Aftermath
Kritik

Aftermath (2021) – kurz & schmerzhaft

Aftermath entfaltet eine Geschichte irgendwo zwischen Haunted House und Home Invasion. Wir haben uns mal auf dem Immobilienmarkt umgesehen und können euch sagen, ob sich das Schnäppchen lohnt.

Originaltitel: Aftermath
Land: USA
Laufzeit: 114 Minuten
Regie: Peter Winther
Drehbuch: Dakota Gorman, Peter Winther
Cast: Ashley Greene, Shawn Ashmore, Sharif Atkins u.a.

Inhalt

Um nach einem Seitensprung ihre Ehe zu retten, beschließen Natalie (Ashley Greene, Twilight) und Kevin (Shawn Ashmore, Ruinen) einen Tapetenwechsel und kaufen ein neues Haus. Nach einem sich dort ereigneten Mordfall haben sie das Glück ein wahres Traumhaus zum Schnäppchenpreis zu bekommen. Allerdings mehren sich schnell unheimliche Ereignisse, die darauf schließen lassen, dass sie nicht ganz allein sind…

kurz & schmerzhaft

Schon die Inhaltsangabe schreit nach Reißbrett und diesem Eindruck entspricht leider auch der Film. Die Prämisse ist altbekannt, durchzogen von ermüdenden, schlecht gesetzten Jump-Scares und vorhersehbar bis zum finalen Twist, über dessen Sinnhaftigkeit man besser nicht zu lange nachdenken sollte. Sogar die obligatorische Einblendung „Basierend auf wahren Begebenheiten“ darf nicht fehlen – und hier kommt die einzige wirkliche Überraschung, die Aftermath in petto hat, denn das ist alles andere als gelogen. Umso trauriger, dass der Film nicht im Stande ist, dem gerecht zu werden und selbst die Nachrichtenbeiträge von ABC News zu dem Thema wesentlich spannender inszeniert sind.

Ganze Szenen im Drehbuch sind offensichtlich diesen Beiträgen entnommen. Allerdings scheitern die Drehbuchautor:innen kolossal an der Dramatisierung ihrer Vorlage. Obwohl es ihnen gelingt sympathische Nebencharaktere in die Story einzuflechten, bleiben Natalie und Kevin äußerst oberflächlich und selbst ihr Antagonist könnte blasser kaum sein. Der größte Fehler des Drehbuchs ist jedoch, nicht auf die Stärke der eigenen Geschichte zu vertrauen, sondern sie durch einen unfassbar albernen Twist komplett zu zerlegen.

Wer also wissen will, worum es in Aftermath geht, ist mit den Newsbeiträgen wesentlich besser bedient und kann sich die knapp zweistündige Einschlafhilfe getrost sparen.

 

Gesamteindruck

Rating: 1 von 5

Bildquelle: Aftermath © Netflix

Horrorfilme sind für mich ein Tor zu den unheimlichen, verstaubten Dachböden und finsteren, schmutzigen Kellern der menschlichen Seele. Hier trifft man alles von der Gesellschaft abgeschobene, unerwünschte, geächtete, begrabene: Tod, Schmerz, Angst, Verlust, Gewalt, Fetische, Obsession. Es ist eine Entdeckungsreise auf die "Schutthalde der Zivilisation". Auf diese Reise würde ich euch gerne mitnehmen.

...und was meinst du?