Besten Horrorfilme
Toplisten

Platz 34 bis 30 der besten Horrorfilme aller Zeiten!

Unsere nächsten fünf Plätze der besten Horrorfilme aller Zeiten zeigen wieder eine bunte Mischung dessen, was das Genre zu bieten hat: Von Hexen über Serienkiller bis zu mysteriösen Flüchen. Von H.P. Lovecraft bis John Carpenter: Hier ist Horror zuhause.

Platz 34: It Follows (2014)

Die Studentin Jay geht seit kurzem mit Hugh aus. Nachdem die beiden zum ersten Mal miteinander Sex hatten, müssen jedoch Jays romantische Vorstellungen der chloroformgetränkten Realität weichen. Als sie wieder zu sich kommt, findet sie sich in einem alten, heruntergekommenen Fabrikgebäude an einen Rollstuhl gefesselt wieder. Hugh erzählt ihr irgendwas von einem Wesen, das sie ab jetzt verfolgen wird. Es könne die Gestalt jeder beliebigen Person annehmen. Falls es sie erreicht und sie stirbt, würde das Wesen wieder Hugh verfolgen. Mittels Sex könne sie es auch auf andere übertragen. Kurz darauf taucht eine nackte Frau auf, die langsam auf Jay zugeht. Doch bevor die Frau Jay erreichen kann, zieht Hugh den Rollstuhl mit ihr weg, um sie kurze Zeit später halbnackt auf dem Rasen vor dem Haus ihrer Eltern abzusetzen …

Regisseur David Robert Mitchell gelingt es hervorragend die allgegenwärtige Bedrohlichkeit auf Zelluloid zu bannen. Unterstützt wird dies von Rich Vreelands Score, der mit seinem experimentellen Ambient-Soundteppich viel zur unheilvollen Atmosphäre beiträgt. Dies funktioniert aber vor allem deswegen so gut, weil die Charaktere so sympathisch gezeichnet sind. Vollkommen konträr zu den Teenagern aus 70er-/80er-Slashern geht es diesen kaum um Sex, Drugs and Rock’n’Roll. Sie sind viel mehr die herangewachsenen Versionen der nerdigen Kids aus GooniesStand By Me oder The Monster Squad. Frei von Klischees hat Mitchell hier Charaktere kreiert mit denen man gerne seine Zeit verbringt und dementsprechend auch mit ihnen mitfiebert.

It Follows ist ein optisch beeindruckender Film, der mit seinen verträumten Bildern an Richard Kellys Donnie Darko oder Filme von David Lynch (Blue VelvetLost Hightway) erinnert und mit einer innovativen Story und tollen Charakteren glänzen kann. Mit seinem wundervollen melancholischen Touch, der bedrohlichen Atmosphäre und den vielfältigen Interpretationsmöglichkeiten ist David Robert Mitchell einer der besten Horrorfilme aller Zeiten gelungen. [Florian]

Platz 33: From Beyond (1986)

Mit From Beyond demonstriert Regisseur Stuart Gordon abermals seine uneingeschränkte Liebe zum amerikanischen Schriftsteller H.P. Lovecraft und dessen Arbeit. Seine Geschichten erzählen von Kreaturen aus anderen Dimensionen, die sich jeglicher Beschreibungen entziehen – „Alte Götter“ und Mächte, die außerhalb des menschlichen Verstandes liegen. Es ist die zweite von letztendlich fünf Lovecraft-Adaptionen und die Wiedervereinigung der Besetzung und Crew von Re-Animator.

Ein fehlgeschlagenes Experiment kostet Dr. Edward Pretorius das Leben, sein verängstigter Assistent Dr. Crawford Tillinghast entkommt aus dem Labor. Gemeinsam mit seinem Mentor arbeitete er an einer Maschine, dem Resonator, um die Zirbeldrüse zu stimulieren. Dadurch soll es möglich sein, über die wahrnehmbare Realität hinauszublicken. Das Experiment gelingt, allerdings mit folgenschweren Konsequenzen, denn die Maschine sprengt die Grenzen zwischen Dimensionen und öffnet Kreaturen die Tür zur irdischen Welt.

From Beyond ist eine dynamische Mischung aus Horrorgeschichte und Science-Fiction. Gordon versetzt uns in eine Welt von Wahnsinn und Besessenheit, in der die Figuren langsam die Kontrolle über ihre eigenen Handlungen verlieren. Jeffrey Combs spielt den jungen, gequälten Wissenschaftler Tillinghast, der immer wieder mit seiner geistigen Gesundheit zu kämpfen hat. Es ist immer ein Vergnügen mitzuerleben, wie Combs dem Wahnsinn verfällt. An seiner Seite ist erneut Barbara Crampton zu sehen, die mit der Figur Dr. McMichaels ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellt. Das Zusammenspiel der einzelnen Figuren strotzt vor Energie und lässt dem Zuschauer keine Atempause.

Das Ergebnis aus der produktiven Zusammenarbeit von Gordon, Yuzna und Paoli ist ein faszinierender Film, voll satter Farben und grotesker Spezialeffekte, das From Beyond unbestritten zu einem der reizvollsten Horrorfilme der 1980er-Jahre macht. [Jana]

Platz 32: Maniac (1980)

Frank Zito (Joe Spinell, Love to Kill) ist ein geisteskranker Serienmörder. Getrieben von Erinnerungen und Wahnvorstellungen an seine verstorbene Mutter, eine gewalttätige Prostituierte, zieht er nachts durch die dunkelsten Ecken eines stets versifft wirkenden New Yorks, ermordet Frauen und behält ihre Skalps als Trophäen. Als er sich mit der jungen Fotografin Ann anfreundet, scheint plötzlich Hoffnung auf ein normales Leben zu bestehen. Kann Frank seine Triebe im Zaum halten?

