Sweetheart
Kritik

Sweetheart (2019) – kurz & schmerzhaft

Sweetheart ist das neueste Creature Feature aus Jason Blums Produktionsschmiede. Wir sind für euch gestrandet und haben uns dem Monster gestellt.

Originaltitel:
Land:
Laufzeit:
Regie:
Drehbuch:
Cast:

Sweetheart
USA
82 Minuten
J.D. Dillard
J.D. Dillard, Alex Hyner, Alex Theurer
Kiersey Clemons u.a.

Inhalt

Sweetheart beginnt damit, dass Jenn (Kiersey Clemons, Flatliners) zusammen mit einem Freund an einer kleinen tropischen Insel strandet. Während ihr Freund kurze Zeit später an den erlittenen Verletzungen stirbt, beginnt für Jennifer der Überlebenskampf erst so richtig. Denn schnell merkt sie, dass die Nahrungssuche und die harsche Witterung bei weitem nicht ihre größten Probleme sind, denn die Insel gehört zum Jagdgebiet eines amphibischen Monsters…

kurz & schmerzhaft

Was bei Sweetheart als erstes positiv auffällt, ist sein geerdeter Zugang. Jenns Verhalten wirkt sehr authentisch und die ersten Herausforderungen, die sie meistern muss, sind so nachvollziehbar gestaltet, dass es überaus leicht fällt, sich in Jenns Situation hineinzuversetzen. Dem kommt zu Gute, dass Kiersey Clemons ihren Part souverän spielt und den Film mühelos allein tragen kann.
Mit einer Laufzeit von nicht einmal eineinhalb Stunden ist Sweetheart zudem straff erzählt und hält sich nicht lange mit Nebensächlichkeiten auf. Zielsicher baut er seine Spannung auf und lässt geschickt alles auf sein großes Finale zulaufen, in dem sich das Biest dann auch in voller Pracht zeigen darf, das wir zuvor durch die clevere Kameraarbeit immer nur in kleinen Ausschnitten zu sehen bekommen haben. Und gerade das Monster ist ein weiterer Pluspunkt des Films. Das Design orientiert sich an klassischen Mann-in-nem-Gummianzug-Monstern, was dem Ungetüm ein altmodisches Flair verleiht, ohne dabei jedoch lächerlich zu wirken oder sein Bedrohungspotential zu verlieren.

Sweetheart ist ein absolut aufs Wesentliche reduziertes Creature Feature, das durch seine starke, authentische Protagonistin und die schnörkellose Erzählung überzeugen kann. Empfehlung für alle Monsterhorror-Fans.

 

Gesamteindruck

Rating: 4 von 5

Bildquelle: Sweetheart © Blumhouse Productions

Horrorfilme sind für mich ein Tor zu den unheimlichen, verstaubten Dachböden und finsteren, schmutzigen Kellern der menschlichen Seele. Hier trifft man alles von der Gesellschaft abgeschobene, unerwünschte, geächtete, begrabene: Tod, Schmerz, Angst, Verlust, Gewalt, Fetische, Obsession. Es ist eine Entdeckungsreise auf die "Schutthalde der Zivilisation". Auf diese Reise würde ich euch gerne mitnehmen.

...und was meinst du?