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Kritik

Fear Street – Teil 1: 1994 (2021) – kurz & schmerzhaft

Die Fear-Street-Reihe des amerikanischen Autors R.L. Stine genießt als Horrorliteratur für Kinder und Jugendliche Kultstatus. Netflix hat nun die erste von drei aufeinander aufbauenden Verfilmungen der beliebten Buchreihe veröffentlicht. Wir haben uns für euch in die Fear Street begeben, um zu gucken, was der erste Beitrag rund ums Jahr 1994 zu bieten hat.

Originaltitel: Fear Street Part One: 1994
Land: USA
Laufzeit: 107 Minuten
Regie: Leigh Janiak
Drehbuch: Kyle Killen, Leigh Janiak, Phil Graziadei
Cast: Kiana Madeira, Olivia Welch u.a.
VÖ: Seit 02.07.2021 auf Netflix

Inhalt

1994 läuft ein Jugendlicher in dem beschaulichen Shadyside Amok. Klassenkameradin Deena und ihre Clique kommen daraufhin einer bösen Kraft auf die Spur, die das Städtchen seit Jahrhunderten heimsucht – und plötzlich geraten sie selbst ins Visier der Gefahr.

kurz & schmerzhaft

Wie es der durch Stranger Things befeuerte und noch immer anhaltende Trend vermuten lässt, setzt auch Fear Street – Teil 1: 1994 bei seiner Konzeption massiv auf Retro-Vibes, spielt dabei aber kaum die Nostalgie-Karte aus. Vielmehr wirkt es, als sei Fear Street – Teil 1: 1994 nicht für die Leser:innen von einst gemacht, die ihre geliebten Geschichten in wohligen Nostalgie-Räuschen erleben wollen, sondern als würde Fear Street vielmehr als „neue“ Marke für eine jüngere Generation etabliert werden sollen. Das birgt einige Schwächen: besagter, mittlerweile vollkommen überstrapazierter, Retro-Vibe, teenagergerechter Kitsch und eine opportunistische Zuschneidung an eine möglichst große Zielgruppe.

In diesem Fall aber gar nicht so schlimm, denn man merkt dem ersten Segment an, dass es hauptsächlich die Mythologie rund um die Fear Street etablieren soll, die in den kommenden Teilen hoffentlich spannend ausgebaut wird. Als alleinstehender Film hat Fear Street – Teil 1: 1994 ganz klare Schwächen und fühlt sich trotz guter Unterhaltung ein wenig unrund an. Deftige Gewaltspitzen und eine interessante Vermischung von Slasher-Motiven mit Elementen des Übernatürlichen machen den Film dennoch zu einer kurzweiligen Angelegenheit. Als Einführung für das, was als nächstes kommt, ist er aber durchaus gelungen. Da ist es verzeihbar, wenn er allein nur solide dasteht, solange er als Teil einer Trilogie die (hoffentlich) gute Qualität dieser begründet. Man darf gespannt sein.

 

Gesamteindruck

Rating: 3 von 5

Bildquelle: Fear Street – Teil 1: 1994 © Netflix

Horrorfilme sind für mich die beste Möglichkeit, die Grenzen des Zumutbaren und des eigenen Sehvergnügens auszuloten und neu zu definieren. Außerdem gibt es kaum ein anderes Genre, das so viele verschiedene gute Ideen, Möglichkeiten und Geschichten hervorbringen kann, da, ähnlich wie im Science-Fiction, einfach alles möglich ist. Es ist faszinierend, wie stark einen gute Horrorfilme in ihren Bann ziehen können und dabei sowohl schockieren als auch unterhalten.

...und was meinst du?