Besten Horrorfilme
Toplisten

Platz 84 bis 80 der besten Horrorfilme aller Zeiten!

Unsere nächsten fünf Plätze der besten Horrorfilme aller Zeiten zeigen wieder eine bunte Mischung dessen, was das Genre zu bieten hat: Von beißwütigen Infizierten bis zu mordlustigen Kindern. Von Aliens über Frankenstein bis zu Voodoo: Hier ist Horror zuhause.

Platz 84: Frankenstein (1931)

Mary Shelleys „Frankenstein“ gehört zu den bekanntesten Werken der Schauerliteratur und wurde unzählige Male adaptiert. Eine der berühmtesten Verfilmungen ist jene von James Whale aus dem Jahre 1931.

Der junge Wissenschaftler Henry Frankenstein (Colin Clive, Mad Love) sammelt mit seinem buckligen Assistenten Fritz (Dwight Frye, Dracula, 1931) menschliche Körperteile zusammen, teilweise von frisch vergrabenen Leichen, aber auch von kürzlich erhängten Kriminellen, um daraus neues Leben zu erschaffen. Die zusammengesetzten Leichenteile sollen mittels Elektrizität wiederbelebt werden, wofür Frankenstein sich in einem alten Wachturm ein Labor mit hochkomplexen Apparaturen eingerichtet hat. Frankenstein gelingt es mit Hilfe der Energie eines Blitzes, die zusammengeflickte Kreatur (Boris Karloff, Die Mumie, 1932) zum Leben zu erwecken. Bevor Frankenstein sein monströses, aber dennoch friedliches Geschöpf genauer begutachten kann, versetzt Fritz es jedoch mit einer Fackel in Panik. Frankenstein und Dr. Waldman missdeuten die Angst als einen Angriff, ringen die Kreatur nieder und sperren sie in den Kerker – doch sie kann entkommen…

Frankenstein kreist nicht nur um klassische Motive wie den künstlichen Menschen oder die Hybris seines Schöpfers, sondern stellt vor allem die Figur des schuldlos Ausgestoßenen und von der Gesellschaft Geächteten in den Mittelpunkt. Ich schätze Horrorfilme grundsätzlich dafür, dass sie sich den abgründigen und unerwünschten Themen unserer Gesellschaft zuwenden, aber insbesondere für ihr Herz für die Außenseiter dieser Welt.
Inszenatorisch war Whale allgemein seiner Zeit voraus und konnte vor allem mit einer sehr dynamischen Kameraarbeit überzeugen. Besonders die langen Plansequenzen von Kameramann Arthur Edeson (CasablancaDer Unsichtbare) lassen den fast 90 Jahre alten Film noch immer erstaunlich frisch wirken.

Ob man in Frankenstein eine wundervolle Geschichte über Ausgestoßene, eine Abhandlung über menschlichen Größenwahn, eine klassische Schauergeschichte oder als all das zusammen sieht, es bleibt ein virtuos inszenierter und herausragend gespielter Meilenstein der Horrorfilmgeschichte, der unzählige Filme und Serien inspirierte, Boris Karloff zum Star machte und Frankenstein und seine Kreatur als festes Genre-Repertoire etablierte. [Florian]

Platz 83: Angel Heart (1987)

Der abgehalfterte Privatdetektiv Harry Angel (Mickey Rourke, Nightmare Cinema) wird vom geheimnisumwitterten Sonderling Louis Cyphre (Robert De Niro, Mary Shelley’s Frankenstein) damit beauftragt, den verschwundenen Musiker Johnny Favorite aufzuspüren. Mit diesem habe Cyphre noch eine Rechnung offen. Angels Suche führt ihn von einem obskuren Sanatorium über die Sümpfe Louisianas bis hin zu den Tiefen von esoterischen Praktiken und Voodoo-Ritualen. Mit der ekstatischen, Hühner opfernden Epiphany (Lisa Bonet, Der Staatsfeind Nr. 1) spürt er eine sonderbare Verbindung. Doch so gut wie jeden, den Angel zu seinem Fall befragt, ereilt bald darauf das Schicksal eines grausamen Todes. Nichts ist wie es scheint, und bald muss der Detektiv feststellen, dass er persönlich mehr in die Angelegenheit verstrickt zu sein scheint, als er dachte…

