Urban Legends
Toplisten

13 Horrorfilme über Urban Legends, die ihr gesehen haben solltet

Heute wenden wir uns Filmen über urbane Legenden zu. Wie immer haben wir uns für euch durch eine Fülle an Filmen gewühlt und präsentieren 13 Empfehlungen, die ihr keinesfalls verpassen solltet. Viel Spaß!

13. Carved – The Slit-Mouthed Woman (2007)

In der Nacht ist in Japan vorsichtig geboten, denn das Land scheint voller Geister, Ghule und anderer Kreaturen, die in schattigen Ecken lauern. In der Präfektur Kanagawa machen seit einiger Zeit unheimliche Gerüchte um eine alte lokale Legende die Runde. Eine schwarzhaarige Frau mit Mundschutz, darunter ein aufgeschlitzter Mund, soll Kindern nachstellen und diese in ihren geheimen Unterschlupf entführen. Abgesehen von den neugierigen Kindern der städtischen Grundschule glaubt niemand an diese Geschichten. Erst, als die schüchterne Mika vor den Augen ihrer Lehrerin Kyoko entführt wird, wird die Legende um Kuchisake-onna schrecklich real. Verzweifelt versucht Kyoko, die Geheimnisse hinter der mysteriösen Fremden zu ergründen und bekommt unerwartete Hilfe von ihrem Kollegen Noboru. Als die verschwundenen Kinder tot und verstümmelt wieder auftauchen, läuft den beiden die Zeit davon – und auch Noboru scheint mehr über die Frau zu wissen, als er zunächst preisgibt.

Die Inspiration hinter Carved: The Slit-Mouthed Woman ist das perfekte Beispiel für eine urbane Legende, die aus einem minimalen, historischen Kern geboren wird und sich zu einer Geschichte voller Spekulationen und Sensationslust entwickelt, die sich wie ein Lauffeuer ausbreitet. Kuchisake-onna ist eine Figur aus der japanischen Mythologie, um die sich etliche Interpretationen und Erzählungen ranken. Einst eine wunderschöne junge Frau, terrorisiert sie die Menschen nun als rachsüchtiger Onryo, dem kein friedliches Leben nach dem Tod bestimmt ist. Ihren Ursprung hat Kuchisake wahrscheinlich in der Edo-Zeit während einer brutalen Auseinandersetzung zwischen einem Samurai und seiner untreuen Ehefrau, eine noch ältere Geschichte stammt aus der Heian-Periode. Besondere Berühmtheit erlangte sie Ende der 1970er-Jahre und sorgte für eine landesweite Panik mit Ausgangssperren und Geleitschutz für Grundschüler.

Trotz des geringen Budgets kreiert Kōji Shiraishi seine eigene Geschichte um die Frau mit den aufgeschlitzten Gesicht, bedient sich vorhandener Motive und vernetzt sie mit dem ernsten Thema der Kindesmisshandlung. Shiraishi setzt sich mit seinen Figuren auseinander und erzeugt eine unheimliche Atmosphäre und Brutalität. Sicherlich ist Carved als Allegorie auf häusliche Gewalt und Schönheitsstandards zu verstehen, aber auch als Kritik an den Mechanismen urbaner Legenden und ihrem rasanten Eigenleben. [Jana]

12. Campfire Tales (1997)

Campfire Tales ist eine Horror-Anthologie und dreht sich, wie der Name schon verrät, um Lagerfeuergeschichten, die sich vier Jugendliche, nach einem Autounfall und während sie mitten im Nirgendwo auf Hilfe warten, erzählen.

