Final Girls
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13 Final Girls, die ihr kennen solltet

Heute dreht sich bei uns alles um Final Girls. Wir haben uns eine Vielzahl an potentiellen Kandidatinnen angeschaut und präsentieren euch 13 Final Girls, die ihr keinesfalls verpassen solltet. Viel Spaß!

Falls ihr euch noch mehr für das Thema Final Girls interessiert, empfehlen wir euch auf jeden Fall unseren Artikel zu „Was ist ein Final Girl?“ durchzulesen.


13. Kristen Parker

aus Nightmare III – Freddy Krueger lebt gespielt von Patricia Arquette

Nachdem die junge Kristen Parker allem Anschein nach versucht hat, sich selbst umzubringen, wird sie von ihrer Mutter in eine Nervenheilanstalt eingewiesen. Was Kristen niemand glauben will: Die junge Frau wurde in ihren Träumen von einer merkwürdig entstellten Figur angegriffen, was zu den realen Verletzungen an ihrem Handgelenk geführt hat. In ihrer Therapiegruppe wird Kristen schnell klar, dass auch die anderen Jugendlichen in ihren Träumen von derselben Gestalt terrorisiert werden, wovon die konservative Ärztin nichts hören will. Erst als Nancy Thompson eine neue Stelle in der Klinik übernimmt, finden die Jungen und Mädchen jemanden, der ihre Träume ernst nimmt – und Freddy Krueger gemeinsam mit ihnen bekämpft.

Obwohl Nancy Thompson zweifelsohne das Aushängeschild unter den Final Girls der Nightmare-on-Elmstreet-Reihe ist, braucht sich Kristen Parker aus dem dritten Ableger der beliebten Reihe keineswegs vor ihrer großen Vorreiterin zu verstecken. Nicht nur hat sie mit Kruegers Heimsuchung in ihren Träumen zu kämpfen, sondern sieht sich mit erwachsenem Unverständnis, autoritärer Ignoranz und dem Desinteresse ihrer eigenen Mutter an ihr konfrontiert. Diese sorgt sich ohnehin eher um das Wohlergehen ihrer häufig wechselnden männlichen Gäste als um die schrecklichen Träume, die ihre Tochter Nacht für Nacht heimsuchen. Obwohl alle anderen Jungen und Mädchen ebenfalls mit vielerlei persönlichen Problemen zu kämpfen haben, ist Kristen diejenige, die mit ihrer Fähigkeit, andere mit in ihre Träume zu ziehen, den Kampf gegen Freddy Krueger erst ermöglicht. Sie wächst in ihren Träumen über sich hinaus, sodass es der Gruppe mit vereinten Kräften gelingt, ihn zu bezwingen.

War Nancy in Teil 1 noch das im Elternhaus wohl gehütete Mädchen von vebenan, ist Kristen ein junges, von ihrem Elternhaus im Stich gelassenes Mädchen, das unter schwierigsten Umständen dazu gezwungen wird, der Gruppe eine starke Anführerin zu sein. Dank Nancys Rückhalt gelingt es ihr, ihre Fähigkeiten endlich zu entfalten und Krueger erfolgreich die Stirn zu bieten, was sie zu einem der stärksten Final Girls auf dieser Liste macht. [Robert]

Final Girl Kirsten Parker
© Warner Bros.

12. Grace Le Domas

aus Ready or Not gespielt von Samara Weaving

Eigentlich sollte es der schönste Tag in ihrem bisherigen Leben werden: Die junge Grace heiratet ihren Traummann Alex Le Domas, Mitglied einer überaus vermögenden Dynastie. In dem riesigen Familiensitz, einem viktorianischen Herrenhaus, finden die Feierlichkeiten der Familie Le Domas statt. Bei den Le Domas‘ ist es Brauch, mit der eingeheirateten Person ein zufällig ausgesuchtes Gesellschaftsspiel zu spielen, in dem Falle „Verstecken“. Was Grace noch nicht weiß aber schnell genug erfahren wird: Durch einen alten Fluch, der auf der Familie Le Domas liegt, sind die übrigen Familienmitglieder gezwungen, Jagd auf Grace zu machen und sie zu töten, da sie ansonsten im Morgengrauen selbst das Zeitliche segnen würden. Anfangs überrumpelt von der drohenden Gefahr, weiß sich Grace aber schon bald zur Wehr zu setzen.

