Crap-Man
Kritik

Crap-Man (2019) – kurz & schmerzhaft

Ihr findet Superhelden einfach Scheiße? Nun ja, der Crap-Man ist es im wortwörtlichen Sinne. Wir hatten beim 21. Japan-Filmfest Hamburg die Gelegenheit den wohl beschissensten Superhelden aller Zeiten kennen zu lernen.

Originaltitel: Unko man
Land: Japan
Laufzeit: 3 Minuten
Regie: Tsukuda Hikaru
Drehbuch: Tsukuda Hikaru
VÖ: Bis zum 02.09.2020 beim Japan-Filmfest Hamburg

Inhalt

Eine junge Frau macht mit ihrem Baby einen kleinen Spaziergang, als sie plötzlich von einem Unbekannten mit einem Messer bedroht wird. Zum Glück eilt der Crap-Man zu ihrer Rettung: der wohl wahrlich beschissenste Superheld aller Zeiten.

kurz & schmerzhaft

Das sich einige japanische Produktionen von westlichen Sehgewohnheiten unterscheiden und ins Extreme schlagen, ist kein Geheimnis mehr. Der Ausstoß diverser Körperflüssigkeiten sowie die Nutzung jeglicher Körperöffnungen wurden schon in diversen skurrilen Produktionen ausgiebig zur Schau gestellt und ließen den Zuschauer entweder angewidert oder unglaublich belustigt zurück. Genau diese obskure Mischung zelebriert der gerade einmal dreiminütige Kurzfilm Crap-Man mit ausgiebiger Sorgfalt. Wo sonst sieht man einen Superhelden, der einen Scheißhaufen als Kopfbedeckung trägt, eine Banane mit seinem Hintern verspeist und einem Baby mittels eines gewaltigen Kotzstrahls das Leben rettet?

Doch schaut man einmal ganz kurz hinter diese Absurditäten, entdeckt man zumindest im Ansatz eine liebevolle Persiflage auf japanische Superhelden-Filme und -Serien (wie Kamen Raider oder Super Sentai), die fest in der japanischen Popkultur verankert sind. Es hätte mich nicht gewundert, wenn noch Laiendarsteller in Gummi-Kostümen vor die Linse gesprungen wären. Vielleicht ja verkleidet als überdimensionales Zäpfchen im Ninja-Outfit.

Wer also einmal für drei Minuten herzhaft lachen möchte und ohnehin ein Faible für japanische Superhelden hat, sollte einen Blick riskieren. Und wer weiß? Vielleicht bekommt Crap Man irgendwann einen Spielfilm spendiert. Möglich ist alles.

 

Gesamteindruck

Rating: 4 von 5

Bildquelle: Crap-Man © Studio Nyanco

Horrorfilme sind wie Essen. Zwischen dem immer gleichschmeckenden Fast Food, gibt es auch mal kulinarische Höhepunkte, die es aber nur zu Erkunden gibt, wenn man sich auch mal traut, etwas Neues auszuprobieren.

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