Freaky
Kritik

Freaky (2020) – kurz & schmerzhaft

Hat Christopher Landon mit Happy Deathday schon sehr gut vorgelegt, beweist er mit Freaky, dass dies kein Zufallstreffer war. Wir haben uns die Horrorkomödie für euch schon einmal vorab genauer angeschaut.

Originaltitel: Freaky
Land: USA
Laufzeit: 102 Minuten
Regie: Christopher Landon
Drehbuch: Christopher Landon, Michael Kennedy
Cast: Günther Gurke, Sandra Salami u.a.
VÖ: Ab 04.02.2021 im Kino

Inhalt

Der Blissfield Butcher (Vince Vaughn, Brawl in Cell Block 99) geht um. Als nächste Opfer hat der Serienkiller die 17-jährige Millie (Kathryn Newton, Paranormal Activity 4) und ihre Freunde auserkoren. Doch als dieser gerade dabei ist, der Schülerin den Garaus zu machen, löst er einen uralten Fluch aus und die beiden tauschen ihre Körper…

kurz & schmerzhaft

Christopher Landon hat schon mit Happy Deathday bewiesen, dass er sehr geschickt eine bekannte Formel in ein Horror-Korsett stecken kann. Der Groundhog Day weicht in Freaky dem Body Switch Movie, doch dem Slasher-Gerüst bleibt Landon treu.
Und so darf hier der Blissfield Butcher Jagd auf Teenager machen. Zumindest solange bis er sich im Körper der 17-jährigen Schülerin Millie wiederfindet. Landon weiß auch hier wieder äußerst geschickt mit Slasher-Konventionen zu spielen und baut zudem fleißig kleinere und größere Verbeugungen gegenüber den Genregrößen ein.
Was Freaky jedoch zu einem derart spaßigen Unterfangen macht, ist das bestens aufgelegte Hauptdarsteller-Duo aus Kathryn Newton und Vince Vaughn. Gerade Vaughns Darstellung einer Teenagerin ist einfach köstlich – auch wenn der Film an so manchen Klischees nicht vorbei kommt. Aber auch Newtons Wandlung zur Femme Fatal ist erstaunlich nuanciert und schlichtweg grandios.

Wie schon bei Happy Deathday ist es daher die Mischung aus einer witzigen Prämisse, sympathischen Charakteren und der clevere Umgang mit dem Genre, die für Landon zum Erfolgsrezept wird – und im Gegensatz zum PG-13 von Happy Deathday darf Freaky mit einem R-Rating auch wesentlich blutiger zur Sache gehen und beschert uns somit einige brachiale und äußerst kreative Kills.

 

Gesamteindruck

Rating: 4 von 5

Bildquelle: Freaky © Universal Studios

Horrorfilme sind für mich ein Tor zu den unheimlichen, verstaubten Dachböden und finsteren, schmutzigen Kellern der menschlichen Seele. Hier trifft man alles von der Gesellschaft abgeschobene, unerwünschte, geächtete, begrabene: Tod, Schmerz, Angst, Verlust, Gewalt, Fetische, Obsession. Es ist eine Entdeckungsreise auf die "Schutthalde der Zivilisation". Auf diese Reise würde ich euch gerne mitnehmen.

...und was meinst du?