Angel Heart ist ein Abstieg in die Hölle, der seinen Protagonisten bis an die Grenze seines Verstandes führt. Die Puzzlestücke, die Harry Angel nach und nach zu einem verstörenden Mosaik zusammensetzt, bezahlt er mit dem Blut seiner Informanten – und verwickelt sich so immer weiter in eine Spirale aus Gewalt, Aberglauben und düsteren Vorahnungen, der er nicht mehr zu entrinnen vermag. Gekonnt inszeniert Regisseur Alan Parker (Mississipi Burning – Die Wurzel des Hasses), der auch am Drehbuch mitschrieb, einen packenden Horrorthriller, dessen ruhige, geheimnisvolle, fast lauernde Atmosphäre ihresgleichen sucht. Die unaufgeregte Trockenheit, mit der Hauptdarsteller Mickey Rourke – hier noch jung und knackig, doch keineswegs unverbraucht – auf fast schon fatalistische Weise in sein Verhängnis tappt, beschwört den Geist früherer Film-Noir-Produktionen, während das schaurig-schöne Spiel De Niros gleich zu Beginn ankündigt, dass es hier um mehr geht als einen simplen Vermisstenfall.

Die unappetitlichen Gewaltdarstellungen und befremdlichen Bilder blutiger Voodoo-Rituale – die im Übrigen nicht ganz unschuldig daran waren, dass Lisa Bonet kurz nach Filmpremiere aus der Cosby Show ausschied – treffen den Zuschauer umso heftiger, wenn sie die betäubte Gemächlichkeit des restlichen Films durchbrechen. Angel Heart ist ein perfekt abgestimmtes Cuvée verschiedener Einflüsse, die zusammengenommen zu etwas Einzigartigem werden. [Alexander]

Platz 82: Ein Kind zu töten… (1976)

In Ein Kind zu töten… geht es um ein junges Ehepaar, das in seinem Urlaub dem wilden Trubel auf dem Festland der spanischen Küste entfliehen will und auf eine nahegelegene Insel übersetzt, um dort ein paar ruhige Tage zu verbringen. Bis auf ein paar Jungen, die die beiden am Hafen treffen, scheint die Insel jedoch menschenleer zu sein. Bald schon machen sie eine schreckliche Entdeckung und es entbrennt ein schonungsloser Überlebenskampf…

Während die erste Hälfte noch aus einem verhältnismäßig ruhigen Aufbau von Spannung und Atmosphäre besteht, beginnt die zweite Hälfte mit einem schockierenden und brutalen Paukenschlag, der selbst den letzten potentiell gelangweilten Zuschauer unweigerlich wachrütteln und in seinen Bann ziehen wird. Ab diesem Punkt nimmt Ein Kind zu töten… erstaunlich an Fahrt auf und manövriert seine Figuren immer weiter in lebensbedrohliche Situationen, aus denen der einzige Ausweg die Antwort auf die Frage ist „Wer kann denn ein Kind töten?“. Wenn man dann ab einem gewissen Punkt eigentlich schon mit Sicherheit den Abspann erwartet, steigert sich das Ende in den letzten 15 Minuten in seiner Härte so sehr, dass es einen fassungslos und erschüttert zurücklässt.

Ein Kind zu töten… ist ein skandalöser Film, der in seiner ruhigen ersten Hälfte die Daumenschrauben kontinuierlich fester zieht, um in der zweiten Hälfte rücksichtslos mit der Sense auf die aufgebaute Erwartungshaltung einzudreschen. Er hinterfragt nicht nur die Grenzen der eigenen Moral, sondern fegt sie ohne Rücksicht auf Verluste aus dem Weg und versetzt sie in Dimensionen, in die man sich eigentlich nicht vorzudringen traut. Ein Kind zu töten… ist ein vielfach übersehenes und fatal unterschätztes Juwel, das dank seiner ausweglosen Realitätsnähe und kompromisslosen Brutalität auch heute rein gar nichts von seiner schockierenden Wucht eingebüßt hat. [Robert]

Platz 81: Die Körperfresser kommen (1978)

Die Bedrohung der Menschheit durch eine außerirdische Macht ist ein beliebtes Thema in der Science Fiction und wurde bereits von unterschiedlichen Schriftstellern und Regisseuren bearbeitet. Auch der in den 50er Jahren erschienene Roman von Jack Finney „Die Dämonischen“ setzt sich mit der Angst um eine Invasion aus dem All auseinander und hat bis heute einige filmische Adaptionen nach sich gezogen. Eine davon ist die von Philip Kaufmann: Die Körperfresser kommen (1978).