Unter den vier Geschichten rund um Monster, Geister und Serienkiller befinden sich auch mehrere urbane Mythen.
„Der Hakenmann“ handelt von einem jungen Pärchen, das auf einem Parkplatz rummacht, während in den Radionachrichten über einen aus einer Anstalt entlaufenen Killer mit Hakenhand berichtet wird. Nachdem das Pärchen zusehends nervöser wird, beschließen sie schlussendlich sich lieber aus dem Staub zu machen. Dies entpuppt sich als weise Entscheidung, denn als sie aussteigen, bemerken sie, dass am Türgriff außen ein Haken baumelt. Zudem wird auf eine Variation des Hakenmann-Mythos, „The Dead Boyfriend“, eingegangen.
„The Licked Hand“ erzählt von einem jungen Mädchen, das mit ihrem Hund allein zuhause ist. Also sie im Radio eine Meldung über einen entflohenen Irren hört, bekommt sie Angst und weist ihren Hund an, sich unter das Bett zu legen und auf sie aufzupassen. Immer wieder hält sie die Hand nach unten und lässt sie von ihrem Hund abschlecken, wodurch sie, der Anwesenheit ihres Wächters versichert, irgendwann einschläft. Am nächsten Morgen findet sie im Bad ihren aufgeschlitzten Hund und eine mit Blut geschriebene Nachricht auf dem Badezimmerspiegel: „Humans can lick too.“

Campfire Tales wählt einen angenehm unverkrampften Umgang mit seinen Geschichten. Jenseits von Metaebenen und Subtext stehen hier die Gruselgeschichten und deren bitterböse Pointen im Mittelpunkt. Während „Der Hakenmann“ in erster Linie als Intro für den Episodenfilm fungiert und in seiner schnörkellosen und kurz gehaltenen Art auf die weiteren Geschichten einstimmt, bekommt die zweite Geschichte schon wesentlich mehr Zeit, um ihr Grauen entfalten zu können. Denn während die anderen Episoden eher auf ein wohliges Gruseln abzielen, gelingt es dieser in einigen Momenten eine ernsthaft unheimliche und beklemmende Atmosphäre zu erzeugen.

Die Anthologie versteht es, die urbanen Mythen geschickt in ihre Lagerfeuer-Atmosphäre einzubinden – und genau dort gehören sie schließlich auch hin. [Florian]

11. The Mothman Prophecies (2002)

Nach dem Tod seiner Frau schlittert der Journalist John Klein mehr schlecht als recht durchs Leben. Auf dem Weg zu einem Interview findet er sich plötzlich in Point Pleasant wieder. Dort angekommen stößt Klein auf die Geschichte des Mottenmannes, einem mythischen Wesen, das schon einigen Stadtbewohnern erschienen sei. Je mehr er die Vorkommnisse recherchiert, desto mehr keimt in ihm der Verdacht auf, dass der Mottenmann wirklich existiert.

Der Film The Mothman Prophecies basiert auf Geschehnissen, die 1967 im realen Ort Point Pleasant auftraten. Dort wurde von einem Motten-Mensch-Wesen berichtet, das verschiedenen Menschen kurz vor einem verheerenden Unglück erschienen sein soll. Die Geschichte des Mottenmannes als böses Omen verbreitete sich rasch und machte Point Pleasant zu einem Anziehungspunkt für Grusel-Touristen.

Mark Pellington verfilmte seine Version der Legende über den Mottenmann auf dem Höhepunkt der Mystery-Film-Welle, die von The Sixth Sense losgetreten wurde. Die Inszenierung von The Mothman Prophecies ist unaufgeregt und versucht dem Mythos viel Platz einzuräumen, ohne ihn mit reißerischen Szenen zu überstilisieren. Dies erweist sich im Endeffekt auch als die größte Stärke des Films. Er lässt den Mythos atmen und ist gar nicht daran interessiert ihn zu entzaubern oder dem Streifen noch einen brachialen Twist reinzuwürgen.

Dies macht The Mothman Prophecies auch zu so einem interessanten Beitrag über Urban Myths, die ja gerade von der Ambivalenz leben, dass vielleicht doch etwas Wahres dran sein könnte. Der Film verwehrt uns einfache Erklärungen und lässt uns ohne Antworten mit dem Gesehenen allein. [Andreas/Florian]

10. Dumplings – Delikate Versuchung (2004)

Bei dem 2004 erschienenen Film Dumplings handelt es sich um eine Langfassung des gleichnamigen Beitrags aus der Horror-Anthologie Three…Extremes. Der Hongkonger Fruit Chan erzählt die Geschichte einer alternden Schauspielerin, die verzweifelt versucht, ihre jugendliche Schönheit zu konservieren. Dabei schreckt sie nicht einmal vor Kannibalismus zurück.

