Squid Game
Kritik

Squid Game (2021) – kurz & schmerzhaft

In der von Netflix produzierten südkoreanischen Serie Squid Game schickt Regisseur und Drehbuchautor Hwang Dong-hyuk seine Figuren in ein Spiel um Leben und Tod. Wir sagen euch, ob sich die Teilnahme lohnt.

Originaltitel: Ojing-eo Geim
Land: Südkorea
Laufzeit: 9 Folgen je ca. 60 Minuten
Regie: Hwang Dong-hyuk
Drehbuch: Hwang Dong-hyuk
Cast: Lee Jung-jae, Jung HoYeon, Park Hae-soo u.a.
VÖ: seit 17.09.2021 auf Netflix

Inhalt

Der erfolglose Mittvierziger Gi-hun (Lee Jung Jae, Deliver Us From Evil) scheint vom Pech verfolgt. Seit dem Verlust seines Jobs hat er keinen Fuß mehr auf dem Boden bekommen. Eines Tages begegnet er einem mysteriösen Mann, der ihm einen ungewöhnlichen Ausweg aus seiner Misere bietet: die Teilnahme an einem Spiel, dessen Gewinner ein hohes Preisgeld erwartet. Doch die Sache hat einen Haken, denn wer verliert, stirbt.

kurz & schmerzhaft

Squid Game ist die neuste Arbeit von Regisseur Hwang Dong-hyuk (Silenced), der in seiner neunteiligen Survival-Serie bekannten Kinderspielen eine fatalistische Note verleiht. Die Prämisse, dass die unterschiedlichsten Personen in tödlichen Spielen gegeneinander antreten, ist nicht neu, doch  Squid Game schafft eine gelungene Mischung aus der Ernsthaftigkeit von Kinji Fukasakus Battle Royale und Takashi Miikes bizarrem Humor in As The Gods Will. Nach einer detaillierten Einführungsphase eröffnet sich alsbald die pure Gefühllosigkeit des Turniers. Durch die lebendigen, bonbonfarbigen Orte wird die Atmosphäre zwar von kindlicher Naivität erfüllt, aber das Publikum bekommt die blutige Natur der Spiele mit brachialer Gewalt um die Ohren gehauen.

Obwohl Squid Game zeitgenössische Themen wie Wohnungsnot, Arbeitslosigkeit oder die Kluft zwischen Arm und Reich mit der Subtilität eines Vorschlaghammers abbildet, gibt es dennoch genug Raum für die Entwicklung der Figuren. Hwang verbringt viel Zeit damit, ihre Entscheidungen greifbar zu machen, ohne sie zu verurteilen, auch wenn diese für eine andere Figur unglücklich enden. Seine Protagonist:innen tun verzweifelte Dinge tun, da sie sich in einer ausweglosen Situation befinden. Der Horror der Spiele findet in ihrer und unserer Realität seine Rechtfertigung – sie sind nur möglich, weil die Bedingungen außerhalb der Arena es erlauben, und Squid Game lässt keine Gelegenheit aus, dies zu betonen.

Gesamteindruck

Rating: 4 von 5

Bildquelle: Squid Game © Netflix

Horrorfilme… sind für mich eine Möglichkeit, Angstsituationen zu erleben, ohne die Kontrolle zu verlieren. Es ist eine positive Art der Angst, da sich ein Glücksgefühl einstellt, sobald man die Situation durchgestanden hat. Es ist nicht real – könnte es aber sein. Das ist furtchteinflößend und gleichzeitig faszinierend.

One Comment

  • Küchenrückwand

    Eigentlich sehen wir doch in dem Film das Menschen für Geld alles machen würden, vor allem wenn sie in Schwierigkeiten stecken. Meiner Meinung nach sollte dies aber Jugendliche und Kinder nicht ansehen.

    Lg Imelda

...und was meinst du?