Maniac verdankt seinen Status im Horrorgenre vor allem zwei Dingen: Seinem erbarmungslos hässlichen Erscheinungsbild und der furchterregenden Meisterleistung von Joe Spinell. Dieser spielt den schmierigen Widerling und geisteskranken Psychokiller mit einer gleichermaßen vereinnahmenden und abstoßenden Intensität, die ihresgleichen sucht. Er fügt sich damit perfekt in die übrige Ästhetik des Films ein. Die widrigen Produktionsbedingungen und ein lächerliches Budget von 350.000 Dollar bescheren dem Filmmaterial von sich aus schon einen enorm dreckigen Look, gleichzeitig wurden auch gekonnt besonders abgelegene und unschöne Drehorte für die nächtlichen Eskapaden des Maniac auserkoren. Vollendet wird das Bild des Grauens letztlich durch eine absolut hemmungslos derbe Darbietung der Gewalterruptionen, die dem Schocker schnell eine fast 40 Jahre anhaltende Beschlagnahmung in Deutschland eingebracht hat, was sicherlich auch seinen Teil zum Legendenstatus beitrug.

Maniac ist das Schreckensporträt einer zutiefst verstörenden und unangenehmen Figur, die von einem perfekt gewählten Schauspieler meisterlich verkörpert wird. Das Psychogramm zieht visuell alle Register, um eine maximal unangenehme Atmosphäre zu generieren und überzeugt damit auf ganzer Linie. [Cornelius]

Platz 31: Halloween (1978)

Michael Myers tötet im Alter von sechs Jahren seine ältere Schwester. Nach 15 Jahren bricht Michael aus der Psychatrie aus, in der er seitdem eingeschlossen war, kehrt in seine Heimatstadt Haddonfield zurück… und hinterlässt eine blutige Spur.

1978 drehte John Carpenter mit Halloween die Blaupause für Slasherfilme. Der maskierte, geheimnisvolle Killer, der quasi aus dem Nichts auftaucht, Teenager als Opfer,  Sex als sicherer Todesindikator – all das wurde in der Flut von Nachahmerfilmen aufgegriffen und mal besser, mal schlechter verarbeitet.

Der Film besticht durch seine dichte Atmosphäre, den durchgehenden Spannungsbogen und konnte Schauspielerin Jamie Lee Curtis als Scream Queen etablieren. Die nervenzerfetzende Musik, die der Regisseur auch selbst geschrieben und eingespielt hat und die intelligente Kameraführung machen Halloween auch nach über vierzig Jahren zu einem Juwel unter den Horrorfilmen. [Andreas]

Platz 30: Suspiria (2018)

Mit seinem gleichnamigen Remake zu Dario Argentos Klassiker Suspiria von 1977 schuf Luca Guadagnino nicht nur eins der besten Horror-Remakes aller Zeiten, sondern auch einen der intensivsten und beeindruckendsten Filme der letzten Jahre.

Im Kern behält Guadagnino die Geschichte um die drei Hexen-Mütter Tenebrarum, Lachrymarum und Suspiriorum bei, geht dann aber doch gänzlich andere Wege als sein Vorbild. Und was für Wege das sind! Suspiria glänzt in erster Linie durch seine untragbar schwere Atmosphäre, der eine erdrückende Kraft innewohnt, die im modernen Horrorfilm in solcher Intensität selten erreicht wird. Verstörende Bilder, gespenstisches Flüstern auf den Gängen und unheimliche Stimmen zwischen den Wänden gehen Hand in Hand mit einem tief in den Gemäuern der Tanzschule verborgenen Grauen und einer der unangenehmsten und schockierendsten Filmszenen der letzten Jahre.

Diese berüchtigte Szene steht handwerklich stellvertretend für den gesamten Rest des Films; Guadagnino versetzt seinen Film komplett in die 70er Jahre. Das betrifft nicht nur das Setting und die Ausstattung, sondern auch die Inszenierung. Angefangen bei langen Einstellungen ohne Schnitt, über schnelle Zooms, bis hin zu langsamen Kameraschwenks atmet der Film das unverkennbare Flair der 70er in jeder Sekunde. Wenn man sich auf die Schwermütigkeit und das schleichende Unheil der langsamen Erzählweise einlassen kann, wird man mit einem phantastischen Sog belohnt, der Fans von durchdringenden Slow-Burnern wie Rosemaries Baby oder The Witch vollkommen überzeugen dürfte. Gleichzeitig bietet Suspiria aber auch für all diejenigen, die den Film mit analytischem Blick betrachten, eine riesige Menge an zu entdeckenden Verweisen und Zusammenhängen.

Suspiria ist ein Film, der gleichermaßen fordert, bannt, schockiert und fasziniert. Mit seiner seltsamen Trägheit hebt er sich bemerkenswert von seinen zeitgenössischen Artgenossen ab, um dann in den wenigen brachialen Momenten seinen wahren Terror hinter der Fassade der Tanzschule zu entfalten.

[Robert]


Was sagt ihr zu unseren Plätzen 34 bis 30? Habt ihr alle Plätze schon gesehen? Ganz nach eurem Geschmack oder fragt ihr euch, was uns bloß geritten hat? Lasst es uns wissen!

Am 09. Mai erscheinen die Plätze 29 bis 25. Ihr dürft gespannt sein!

Hier geht es zum Überblick über die gesamte bisher veröffentlichte Liste.

Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

...und was meinst du?