Days Gone
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Days Gone (2019) – Game-Review

Days Gone spielt in einer Welt, übersät von Horden von zombieähnlichen Infizierten, den sogenannten Freakern, und skrupellosen Menschen. In dieser Welt voller Gefahren müsst ihr ums nackte Überleben kämpfen und wir verraten euch, ob sich Days Gone lohnt oder ob der Shooter Ladehemmungen hat.

Originaltitel:
Entwickler:
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Spieleranzahl:
Plattformen:
VÖ:

Days Gone
SIE Bend Studio
Action-Adventure/Survival Horror
Singleplayer
PS 4
26.04.2019

Ihr findet euch als Biker Deacon St. John im postapokalyptischen Oregon, USA wieder. Deacon ist der störrische Typ mit Motorrad, der nach außen hin den harten Mann gibt, im Kern aber eine gute Seele ist. Mit Armbrust und Club-Kutte ausgestattet, fährt er quer durchs Land, um heraus zu finden, was aus einer großen Liebe Sarah geworden ist. Dabei lernt er allerhand interessante Personen kennen, die ihm das Leben entweder erleichtern oder aber erschweren können. In dieser zerstörten Welt gibt es keine funktionierende Infrastruktur mehr, stattdessen streichen überall infizierte Freaker umher. In Städten und Dörfern befinden sich nur noch verlassene Gebäude, in denen tödliche Gefahren lauern und die wie ein Echo aus vergangenen zivilisierten Tagen wirken. Umkämpft wird die Welt von verschiedenen Camps, die auf unterschiedlichster Weise versuchen, eine Art Ordnung wiederherzustellen. Wie es zu dieser Katastrophe gekommen ist, erfahrt ihr in kurzen Flashbacks, die euch auch mehr über Deacons Herkunft und seine Geschichte verraten.

Nach einem kurzen Tutorial über die Handhabung eures Motorrads geht es auch schon los. Um eure Fähigkeiten zu verbessern, müsst ihr in den einzelnen Gebieten Credits sammeln. Das lässt sich sowohl mit einfachen Kopfgeldaufträgen für eure Campleiter, als auch mit dem Ausmerzen ganzer Freakerhorden erledigen. Eine weitere Möglichkeit ist das Beschaffen von Nahrungsmitteln. Als Belohnungen ermöglichen euch einige Camps in den jeweiligen Gebieten das Verbessern eures Bikes, während andere effektivere Waffen und robustere Ausrüstung zur Verfügung stellen.

Days Gone

Die Camps sind allesamt unterschiedlich geführt. Während das eine einem harten, diktatorisch geführten Arbeitslager gleicht, sind andere eher demokratisch organisiert. Mit welchem Camp man zusammenarbeitet, obliegt der Entscheidung des Spielers. Im Großen und Ganzen ist das System mit den einzelnen Fraktionen sehr abwechslungsreich gestaltet und die Geschichten der einzelnen NPCs hört man sich gerne an. Teilweise enden die Kapitel mit Cliffhangern, die das Gefühl erzeugen, man schaue gerade eine Serie.

Die verschiedenen Gebiete sind ebenso abwechslungsreich designt wie die Charaktere, es geht in Waldgebiete, durchs Ödland oder in frostige Eislandschaften. Ebenso wie die Camps, sind auch diese Landschaften wirklich schön anzusehen. Ich habe mich mehr als einmal dabei erwischt, anzuhalten, um die Aussicht zu genießen. Für solche Gelegenheiten bietet das Spiel einen tollen Fotomodus, um einzelne Momente festzuhalten.

Days Gone

Doch diese Momente des Innehaltens sind rar gesät, denn es mangelt nicht an gefährlichen Gegnern, die euch das Leben schwer machen wollen. Am häufigsten trefft ihr auf die Freaker, die entweder vereinzelt oder in ganzen Horden unterwegs sind. Herzstück von Days Gone ist es, sich durch diese Horden aller Größenordnungen zu kämpfen. Grade bei den größeren bedarf es sowohl technischer Gerätschaften, als auch einer ausgeklügelten Taktik – sonst ist man verloren. Zusätzlich trefft ihr im Verlauf auf weniger freundliche Gruppen, wie zum Beispiel den Kult „Rest in Peace“ und deren Mitglieder, die Ripper. Hierbei handelt es sich um fanatische Menschen, die sich in ihrem Wahn der Anbetung der Freaker verschrieben haben und sich selbst verstümmeln. Auch sie können in größeren Gruppen auftreten, sind aber, im Vergleich zu den Untoten, völlig unberechenbar, da sie auch vor Selbstmordattentaten nicht zurückschrecken.