Was Grace gegenüber allen anderen Final Girls dieser Liste auszeichnet, ist, dass sie sich nicht den Mordgelüsten eines oder mehrerer fremder Killer oder übernatürlichen Entitäten stellen muss, sondern die Gefahr von ihrem unmittelbaren Umfeld, ihrer angeheirateten Familie ausgeht. Was für viele Menschen ein sicherer Rückzugsort in harten Zeiten ist, stellt für Grace ganz unvermittelt eine akute Lebensgefahr dar; in dem Mikrokosmos des weitläufigen Geländes der Le Domas sieht sie plötzlich die sprichwörtliche ganze Welt gegen sich gerichtet. Wenn Grace‘ Ehemann Alex ihr anfangs aus Liebe noch hilft und versucht, ihr die Situation begreiflich zu machen, wird für sie bald klar, dass sie letztendlich trotzdem auf sich allein gestellt ist.

Grace Le Domas ist eines der eindrucksvollsten Final Girls, weil ihr nicht wie in vielen anderen Fällen die Zeit eingeräumt wird, sich über ihre Lage kontinuierlich bewusst zu werden, während ihre Freunde um sie herum sterben. Sie stolpert also nicht unbeholfen in die Rolle des Final Girls, sondern wird urplötzlich ins kalte Wasser geschmissen und schafft es dennoch, Herrin der Lage zu werden. Ohne besondere Fähigkeiten, wie sie beispielsweise Erin Harson aus You’re Next mitbringt, schafft sie es dennoch mit genügend Biss sich der Gefahr zu stellen – und ihr lässig Zigarette-rauchend zu strotzen. [Robert]

Final Girl Grace Le Domas
© 20th Century Fox

11. Jennifer Hills

aus Ich spuck‘ auf dein Grab gespielt von Camille Keaton

Die junge Schriftstellerin Jennifer Hills (Camille Keaton, Lords of Salem) hat über den Sommer ein abgelegenes Ferienhaus in Neuengland angemietet, um dort in Ruhe ihren ersten Roman zu verfassen. Ihre Ankunft entgeht auch einer Gruppe junger Männer nicht, die – angestachelt von ihren Fantasien über die vermeintlich lockere Sexualmoral von Großstädterinnen – den rigorosen Plan fassen, Jennifer zu vergewaltigen. Dazu lauern sie ihr im Wald auf, jagen, quälen, schlagen und vergewaltigen sie mehrfach. Anschließend soll der geistig zurückgebliebene Matthew die junge Frau töten, kann sich jedoch nicht überwinden und täuscht die Tat nur vor. Jennifer überlebt schwer verletzt und schwört grausame Rache an ihren Peinigern …

Mit seiner reißerischen Emanzipationsgeschichte Ich spuck‘ auf dein Grab bietet Regisseur Meir Zarchi 70er-Jahre-Terrorkino par excellence und damit naturgemäß eine breite Angriffsfläche – dennoch verbirgt sich hinter der Maske des Grauens ein kritischer Impuls. Jennifer ist eine gebildete und selbstbestimmte junge Frau, während die Männer schon an ihrer latzhosenlastigen Garderobe unschwer als Hillbillys der Extraklasse zu erkennen sind. Von der Unabhängigkeit der Großstädterin fühlen sie sich angezogen, aber zugleich provoziert. Bei der Vergewaltigung geht es deshalb nicht nur um sexuelle Motive, sondern auch um die symbolische Wiederherstellung männlicher Überlegenheit.

Doch Jennifer weiß sich dieser toxischen Männlichkeit zu erwehren und schlägt die Männer mit ihrem eigenen, pervertierten Denken. Mit vollem Körpereinsatz verführt sie ihre arglosen Peiniger, die zu spät realisieren, dass sie kein wehrloses Opfer, sondern eine grausame Rachegöttin vor sich haben. Das tradierte Rollenbild der Frau, die ihren Emotionen und Neigungen hilflos ausgeliefert ist, wohingegen der Mann sich kühl und rational seines Verstandes zu bedienen weiß, wird in Ich spuck‘ auf dein Grab auf links gedreht. Der Rape-and-Revenge-Klassiker ist keinesfalls frei von Sexploitation und die weibliche Selbstermächtigung, die er darstellt, alles andere als unproblematisch. Dennoch räumt er mit Geschlechterklischees auf, solidarisiert uns mit einer wehrhaften Protagonistin und legt den Frauenhass ihrer Peiniger schonungslos offen. [Catherin]

Final Girl Jennifer Hills
© Astro Distribution

10. Dana Polk

aus The Cabin in the Woods gespielt von Kristen Connolly

Dana und ihre Freunde wollten eigentlich nur einen entspannten Urlaub in einer abgelegenen Hütte im Wald verbringen. Doch bald schon müssen sie sich einer Bedrohung erwehren, die wesentlich mächtiger ist, als sie es sich vorstellen können.

