Horrorfilme 2010er
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13 Horrorfilme aus den 2010ern, die ihr gesehen haben solltet

Ein neues Jahrzehnt ist angebrochen und somit der perfekte Augenblick um noch einmal einen Blick zurückzuwerfen. Wir haben euch 13 Horrorfilme rausgesucht, die uns in den 2010ern besonders überzeugen konnten.

13. Evil Dead (2013)

Um ihrer Freundin Mia beim Entzug zu helfen, verschlägt es eine Gruppe junger Erwachsener in eine einsame Waldhütte. Als ihnen plötzlich ein Buch in die Hände fällt, soll sich ihr Vorhaben schnell ändern. Dämonische Kräfte scheinen Einfluss genommen zu haben, die von nun an alles daran setzen, Tod und Verderben über die Hausbewohner zu bringen…

Als Fede Alvarez 2013 mit seinem Remake zum Kult-Klassiker Tanz der Teufel an den Start ging, spalteten sich die Erwartungen der Fans. Ob Evil Dead ohne Genre-Legende Bruce Campbell und seinen großmäuligen Charakter Ash Williams funktioniert, ließ zumindest vage Zweifel aufkommen. Doch Alvarez liefert in enger Zusammenarbeit mit Sam Raimi und Campbell eine Neuinterpretation ab, die sich gewaschen hat. Auch wenn Evil Dead sich dramaturgisch nicht weiter aus dem Fenster lehnt als das Original, überzeugt die Neuauflage des Waldhütten-Terrors mit einer wahnsinnigen Atmosphäre. Überspitzte Gewalteinlagen treffen auf angsteinflößende Make-Up-Effekte. Der Schwerpunkt wird von Comedy zurück auf bitteren Ernst verschoben und so haucht Alvarez‘ Remake dem Franchise mehr Wind ein, als sich so mancher Fan erträumt hätte. Evil Dead gehört nicht nur zu den besten Remakes, die bis dato über die Leinwände flimmerten, sondern ist der mit Abstand bluttriefendste Spaß, der in den 2010ern auf die Kinobesucher losgelassen wurde. [Jan]

12. I Saw the Devil (2010)

Der skrupellose Serienmörder Kyung-chul (Choi Min-sik, Oldboy), tötet in einer verschneiten Winternacht die Tochter des Polizeipräsidenten, Joo-yeon (Oh San-ha). Ihre zerstückelten Überreste wirft er in den Han-gang, wo sie von Kindern gefunden werden. Ihr Verlobter, Geheimagent Soo-hyeon (Lee Byung-hun, Bittersweet Life) begibt sich daraufhin auf einen Rachefeldzug, der ihn in eine düstere Welt eintauchen lässt, in der Menschlichkeit ein Fremdwort ist.

Mit I Saw the Devil hat Kim Jee-woon (A Tale of Two Sisters) einen Horror-Thriller geschaffen, der die Zuschauer emotional an ihre Grenzen bringt und einen Blick in einen Teil der Gesellschaft gewährt, in dem Gewalt und Gegengewalt zum Leben gehören. Nicht nur, dass Kyung-chul mit äußerster Brutalität gegen seine Opfer vorgeht, auch Soo-hyeon schreckt vor ausufernde Gewalt nicht zurück und so hinterlassen beide ein Trümmerfeld aus menschlichen Existenzen. Die kalte, distanzierte Inszenierung der Figuren sorgt für eine unklare Rollenverteilung, in der die Barriere zwischen Gut und Böse zerbricht. Was am Ende bleibt ist die hoffnungslose Gewissheit, dass Soo-hyeons Rache ihm keine Befriedigung verschafft, sondern er selbst zum Monster geworden ist. [Jana]

11. It Follows (2014)

Die College-Studentin Jay lernt den smarten Hugh kennen, doch schon das zweite Date läuft katastrophal für die junge Frau: Nach dem einvernehmlichen Sex wird sie von Hugh betäubt und gefesselt. Er erklärt ihr, dass er durch den Geschlechtsverkehr einen Fluch an sie weitergegeben hat. Fortan wird Jay von einem Wesen verfolgt, das in verschiedenen Gestalten auftritt und sie töten wird, sobald es sie berührt. Gemeinsam mit ihren Freunden überlegt die traumatisierte Frau fieberhaft, wie sie sich von diesem Fluch befreien kann.

