Besten Horrorfilme
Toplisten

Platz 69 bis 65 der besten Horrorfilme aller Zeiten!

Unsere nächsten fünf Plätze der besten Horrorfilme aller Zeiten zeigen wieder eine bunte Mischung dessen, was das Genre zu bieten hat: Von Hexen über Werwölfe bis zu Höhlenmonstern. Von del Toro bis zu Clouzot: Hier ist Horror zuhause.

Platz 69: Hagazussa (2017)

Unheilvoll dröhnt der Score von MMMD, als die ersten Schriftzüge auf dem Schwarz der Leinwand erscheinen, das bald einer kargen Schneelandschaft weicht. Regisseur Lukas Feigelfeld macht ab der ersten Sekunde von Hagazussa klar: Hier ist nichts in Ordnung. Keine heile Welt in den österreichischen Alpen des 15. Jahrhunderts.

Wir lernen die 10-jährige Albrun (Celina Peter) und ihre Mutter Martha (Claudia Martini) kennen, die abseits eines kleinen Dorfes in den spärlich bewohnten Bergen als Ziegenhirtinnen leben. Albruns Mutter gilt als Hexe, wird von den Dorfbewohnern ausgegrenzt und sieht sich regelmäßig Anfeindungen ausgesetzt. Viele Jahre später ereilt Albrun, selbst alleinerziehende Mutter einer kleinen Tochter, dasselbe Schicksal.

Drehbuchautor und Regisseur Lukas Feigelfeld ist sehr daran interessiert, ein authentisches Bild einer alleinerziehenden Frau im Österreich des 15. Jahrhunderts zu zeichnen und geht der Frage nach wie es zu einer solchen Hexenhysterie kommen konnte.
Gut ersichtlich in einer Szene, in der eine Dorfbewohnerin über ihre heile Welt sinniert; über ihr gutes Plätzchen in den Bergen, wo man sich nicht fürchten braucht – vor den Gottlosen, also den Juden und den Heiden. Albrun ist jedoch kein Teil dieser vermeintlichen heilen Welt. Sie versteht auch nicht, von welcher dubiosen Gefahr die Rede ist.
Wenn Feigelfeld in Hagazussa eine verängstigte Gesellschaft zeigt, die ihre Unsicherheit, ihren Frust und ihren Hass schlussendlich an den Schwächsten und Hilflosesten entlädt, ist sein Film erschreckend aktuell. Nach dieser Szene zieht ein Gewitter auf und kündigt im Zusammenspiel mit dem dumpf donnernden Score das kommende Unheil an. In den österreichischen Bergen sollte man sich fürchten – aber nicht vor den Gottlosen, den Juden und den Heiden…

Hagazussa brilliert mit einer überaus empathischen Herangehensweise an sein Thema und kann darüber hinaus mit atemberaubenden Aufnahmen von Kamerafrau Mariel Baqueiro sowie einer mitreißenden Performance seiner Protagonistin überzeugen. Ein erschreckender Film, der unsere Sehgewohnheiten infrage stellt, sein Publikum fordert und damit nicht nur einer der besten Hexen-, sondern auch Horrorfilme aller Zeiten ist. [Florian]

Platz 68: The Devil’s Backbone (2001)

Spanien, 1939: Der Bürgerkrieg befindet sich in seinem letzten Jahr. Der 12-jährige Carlos lebt nach dem Tod seines Vaters in einem Waisenhaus, das unter der Leitung von Dr. Casares und Carmen steht. Das Gemäuer scheint so manches Geheimnis zu verbergen. Eine Geistergestalt soll hier ihr Unwesen treiben. Carlos geht dem Ganzen auf den Grund…

The Devil’s Backbone ist wahrlich der ruhigeren Horror-Kost zuzuordnen. Die multinationale Koproduktion überzeugt durch seine wahnsinnig dichte Atmosphäre, die sich aus del Toros zauberhafter Bildsprache und einer subtilen, aber unglaublich stimmigen musikalischen Unterstützung zusammensetzt. Del Toros Werk erzeugt hinter den abgewrackten Mauern des Waisenhauses eine stets vorhandene Bedrohlichkeit, zieht uns in seine Welt, die Kriegs- und Geistergeschichte miteinander vereint und entpuppt sich – ebenso wie sein Folgewerk Pans Labyrinth – als eine Geschichte, die, mithilfe von Fantasie und Surrealismus, etwas über die Grausamkeiten des Lebens erzählt. Dass es sich hierbei um del Toros persönlichstes Werk handelt, wie der Regisseur selbst sagt, spiegelt sich sowohl in der Inszenierung als auch im strukturierten Aufbau der Geschichte wider, die so detailreich wirkt, dass es The Devil‘s Backbone absolut wert ist, immer wieder gesehen zu werden. [Jan]

Platz 67: Das Tier (1981)

Fernsehmoderatorin Karen (Dee Wallace, 3 from Hell) wird in Los Angeles vom irren Serienkiller Eddie Quist (Robert Picardo, Gremlins 2) gestalkt. Als er sie drangsaliert, in einem schmierigen Pornokino die Snuff-Aufnahmen einer brutalen Vergewaltigung anzuschauen, ist Karen psychisch am Ende. Ihr Therapeut schickt sie und ihren Mann Bill daraufhin in ein idyllisches, kommunenhaftes Landresort, um sich zu erholen. Doch diese wird nicht nur von einem Kuriositätenkabinett verschiedener merkwürdiger Zeitgenossen bevölkert, sondern auch Quist ist Karen gefolgt. Er und die Bewohner der „Kolonie“ hüten ein dunkles Geheimnis.