Days Gone

Um mit diesen Gegnern fertig zu werden, ist man auf eine gute Kampfmechanik angewiesen. Hier bietet Days Gone den schnellen Waffenwechsel zwischen Pistole, Gewehr oder Nahkampfwaffe per eingeblendetem Auswahlrädchen sowie eine Fokusfunktion, die das Spiel kurzzeitig in Zeitlupe ablaufen lässt. Während dieser Fokuszeit, kann man herzhaft Headshots verteilen und die Horden dezimieren. Diese Funktion lässt sich, genau wie die maximale Gesundheit und das Adrenalin, hochleveln. Man muss sich gut überlegen, was einem am wichtigsten ist und auch hier entscheidet letztlich der eigene Kampfstil. Zum Hochleveln müsst ihr verlassene Labore wieder in Betrieb nehmen und euch dort Injektionen setzen. Darüber hinaus ist es ratsam, über das komplette Spiel hinweg fleißig Gegenstände zu sammeln und weitere Fähigkeiten zu erlernen. Man kann zwischen Nah- und Fernkampf wählen oder sich für hilfreiche Überlebensskills, wie zum Beispiel das schnellere Auffinden von Ressourcen oder eine leise Fortbewegung, entscheiden. Diese Fähigkeiten sind dann wichtig, wenn ihr ein erkundetes Gebiet erneut durchquert. Es kann nämlich sein, dass bereits besuchte Orte von Plünderern eingenommen wurden und ihr diese leise infiltrieren müsst. Das schafft Abwechslung und eine lebendige Spielwelt, die nicht leergefegt ist, wenn man Orte erneut bereist.

Days Gone

Leider ist auch Days Gone, trotz aller Stärken, nicht frei von Fehlern. Die Day-One-Edition war leider etwas verbuggt und hatte einige Glitches an Bord, die jedoch mittlerweile behoben wurden. Vor Spielstart sollte man daher unbedingt alle Updates installieren, um ein fehlerfreies Erlebnis zu schaffen. Des Weiteren kämpft Days Gone vor jedem Start mit unverhältnismäßig langen Ladezeiten, im Spiel selbst sind die Übergänge jedoch stets flüssig. Auch die Framerate schwankt ab und an etwas, was sich aber ebenfalls nach einigen Updates einpendelte. Bei den Nebenquests wiederholen sich leider einzelne Aufträge ab und an, was etwas nervig werden kann, da das Spektrum nicht über „rette Person X“ oder „töte Person Y“ hinausgeht. Ansonsten ist Days Gone ein überaus rundes Spiel geworden, indem man sich über Stunden hinweg verlieren kann.

Fazit

Days Gone ist ein tolles Survival-Open-World-Erlebnis mit einer starken Hauptstory und toll geschriebenen Figuren. Das Crafting und das Hochleveln motivieren und das Spiel ist weitgehend frei von Frustmomenten. Dem Spieler steht es frei, welchen Spielstil er bevorzugt und gerade bei größeren Gegnermengen empfiehlt es sich, taktisch vorzugehen. Die Missionen rund um die Hauptstory sind abwechslungsreich gestaltet und ein Hauptgrund dafür, warum Days Gone mehr ist als ein einfacher Shooter. Fans des Zombiegenres sollten unbedingt einen Blick riskieren und auch Open- World-Fans dürften nicht enttäuscht werden.

Bewertung

Grafik Rating: 4 von 5
Atmosphäre Rating: 5 von 5
Story  rating4_5
Gameplay  Rating: 4 von 5
Schwierigkeit  Rating: 3 von 5
Gesamtwertung Rating: 4 von 5

Bildquelle: Days Gone © Sony Interactive Entertainment

Horrorfilme… sind für mich ein Ventil. Ich schaue Horrorfilme, um mich kurz in eine andere Welt zu flüchten. Ich kann mich sehr gut in Situationen hinein versetzen. Deshalb stehen bei mir Geschichte, Atmosphäre und Charaktere im Vordergrund. Mit Jumpscares kann ich meistens nichts anfangen. Meine Favoriten kommen meist aus den 70ern oder 80ern. Natürlich ist es auch möglich über Subgenres Grenzen abzuchecken. Genau diese Vielfalt ist es, was ich am Horror mag. Es gibt nichts, was es nicht gibt.

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