In Hongkong, so heißt es, gibt es eine Frau, die macht vorzügliche Teigtaschen. Ihr Rezept ist traditionell und die Zubereitung ein Geheimnis, aber die Füllung verspricht ewige Jugend und Schönheit. Ein verlockendes Angebot für die pensionierte Schauspielerin Frau Li, die unter ihrem fortschreitenden Alter leidet und sich mit den jungen Gespielinnen ihres Mannes konfrontiert sieht. Um seine Zuneigung nicht vollständig zu verlieren, wagt sie sich widerwillig zu Tante Mei und kommt in den Genuss der ungewöhnlichen Kochkünste. Nachdem sich erste Erfolge einstellen, wird Frau Li gierig und verliert allmählich den Überblick über Realität und Moralkodex.

Die urbane Legende vom fetalen Kannibalismus gibt es in China seit Jahrzehnten und sie erfreut sich noch heute zahlreicher Gerüchte und Verschwörungen, die auch ab und zu in den westlichen Medien thematisiert werden. Die Vorstellung von abgetriebenen Föten in Suppen, Pillen oder Salben halten sich hartnäckig und auch der Verzehr gewisser Organe und Blut soll den Körper und Geist optimieren. Bereits in seinen vorherigen Filmen widmete sich der Regisseur immer wieder den ungewöhnlichen Seiten sozialer Realität und lokaler Kultur. Die eigenwillige und kontroverse Erzählung macht Dumplings zu einem außergewöhnlichen Film. Chan reflektiert ebenso ästhetisch wie kritisch die verzweifelte Suche nach Jugend und Unsterblichkeit mit Blick auf die Verflechtungen von traditionellen chinesischen Überzeugungen und zeitgenössischer medizinischer Ethik. [Jana]

9. Willow Creek (2013)

Die Legende um Bigfoot fällt natürlich etwas aus dem Rahmen und ist mehr als ländliche Legende denn als urbaner Mythos zu bezeichnen. Doch Bigfoot gehört bei über tausend „Sichtungen“ seit dem 19. Jahrhundert bis heute zu den weitverbreitetsten Legenden, weshalb wir euch den haarigen Riesen nicht vorenthalten wollten.

In den 70ern kam es zu einem regelrechten Bigfoot-Boom, der sich auch in unzähligen Verfilmungen widerspiegelt, wie zum Beispiel dem Bigfoot-klassiker The Legend of Boggy Creek. Bei dutzenden von Verfilmungen stehen Bigfoot-Fans vor der Qual der Wahl, wenngleich die Qualität der Produktionen stark schwankt.
Für unsere Liste wollen wir euch Willow Creek ans Herz legen, da dieser sich vor allem um den Mythos dreht. Der Bigfoot-Enthusiast Jim und seine skeptische Freundin Kelly machen sich darin auf die Reise zum Six Rivers National Forest im Norden Kaliforniens. Ausgerüstet mit einer Kamera, folgen sie dem Pfad von Roger Patterson und Bob Gimlin, die 1967 eines der berühmtesten angeblichen Bigfoot-Videos drehten, in der Hoffnung selbst solche Aufnahmen machen zu können. Doch der Trip in die tiefen Wälder bringt das Pärchen immer mehr an seine Grenzen.

Bobcat Goldthwait (God Bless America) inszeniert Willow Creek als Found-Footage-Film, was gerade in diesem Kontext ausgezeichnet funktioniert. Der Film schafft es, dadurch eine gewisse Authentizität vorzutäuschen, sodass es sich wirklich anfühlt, als ob wir mit Jim und Kelly den Bigfoot-Mythos ergründen. Also wer sich immer schon einmal auf die Suche nach dem haarigen Riesen machen wollte, wird hier gut bedient. [Florian]

Pages: 1 2 3

Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

...und was meinst du?