Drew Goddards und Joss Whedons The Cabin in the Woods ist eine Liebeserklärung ans Genre und ein Hassbrief an überstrapazierte Stereotype – und hier ganz besonders an die bekannte Slasher-Formel, in deren Zentrum das Final Girl steht. In The Cabin in the Woods muss sich Dana als Final Girl daher in erster Linie auch nicht einem maskierten Killer oder ähnlichen Bedrohungen stellen, sondern dem Stereotyp an sich – und im Endeffekt dem Horrorpublikum selbst.
Denn der Trip von Dana und ihrer fünf Freunde erweist sich als akribisch geplantes Menschenopfer einer ominösen Organisation, mit dem Ziel die alten Gottheiten, also das Publikum, zu besänftigen. Dafür müssen vier Archetypen des Slasherfilms sterben: die Hure, der Sportler, der Streber und der Narr. Nur die Jungfrau bleibt als Final Girl zum Schluss übrig; ihr Tod ist optional.

Dana ist jedoch weit davon entfernt die keusche, unschuldige Jungfrau zu sein, die sich selbstlos für andere aufzuopfern versucht und schlussendlich durch das Blut ihrer Freunde watend, die Götter besänftigt. Trotz allerlei Manipulationen durch die Organisation mittels Hormonen und ähnlichen Methoden widersetzt sich Dana den einengenden Zuschreibungen, die der Stereotyp für sie bereit hält und würde schlussendlich sogar ihre Freunde und die gesamte Menschheit opfern, um sich nicht den Konventionen des Final Girls unterwerfen zu müssen. Dana zeigt dem Publikum den Mittelfinger und ist damit eines der abgebrühtesten und unerschrockensten Final Girls, was ihr einen wohlverdienten Platz in dieser Liste einbringt. [Florian]

Final Girl Dana Polk
© Universum Film

9. Ginny Field

aus Freitag, der 13. – Jason kehrt zurück gespielt von Amy Steel

Als Ende der 1950er-Jahre einige Betreuer des Camp Crystal Lake ihre Aufsichtspflicht schändlich vernachlässigten, ertrank ein kleiner Junge. Zurück blieb eine wütende Mutter, die blutige Rache nahm. Pamela Voorhees‘ Vergeltung war nur der Anfang einer grausamen Serie von Massenmorden in der Geschichte des „Freitag, der 13.„-Franchise. Neben dem maskierten Hünen mit der Machete bietet die Reihe auch einige mutige Frauen, die sich ihm entgegenstellten.

Eine von ihnen ist die aufstrebende Kinderpsychologin Ginny Field (Amy Steel, Die Horror-Party), die fünf Jahre nach der ersten Mordserie ihrem Freund Paul Holt bei einem Lehrgang für Betreuer:innen als Assistentin unterstützt – unweit des ehemaligen Camp Crystal Lake. Bereits am ersten Abend berichtet Paul die tragischen Ereignisse der Vergangenheit und während die anderen Anwesenden die Geschichte keine große Aufmerksamkeit schenken, glaubt Ginny an mehr als nur eine urbane Legende.

Fans der Filme dürfte Freitag der 13. – Jason kehrt zurück insbesondere durch das Debüt des maskierten Killers, noch ohne charakteristische Hockeymaske, aber dafür mit modischem Kissenbezug in Erinnerung bleiben. Dabei bietet der zweite Teil nach einer gnadenlosen Antagonistin im ersten Teil ein starkes Final Girl. Während Alice Hardy die Genrekonventionen noch aufrecht erhielt, werden sie mit Ginny Field aufgebrochen. Sie erscheint viel mehr als junge Frau ihrer Zeit. Denn nicht nur die Sexualität der Protagonistin wird positiv rezipiert, auch die u. a. als „typisch weiblich“ wahrgenommenen Attribute werden nun nicht mehr in das Zentrum der Person gestellt, denn ihre liebevolle Art und das blonde, hübsche Aussehen treten hinter ihre Intelligenz und Unabhängigkeit. Sogar ihre akademische Bildung als angehende Kinderpsychologin ist Diskussionspunkt und gibt ihrer Sympathie gegenüber Jason zusätzliche Glaubwürdigkeit. Erst die Beachtung der individuellen Geschichte eines traumatisierten Kindes, das den Tod der Mutter miterlebte, ermöglicht es ihr, zu überleben. Durch eine List übernimmt Ginny vorübergehend die autoritäre Rolle von Pamela Voorhees und nutzt dabei die Strategie ihrer Widersacher. Mit dieser Handlung stellt Ginny abschließend das positive Bild des Final Girls gänzlich in Frage. [Jana]

Final Girl Ginny Field
© Paramount Pictures

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Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

...und was meinst du?