David Robert Mitchells Mystery-Horror It Follows sticht durch seine eigenständige Geschichte und die frische Inszenierung deutlich aus der Masse der Veröffentlichungen heraus. Der Regisseur liefert einen intelligenten Horrorfilm ab, der mit seinem engagierten Cast, der eindrucksvollen Kameraführung und seiner einzigartigen Atmosphäre überzeugt. Mitchells gelingt es, einen sensiblen und selbstermächtigenden Ansatz im Umgang mit bedrohlichen Lebensereignissen zu zeigen, ohne den moralischen Zeigefinger zu heben.

It Follows ist ein cleverer und hochwertig produzierter Horrorfilm, der durch seine verträumten Bilder und die spannende Thematik zu überzeugen weiß. [Andreas]

10. Alexandre Ajas Maniac (2012)

Mit Alexandre Ajas Maniac legte Franck Khalfoun 2012 eines der aufsehenerregendsten Horror-Remakes des letzten Jahrzehnts vor. In der Neuauflage des Kult-Slashers von 1980 spielt Elijah Wood den talentierten Restaurator Frank Zito, der alte Schaufensterpuppen voller Hingabe wieder herrichtet. Doch ein Trauma aus seiner Kindheit quält Frank noch immer und eskaliert in einer Serie von Morden an Zufallsbekanntschaften. Als er auf die Fotografin Anna trifft und sich ernsthaft zu verlieben droht, gerät seine Welt endgültig aus den Fugen

Khalfouns und Ajas Wertschätzung für William Lustigs Maniac scheint immer wieder durch, dennoch ist das Remake eine sehenswerte und vor allem eigenständige Neuinterpretation. Psychologische Dichte trifft auf rohe Körperlichkeit: Trotz seiner expliziten Gewaltdarstellung gelingt es dem Film durch die konsequent durchgehaltene Ego-Perspektive, Franks Selbstekel und seine Verzweiflung erlebbar zu machen. Realität und Halluzination überlagern sich, ziehen den Zuschauer immer tiefer in die seelischen Abgründe hinab. Die Unausweichlichkeit, mit der man hier zum Voyeur und Komplizen wird, ist bedrückend. Gebunden an den Blick des Killers, bleibt dem Zuschauer kein Detail erspart – und Frank ist nicht zimperlich.

Obwohl nahezu alle Morde nach demselben Muster ablaufen, zieht jeder davon den Zuschauer ganz in seinen Bann. Das liegt neben der insgesamt sehr guten Kameraarbeit und den überzeugenden Effekten vor allem an der bemerkenswerten Performance von Elijah Wood (Come to Daddy). Nora Arnezeder (Safe House) ist sein perfekter Gegenpart, sie verkörpert die Fotografin Anna derart hinreißend, dass es beinahe zur Qual wird ihr dabei zuzusehen, wie arglos sie auf Franks Avancen eingeht.

Khalfoun gelingt das eindringliche Psychogramm eines Gequälten, der mit seinem Scheitern am Leben beinahe Mitleid hervorruft – wäre er nicht gleichzeitig ein grausamer Frauenmörder. Es ist alles eine Frage der Perspektive. [Catherin]

9. Der Babadook (2014)

Wie schon in ihrem Kurzfilm Monster erzählt Kent auch in Der Babadook die Geschichte der alleinerziehenden Mutter Amelia, die sich mit ihrem Sohn einer finsteren Macht stellen muss. Ihr Ehemann ist bei einem Autounfall gestorben, als dieser seine hochschwangere Frau ins Krankenhaus fahren wollte. Sieben Jahre später schlägt sich Amelia mehr schlecht als recht durchs Leben. Den Tod ihres Mannes hat sie bei weitem noch nicht verarbeitet und zudem kommt sie mit ihrem verhaltensauffälligen Sohn Samuel nur schwer zurecht. Das Leben der beiden gerät endgültig aus den Fugen, als ein großes rotes Kinderbuch mit der Aufschrift „Mr. Babadook“ auftaucht – denn mit ihm scheint sich ein böses Wesen in das Heim eingeschlichen zu haben…

Mit Der Babadook lieferte Jennifer Kent ein beeindruckendes Debüt ab, das sich wie kaum ein anderer Film im Genre den Themen Trauer, elterlicher Überforderung und Depression annimmt. Äußerst geschickt nutzt Kent die Stilmittel des Horrorfilms, um diese Abgründe für das Publikum erfahrbar zu machen. Darüber hinaus kann der Film mit einem beeindruckenden Setdesign, das mit seinem behäbigen Interieur das perfekte Zuhause für den Babadook bietet, und einer überragenden animalisch-dämonischen Performance von Essie Davis aufwarten. Ein überwältigender Abstieg in menschliche Abgründe und einer der besten Genrefilme der letzten Jahre. [Florian]

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Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

...und was meinst du?