Das Tier ist Joe Dantes Adaption des Romans „Howling“ von Gary Brandner. Nach dem Überraschungserfolg Piranhas stellt er Dantes zweite alleinige Regiearbeit dar – und was für eine. Gleich zu Beginn macht der Film mit Quist und der ekelhaften Kinoszene ganz klar, dass es sich hier um keinen Feel-Good-Streifen, keine komödiantische Angelegenheit wie den im selben Jahr erschienenen American Werewolf handelt.

Picardo brilliert als Eddie Quist. Ein Lykanthropie-Plot braucht zwar keinen irren Stalker und Killer, um Terror in den Wäldern zu inszenieren, aber er verleiht der Bedrohung eine ganz eigene, grimmige Ernsthaftigkeit. Es sind Details wie diese, die Das Tier von weniger raffinierten Werwolffilmen abhebt.

Ursprünglich wurde Rick Baker mit den Spezialeffekten betraut, der das Projekt jedoch zugunsten von American Werewolf fallen ließ. Baker beauftragte daher seinen Gehilfen Rob Bottin (Das Grauen aus der Tiefe), gerade Anfang 20, mit der Entwicklung der Biester. In den Händen des jungen Ausnahmetalents entstand ein Wahnsinn aus Latex und Gussharz, der bis heute seinesgleichen sucht. Bis heute hat Das Tier den besten, handwerklich ausgefeiltesten Werwolf. Bottin öffnete seine Arbeit Tür und Tor, so lebte er sich exzessiv in John Carpenters Das Ding aus einer anderen Welt aus. Wie dieser ist Das Tier zurecht denen ein Heiliger Gral, die praktische Spezialeffekte modernen Computeranimationen vorziehen. Und ein hervorragend inszenierter Horrorthriller obendrein. [Alexander]

Platz 66: Die Teuflischen (1955)

Die beiden befreundeten Lehrerinnen Nicole und Christina arbeiten beide im Internat von Christinas Mann Michel. Obwohl die resolute Nicole ein Verhältnis mit Michel hat, schmieden beide Frauen den Plan, den brutalen und herrischen Mann umzubringen. Doch die Leiche verschwindet und es gibt weitere Anzeichen, dass Michel noch lebt. Die herzkranke Christina zweifelt langsam an ihrem Verstand.

Der Horror-Thriller Die Teuflischen von Henri-Georges Clouzot gilt als einer der einflussreichsten französischen Filme aller Zeiten. Beispielsweise entstanden Was geschah wirklich mit Baby Jane und Psycho im Fahrwasser des Thrillers. Der Film startet mit einer eiskalten und nüchternen Atmosphäre, die später surreale und horrorfilmartige Züge annimmt. Insgesamt ist der Thriller von vorne bis hinten meisterhaft durchdacht und dürfte die Zuschauer damals an ihre Kinosessel gefesselt haben.

Der Cast ist insgesamt wunderbar, aber besonders brilliert Simone Signoret in ihrer Rolle als eiskalte und durchtriebene Blonde. Die meisterhaft orchestrierte Atmosphäre und die perfekt durchdachte Geschichte machen Die Teuflischen zu einem zeitlosen Meisterwerk des Horror-Thrillers.

Fun Fact: Im Abspann des Filmes heißt es: „Seien Sie nicht teuflisch, verraten Sie Ihren Freunden das Ende dieses Films nicht“. Hitchcock verwendete diesen Kniff auch bei seinem Film Psycho. [Andreas]

Platz 65: The Descent (2005)

Sarah leidet noch immer an den Folgen eines schweren Unfalls. Mit einem Survival-Abenteuer, dem durchqueren einer Höhle, wollen ihre Freundinnen sie auf andere Gedanken bringen. Als sich herausstellt, dass die Gruppenführerin die Frauen zu einer völlig unentdeckten Höhle brachte, wird klar, dass noch etwas in der Dunkelheit lauert.

Mit The Descent schuf Neil Marshall einen Horrorfilm, der sich über die letzten Jahre als moderner Klassiker des Genres etabliert hat. Der britische Regisseur liefert eine Mixtur ab, die psychologischen Horror und Terror-Film gekonnt vereint und dabei auf die Ur-Ängste des Menschen abzielt. Das Setting erweist sich als ausgesprochen effektiv. So wurden die Höhlenszenen zwar komplett im Studio gedreht, diese überzeugen aber mit realistischen Nachbauten und übertragen die klaustrophobischen Gefühle der Protagonistinnen unmittelbar auf den Zuschauer. The Descent, der unter dem Strich zwar durchaus simpel gestrickt ist, besticht durch seine konsequente Inszenierung und schnürt dem Zuschauer so lange die Luft ab, bis die ersten Sonnenstrahlen am Ende der blutgetränkten Höhle warten. [Jan]


Was sagt ihr zu unseren Plätzen 69 bis 65? Habt ihr alle Plätze schon gesehen? Ganz nach eurem Geschmack oder fragt ihr euch, was uns bloß geritten hat? Lasst es uns wissen!

Am 01. Februar erscheinen die Plätze 64 bis 60. Ihr dürft gespannt sein!

Hier geht es zum Überblick über die gesamte bisher veröffentlichte Liste.

Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

...und was meinst du?