Besten Horrorfilme
Toplisten

Platz 39 bis 35 der besten Horrorfilme aller Zeiten!

Unsere nächsten fünf Plätze der besten Horrorfilme aller Zeiten zeigen wieder eine bunte Mischung dessen, was das Genre zu bieten hat: Von düsteren Dämonen bis zu schaurigen Serienkillern. Von Tod Browning über Stuart Gordon bis zu Michael Haneke: Hier ist Horror zuhause.

Platz 39: Evil Dead (2013)

Die fünf Freunde, Mia, Olivia, Natalie, David und Eric mieten sich über ein Wochenende in einer abgelegenen Waldhütte ein, um Mia (Jane Levy, Don’t Breathe) beim Drogenentzug zu helfen. Als einer von ihnen laut aus einem ominösen Buch vorliest, das in der Hütte lag, setzt er dadurch versehentlich eine dämonische Heimsuchung frei, die unter den Freunden bald zu einem entsetzlichen Blutbad führt.

Dass Fede Alvarez‘ Remake/Sequel des legendären Tanz der Teufel wohlbehütet unter der Schirmherrschaft von Originalregisseur Sam Raimi entstand, ist diesem Augenschmaus deutlich anzusehen. Anstatt den Gewaltschocker nämlich weichzuspülen, macht man sich hier gekonnt die weiterentwickelten tricktechnischen Möglichkeiten und das vergleichsweise großzügige Budget von 17 Millionen Dollar zunutze, um einr infernalisches Splatter-Feuerwerk abzufackeln. Die jeweiligen Gore-Einlagen sind nicht nur enthemmt derb und explizit zelebriert, sondern auch bis ins Detail virtuos getrickst. Nebenbei folgt das Ausarten der Gewalt und des gesamten Geschehens einer perfekt gestrickten Klimax, die spätestens im irrwitzigen Finale auch durch seine intensive Spannungsentladung fesselt.

Für Evil Dead wurde Tanz der Teufel auf Hochglanz poliert, ohne ihn seiner Seele zu berauben. Die Neuauflage ist zwar weniger dreckig, bleibt aber gnadenlos blutig und nutzt den neuen Glanz, um freudig entfesselt eines der schönsten Splatter-Spektakel aller Zeiten auf die Leinwände zu zaubern! [Cornelius]

Platz 38: Freaks (1932)

Freaks entführt uns in die Welt eines fahrenden Kuriositätenkabinetts. Das alltägliche Treiben der Freaks und Artisten wird aufgewühlt, als der kleinwüchsige Hans (Harry Earles, Die unheimlichen Drei), trotz aller Warnungen seiner Freunde, beschließt die Trapez-Artistin Cleopatra (Olga Baclanova, Der Mann, der lacht) zu ehelichen. Doch schon bei der großen Hochzeitsfeier, bei der die Braut in den Kreis der Freaks aufgenommen werden soll, zeigt diese ihr hässliches Gesicht. Cleopatra, die nur auf Hans Vermögen aus ist, glaubt mit ihrem Gemahl und den anderen Freaks leichtes Spiel zu haben, doch diese gedenken nicht, die Machenschaften einfach so hinzunehmen…

Tod Brownings Freaks ist ein wirklich außergewöhnlicher Film. Zu seiner Zeit vom Publikum verschmäht und von Kritikern verrissen, gilt er heute als einer der besten Filme des Genres. Dies hat vielfältige Gründe. Freaks gibt einen, trotz aller dramaturgischen Überspitzungen, authentischen Einblick in den damaligen Alltag eines fahrenden Kuriositätenkabinetts und bietet ein wundervolles Jahrmarkt-Flair. Browning lässt sich in seiner Exposition viel Zeit, damit wir dieses auch in seiner Gänze genießen können. Sobald die Story dann jedoch Fahrt aufnimmt, ist diese straff erzählt und steuert rasant auf sein nach wie vor schockierendes und fulminantes Finale zu.
Im Mittelpunkt stehen jedoch die titelgebenden Freaks, für die Browning nicht auf Makeup zurückgriff, sondern Menschen mit Behinderungen ins Rampenlicht holte. Was Freaks so besonders macht, ist, dass er sich zudem ernsthaft mit dem Leben und der Gefühlswelt dieser Menschen auseinandersetzt und sie nicht nur als Vehikel, um die Story voranzutreiben, oder für billige Lacher benutzt.

