Blade of the Immortal
Kritik

Blade of the Immortal (2017) – Review

Takashi Miike meldet sich mit Blade of the Immortal zurück und stellt in diesem düsteren und extrem blutigen Schwertkampfepos die Frage nach der eigenen Existenz.

Originaltitel:
Land:
Laufzeit:
Regie:
Drehbuch:
Cast:
Vorlage:

Mugen no jûnin
Japan/Großbritannien/Südkorea
140 Minuten
Takashi Miike
Tesuya Oishi
Takuya Kimura, Hana Sugisaki, Sôta Fukushi u.a.
Manga „Blade of the Immortal“ von Hiroaki Samura

Inhalt

Blade of the Immortal erzählt die Geschichte von Manji (Takuya Kimura, Das wandelnde Schloss), einem ehemaligen Samurai, der nach einer Reihe tragischer Ereignisse und einem darauf folgenden Kampf um Leben und Tod tödlich verletzt wird. Doch kurz bevor Manji das Zeitliche segnet, belegt eine geisterhafte alten Frau ihn mit dem Fluch der Unsterblichkeit. Seitdem zieht er als Krieger durch das Land, immer auf der Suche nach der eigenen Erlösung, bis eines Tages die junge Rin (Hana Sugisaki, Erinnerungen an Marnie) bei ihm auftaucht. Rins Eltern wurden von dem brutalen Anotsu (Sôta Fukushi, Bleach) ermordet und so schwört das Mädchen blutige Rache. Widerwillig nimmt sich Manji ihrer an und findet sich in einem Kampf wieder, der seine Unsterblichkeit ein für alle Mal beenden könnte.

Kritik

Wenn nach knapp zehn Minuten Spielzeit bereits Hunderte von Samurai entweder tot sind oder sich in ihrem eigenen Blut wälzen, kann man sicher sein, dass man in einen Film von Takashi Miike (Audition, Ichi the Killer) geraten ist. Der japanische Filmemacher ist bekannt für ausufernde Gewaltexzesse und spart damit auch diesmal in keinster Weise. Dabei ist Blade of the Immortal alles andere als eine Blutorgie. Hinter all den schonungslos brutalen, dennoch teils wunderschön anmutenden Schwertkämpfen und den damit einhergehenden Verlusten diverser Gliedmaßen verbirgt sich die Frage nach der eigenen Sterblichkeit und den langwährenden Folgen von Schuld und Rache.

Gut und Böse vermischen sich im Laufe der Geschichte und bilden eine homogene Masse. Jeder Einzelne in dieser Geschichte hat sein Päckchen zu tragen, was sich auch in den Motiven, Antrieben sowie jeder noch so kleinen Entscheidung widerspiegelt. So ist es Manji leid, sich von einem Kampf in den nächsten zu stürzen, wohlwissend, aus diesen stets unbeschadet zu entkommen. Er ist seines Lebens müde, kann es aber nicht selbstbestimmt beenden. Als Rin in sein Leben tritt, prallt dieser Wunsch nach dem Tod auf ihre Sehnsucht nach Rache, doch Manji fällt es mit jedem neuen Gegner schwerer, sie bei ihrem Vorhaben zu unterstützen.

Blade of the Immortal

Einziges Manko an diesem teils schwerfälligen, aber durchaus unterhaltsamen Rache-Epos ist die opulente Laufzeit von fast 140 Minuten, die man locker um 20 Minuten hätte kürzen können. So sind es vor allem einige der Schwertkämpfe, die Miike etwas kürzer hätte gestalten oder gar gänzlich streichen können. Und das obwohl gerade diese, vor allem durch ihre Mischung aus comichafter Gewalt und realistischen Bewegungen, sehr viel Spaß machen: Wenn sich Manji im Finale durch eine Armee aus einhundert Samurais kämpft, steht jedem Fan von Miike sofort ein breites Grinsen im Gesicht!

Fazit

Blade of the Immortal ist ein lebendig gewordener Anime, der neben den für Miike typischen Gewaltausbrüchen, noch eine interessante Story um die eigene Existenz erzählt.

 

Bewertung

Grauen Rating: 0 von 5
Spannung Rating: 2 von 5
Härte  Rating: 3 von 5
Unterhaltung  Rating: 4 von 5
Anspruch  Rating: 3 von 5
Gesamtwertung Rating: 4 von 5

Bildquelle: Blade of the Immortal © Ascot Elite

Horrorfilme sind wie Essen. Zwischen dem immer gleichschmeckenden Fast Food, gibt es auch mal kulinarische Höhepunkte, die es aber nur zu Erkunden gibt, wenn man sich auch mal traut, etwas Neues auszuprobieren.

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