Love and Monsters
Kritik

Love and Monsters (2020) – Review

Mit Love and Monsters nimmt uns Michael Matthews mit auf ein großes Abenteuer voller grimmiger Monster. Wir haben für euch den Rucksack gepackt und uns mit Protagonist Joel auf die Reise gemacht.

Originaltitel: Love and Monsters
Land: Kanada/USA
Laufzeit: 109 Minuten
Regie: Michael Matthews
Drehbuch: Brian Duffield, Matthew Robinson
Cast: Dylan O’Brien, Jessica Henwick, Michael Rooker u.a.

Inhalt

Love and Monsters spielt in einer postapokalyptischen Welt, in der 95 Prozent der Weltbevölkerung ausgelöscht wurden. Die Erdoberfläche wird von mutierten Tieren besiedelt, die ein Vielfaches ihrer normalen Größe erlangt haben. Die wenigen Überlebenden haben sich meist unter die Erde verkrochen und verstecken sich in Bunkern, Panic Rooms, Höhlen oder was auch immer sie finden konnten. So haben sich kleinere Gruppen von Menschen zu sogenannten Colonys zusammengefunden und versuchen nun schon seit sieben Jahren, unter Tage zu Recht zu kommen. Einer von ihnen ist Joel (Dylan O’Brien, Maze Runner), der nach langer Suche über Funk endlich seine Freundin Aimee (Jessica Henwick, Underwater) wiedergefunden hat. Für die Liebe begibt er sich an die Erdoberfläche und macht sich auf eine abenteuerliche Reise…

Kritik

Hinter Love and Monsters verbirgt sich eine recht klassische Geschichte mit allseits bekannten Figuren. Der leicht nerdige Tor, dem niemand zutraut auch nur zwei Minuten außerhalb des geschützten Bunkers zu überleben, macht sich auf die Reise des Helden. Dabei trifft er auf Weggefährten, wie den griesgrämigen alten Haudegen mit dem weichen Kern (Michael Rooker, Henry: Portrait of a Serial Killer) oder die naseweise und taffe kleine Göre (Ariana Greeblatt, Avengers: Infinity War), muss Aufgaben bestehen und über sich selbst hinauswachsen. Die Figurenkombination mit dem selbstironischen Voice-Over des Protagonisten erinnert dabei nicht selten an Filme wie Zombieland – selbst eigene Überlebensregeln hat Love and Monsters mit im Gepäck inklusiver witzig-kreativer Namen für die Vielzahl an Monstern, die nun die Welt bevölkern.

Love and Monsters

Love and Monsters gewinnt dementsprechend nicht zwingend Innovationspreise – und das muss er auch gar nicht, denn der Film macht so unheimlich viel Spaß und sieht so phantastisch aus, dass es für mich schlicht keine Rolle spielt, dass manche Sachen allzu vertraut wirken. Ganz im Gegenteil: Da die Geschichte und die Charaktere einem gewohnten Muster folgen, bleibt umso mehr Zeit in die wundervolle Welt von Love and Monsters einzutauchen. Es macht unglaublich viel Spaß, mit Joel dieses Abenteuer zu bestreiten und immer tiefer in die Welt einzutauchen, vor allem da sie auch so atemberaubend aussieht. Love and Monsters wirkt zwar auf den ersten Blick wie ein kleiner Indie-Streifen, doch Regisseur Michael Matthews (Five Fingers for Marseilles) hatte ein durchaus stattliches Budget von $ 30.000.000 zur Verfügung und das sieht man dem Film jederzeit an. Das gesamte Worldbuilding ist absolut überwältigend und die wirklich coolen Naturschauplätze geben gut das Gefühl wieder, dass sich hier die Natur wieder ihren Platz zurückerobert, sodass alles von Menschenhand geschaffene langsam vor der wild aufblühenden Flora wieder verblasst.

Love and Monsters

Das Highlight des Films sind aber natürlich die Monsterdesigns und alles was ich daran kritisieren kann, ist, dass es nicht mehr davon zu sehen gab. Die Kreaturen von Matthews und Concept Artist Andrew Baker (Creature Designer für Der Hobbit – Eine unerwartete Reise), die sich mehrheitlich an Kleintieren wie Insekten orientieren, sehen famos aus. Dem Team gelingt es hier vor allem auch, die Monster sehr geerdet darzustellen. Sie haben immer auch etwas Vertrautes an sich und gleiten nicht komplett ins Monströse oder Groteske ab, sodass es auch nie lächerlich wirkt. Also auch wenn im Endeffekt ruhig noch mehr hätte gewütet werden können und auch der Body Count eher gering ausfällt, darf man sich dann doch auf ein paar wundervoll schleimig-eklige Szenen freuen.

Allgemein ist Love and Monsters jedoch weniger ein blutrünstiges und gruseliges Creature Feature, sondern vielmehr ein humorvolles Monster-Abenteuer, das nicht nur mit seinen Kulissen und seinem Creature Design punkten kann, sondern darüber hinaus noch einige sympathische Charaktere und tolle Performances in petto hat. Dafür ganz viel Monsterlove von meiner Seite.

 

Bewertung

Grauen Rating: 1 von 5
Spannung Rating: 2 von 5
Härte  Rating: 1 von 5
Unterhaltung  Rating: 5 von 5
Anspruch  Rating: 1 von 5
Gesamtwertung Rating: 4 von 5

Bildquelle: Love and Monsters © Paramount Pictures Germany

Horrorfilme sind für mich ein Tor zu den unheimlichen, verstaubten Dachböden und finsteren, schmutzigen Kellern der menschlichen Seele. Hier trifft man alles von der Gesellschaft abgeschobene, unerwünschte, geächtete, begrabene: Tod, Schmerz, Angst, Verlust, Gewalt, Fetische, Obsession. Es ist eine Entdeckungsreise auf die "Schutthalde der Zivilisation". Auf diese Reise würde ich euch gerne mitnehmen.

...und was meinst du?