Freaks ist ein Film, wie er heute wohl nicht mehr möglich wäre und der für Browning das Ende seiner Karriere bedeutete. Ein humanistischerer Einblick in diese Freakshows ist kaum denkbar und wurde seitdem auch nie wieder erreicht. Und während andere Filme seiner Zeit teilweise äußerst schlecht gealtert sind, brilliert Freaks nach wie vor als überragendes Meisterwerk, dem der Zahn der Zeit nichts anzuhaben vermag. Denn Freaks feiert die völlig zeitlose Idee des Andersseins – und das ist einfach nur schön. [Florian]

Platz 37: Alexandre Ajas Maniac (2012)

Der Einzelgänger Frank (Elija Wood, Come to Daddy) arbeitet tagsüber als Restaurator von Schaufensterpuppen, des Nachts treibt er als Frauenmörder sein Unwesen. Eines Tages lernt er  die junge Künstlerin Anna kennen, der er bei einer Ausstellung helfen soll. Während die beiden sich näher kommen, ahnt Anna nicht, in was für einer Gefahr sie sich befindet.

Im Remake des 80er-Jahre Schockers Maniac geht es ebenso wenig zimperlich zu, wie im berüchtigten Original. Erzählerisch geht die Neuauflage sogar noch weiter. Nicht nur ist der Killer die Hauptfigur, der überwiegende Großteil des Films wird auch in Point-of-View-Shots aus Franks Perspektive aus präsentiert. Dem Publikum wird so eine Nähe zu dem grausigen Geschehen aufgezwungen, die Alexandre Ajas Maniac eine außergewöhnlich unangenehme Atmosphäre verleiht. Die schonungslose Drastik, in der die Gewalttaten zu sehen sind, tragen zusätzlich dazu bei. Gleichzeitig gelingt es auch, ein gewisses Mitleid für den getriebenen Frank näherzubringen. Das und die Sorge um Anna sowie die Hoffnung, dass sie Franks Trieben letztlich irgendwie entgehen kann, lassen in der Endphase auch ordentlich Spannung aufkommen.

Alexandre Ajas Maniac ist fesselnd, visuell außergewöhnlich, hart, hässlich und schwer zu ertragen. Mehr kann man von einem Horrorschocker kaum erwarten! [Cornelius]

Platz 36: Re-Animator (1985)

Re-Animator basiert auf der Kurzgeschichte „Herbert West – Wiedererwecker“ des US-amerikanischen Schriftstellers H.P. Lovecraft, eine zynische Parodie auf Frankenstein. Dieser Kernpunkt wird von Stuart Gordon (From Beyond) und seinen Drehbuchautoren um Blut, Nacktheit und absurden Humor erweitert. Während Lovecraft einen suggestiven Schrecken verbreitet, punktet Gordon mit Over-the-Top–Szenarien.

Der Medizinstudent Dan und seine Freundin Megan werden von einem unheimlichen neuen Mitbewohner in eine Reihe bizarrer Experimente hineingezogen. Dieser ist besessen davon, einen Wirkstoff zu finden, der totes Gewebe wiederbeleben kann. Es dauert nicht lange, bis die Versuche aus dem Ruder laufen.