Elizabeth Driscoll, eine Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes in San Francisco, bemerkt beunruhigende Veränderungen an ihrem Lebensgefährten Geoffrey und vertraut sich ihrem Kollegen Dr. Matthew Bennell an. Auf der Suche nach einer rationalen Erklärung, kommt es zu einem Treffen mit dem Psychiater Dr. Kibner, der trotz der Tatsache, dass sich immer mehr Menschen seltsam verhalten, eine sozial-gesellschaftliche Ursache vermutet. Schließlich entdeckt die Gruppe um Bennell den wahren Grund für die Veränderungen: außerirdische Mikroorganismen bemächtigen sich des menschlichen Körpers und ersetzen diesen durch ein detailgetreues Duplikat.

Eine große Stärke von Die Körperfresser kommen liegt in seinen Änderungen gegenüber dem Original. Kaufmann verlegt den Handlungsort von einer Kleinstadt nach San Francisco und bewegt sich so in einem Brennpunkt der Entwicklungen Ende der 70er Jahre. Nun ist die Alien-Invasion nicht mehr eine Allegorie für den anschwellenden Konflikt zwischen der Sowjetunion und den USA, sondern ein Spiegelbild einer Generation.

Abgesehen von der spannenden Geschichte, kann der Film auch mit seinen Darstellern punkten. Vor allem durch die Figur des Matthew ist es dem Zuschauer möglich, die aufkeimende Paranoia zu erleben, da es ihm nicht mehr möglich ist zu sagen, wer in seinem Umfeld durch einen Doppelgänger ausgetauscht wurde. Schatten an den Wänden und Massenszenen, die an einen Zombiefilm erinnern, steigern das paranoide Gefühl und generieren eine konstante Atmosphäre des Unwohlseins.

Schlussendlich gelingt Kaufmann ein stimmungsvoller Sci-Fi-Horror mit Elementen eines sozialen Dramas, das mit überraschenden Wendungen aufwartet. Die Körperfresser kommen ist nicht nur eine Inspirationsquelle für nachfolgende Invasionsfilme, sondern auch einer der besten Genrefilme der letzten Jahrzehnte. [Jana]

Platz 80: 28 Days Later (2002)

London vor dem Untergang: Ein Virus hat sich über der Stadt ausgebreitet und lässt alle Infizierten zu aggressiven Menschenfressern mutieren. 28 Tage nach dem Beginn der Katastrophe machen sich vier Überlebende auf, um einen sicheren Ort ausfindig zu machen. Eine Militärbasis soll sich der Verbreitung des Virus widersetzen, doch der Weg dorthin birgt so manche Gefahr.

Danny Boyle schuf mit 28 Days Later einen Endzeit-Horrorfilm, der dem Genre eine ordentliche Portion frischen Wind einhauchte. Während wir durch die seelenlosen Straßen Londons eilen und der zerstörten Umgebung ausgesetzt sind, konfrontiert uns Boyle mit einer Gefahr, die sich unnachgiebig im Zuschauer festbeißt. 28 Days Later erzeugt eine Atmosphäre, die so packend ist, dass man sich selbst dem gesellschaftlichen Kontrollverlust ausgesetzt fühlt. Diese bedrohliche Grundstimmung, eine Handlung, die sich fernab sinnlosen Abschlachtens bewegt und ein Cast, der bedingungslos zu Überzeugen weiß, sorgen dafür, dass 28 Days Later nicht nur als einer der herausragendsten Vertreter des Zombie-/Infizierten-Genres gelten darf, sondern zweifelsfrei auch zu den besten Horrorfilmen aller Zeiten gehört. [Jan]


Was sagt ihr zu unseren Plätzen 84 bis 80? Habt ihr alle Plätze schon gesehen? Ganz nach eurem Geschmack oder fragt ihr euch, was uns bloß geritten hat? Lasst es uns wissen!

Am 21. Dezember erscheinen die Plätze 79 bis 75. Ihr dürft gespannt sein!

Hier geht es zum Überblick über die gesamte bisher veröffentlichte Liste.

Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

...und was meinst du?