Kritik

Bloodline (2018) – kurz & schmerzhaft

In Bloodline schlüpft Seann William Scott, der in vielen Köpfen wohl immer noch als Teenie-Prolet „Stifler“ verankert ist, in die Rolle eines kaltblütigen Serienkillers. Wir haben uns einen Termin beim mysteriösen Schulpsychologen geholt.

Originaltitel: Bloodline
Land: USA
Laufzeit: 97 Minuten
Regie: Henry Jacobson
Drehbuch: Avra Fox-Lerner, Henry Jacobson, Will Honley
Cast: Seann William Scott, Mariela Garriga, Dale Dickey
VÖ: ab 22. Januar 2021 auf Blu-ray und DVD

Inhalt

Evan arbeitet als Schulpsychologe. Beruflich kümmert er sich um die seelischen Leiden seiner Schüler. Ungerechtigkeiten, die seine Schüler oder aber seine eigene Familie betreffen, löst der liebende Vater auf seine eigene Weise.

kurz & schmerzhaft

Henry Jacobsons Spielfilmdebüt Bloodline überzeugt – wie von Blumhouse-Produktionen gewohnt – durch seine hochwertige Inszenierung. Mit gelungener Kameraarbeit und einem treffsicheren Score , kreiert der Horror-Thriller eine durchgehend trostlose Atmosphäre, die es nicht nötig hat, den Zuschauer mit Jumpscares oder übertriebenen blutigen Eskalationen abzufangen. Viel mehr folgt Bloodline einer ruhigen Erzählung, die sich in ihrem freudlosen, fast schon deprimierenden Flair an ihrem roten Faden entlanghangelt und nur selten mit Überraschungen aufwartet. Stattdessen gibt sich Jacobsons Serienkiller-Horror ganz seiner Style-over-Substance-Mentalität  hin, riskiert damit weder ein Abdriften auf die Gegenfahrbahn noch auf die Überholspur und verlässt sich ganz auf die Stärken seines charismatischen Hauptdarstellers Seann William Scott. Zurecht, wie sich herausstellt, denn der heute 44-jährige Amerikaner überzeugt anstandslos, schafft es sowohl der Gefühlswelt eines Vorzeige-Familienvaters als auch der eines starrsinnigen Psychopathen Ausdruck zu verleihen.

Bloodline ist ein ruhiger, atmosphärischer Beitrag zum Serienkiller-Film, der durch seine atmosphärische Dichte überzeugen kann und gleichzeitig als Beweis dafür steht, dass Seann William Scott in der Lage ist, die Rolle des Komödianten gänzlich abzuschütteln. Leider schafft es Jacobsons Beitrag kaum Überraschungsmomente zu kreieren, sodass der lang erwartete Höhepunkt gänzlich ausbleibt und dafür sorgt, dass sich Bloodline lediglich im Genre-Mittelfeld wiederfindet.

Gesamteindruck

Rating: 3 von 5

ab 22. Januar 2021 im Handel:

Bloodline Bloodline

Bildquelle: Bloodline © Lighthouse Home Entertainment

Als großer Fan des Horror-Kinos, insbesondere der alten Schule, diskutiere ich immer gerne mit meinen Mitmenschen über das, was mir ein Film mitgibt. Ich freue mich darauf, mich mit euch über die unendlichen Weiten des Horror-Genres auszutauschen! :)

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