Blick aber allemal.

 

Gesamteindruck

Rating: 3 von 5

Ab 23.09.2021 im Handel:

Bildquelle: Strange Dreams © Koch Media

Horrorfilme sind für mich die beste Möglichkeit, die Grenzen des Zumutbaren und des eigenen Sehvergnügens auszuloten und neu zu definieren. Außerdem gibt es kaum ein anderes Genre, das so viele verschiedene gute Ideen, Möglichkeiten und Geschichten hervorbringen kann, da, ähnlich wie im Science-Fiction, einfach alles möglich ist. Es ist faszinierend, wie stark einen gute Horrorfilme in ihren Bann ziehen können und dabei sowohl schockieren als auch unterhalten.

...und was meinst du?