Mit seinem Debütfilm hat Stuart Gordon einen Klassiker des 1980er-Jahre-Horrorfilms geschaffen. Trotz des geringen Budgets bleiben vor allem die Spezialeffekte und das Make-Up im Gedächtnis, denn die grausamsten Szenen im Film sind sowohl abstoßend als auch faszinierend. Sie sind so übertrieben, dass sie Ihre Aufmerksamkeit fordern. Es ist Gordons kühner Umgang mit Gewalt, Sex und Witz, der Re-Animator zu einer harmonischen Mischung macht. Der Film schafft es trotz aller verrückten Spielereien, konzentriert zu bleiben und auch eine spannende Geschichte zu erzählen. Die Drehbuchautoren Paoli, Gordon und Norris schaffen lebendige Figuren mit glaubhaften Interaktionen. Die Titelrolle des selbstgerechten, wahnsinnigen Wissenschaftlers verkörpert Jeffrey Combs (Castle Freak), der mit seiner Performance eine ikonische Figur geschaffen hat. Barbara Crampton (Puppet Master) als Megan sticht neben West besonders hervor. Ihre Rolle ist wohl die mutigste und fungiert als Kontrapunkt zwischen dem obsessiven West und ihrem idealistischen Freund Dan. Als einzige bleibt sie bis zum Ende vernünftig und das gute Gewissen des Films, muss jedoch einen hohen Preis zahlen. [Jana]

Platz 35: Funny Games (1997)

Eine dreiköpfige gutbürgerliche Familie fährt zu ihrem Strandhaus am See, um dort gemeinsam Urlaub zu machen. Kurz nach ihrer Ankunft klopfen zwei außerordentlich freundliche, junge Männer an ihrer Tür und bitten im Auftrag der Nachbarn um ein paar Eier. Schnell eskaliert die Situation und mündet in einer perfiden Wette: Die beiden eloquenten Burschen wetten mit den Familienmitgliedern, dass diese bis zum nächsten Morgen alle tot sein werden, während diese dagegen wetten sollen…

Michael Hanekes Funny Games ist weniger ein klassischer Horrorfilm als vielmehr eine kritische Reflexion über das Genre selbst. Als Gegenentwurf zum vor Gewalt triefenden Mainstream-Horror inszeniert Haneke seinen Film mit einem eiskalten Kalkül, indem er vor uns Gewalt im Film als genau das entlarven will, was sie seiner Meinung nach immer ist: nämlich als unkonsumierbar. Das Durchbrechen der vierten Wand beispielsweise ist hier nicht einfach nur eine nette Spielerei, sondern sie macht uns unweigerlich zu direkten Komplizen der Täter und offenbart uns im selben Atemzug den Grund für das Leid und die Qualen der Familie – nämlich unsere reine Gier und Lust nach Brutalität. Die Sinnwidrigkeit von belangloser Gewalt wird von Haneke ad absurdum geführt, indem die beiden Peiniger auf die Frage des „Warum?“ mit lakonischen Erklärungsansätzen spielen, die in anderen Horrorfilmen nur eine austauschbare Legitimation für das Unheil und das Leid der Figuren bieten sollen.

Wenn die sowohl psychische als auch physische Folter in Funny Games ein Ausmaß annimmt, dass sie den Willen der Opfer zu leben komplett bricht, dann stellen die Gepeinigten zu Recht die Frage „Warum bringt ihr uns nicht einfach um?“ Und tatsächlich wünscht man sich, dass die Qualen endlich ein (gutes) Ende nehmen würden. Aber wir Zuschauer, die wir in gleichem Maße ohnmächtige Zeugen und Mittäter sind, werden der Familie keine Erlösung geben können; höchstens durch das Ausschalten des Fernsehgeräts. [Robert]


Was sagt ihr zu unseren Plätzen 39 bis 35? Habt ihr alle Plätze schon gesehen? Ganz nach eurem Geschmack oder fragt ihr euch, was uns bloß geritten hat? Lasst es uns wissen!

Am 25. April erscheinen die Plätze 34 bis 30. Ihr dürft gespannt sein!

Hier geht es zum Überblick über die gesamte bisher veröffentlichte Liste.

Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

...und was meinst du?