Besten Horrorfilme
Toplisten

Platz 129 bis 125 der besten Horrorfilme aller Zeiten!

Unsere nächsten fünf Plätze der besten Horrorfilme aller Zeiten bieten wieder eine bunte Mischung dessen, was das Genre zu bieten hat: von Okkult-Horror bis Körper-Horror. Von H. P. Lovecraft bis Snuff: hier ist Horror zuhause.

Platz 129: Dark Waters (1993)

Nach dem Tod ihres Vaters findet Elizabeth heraus, dass er jahrelang Geld an einen geheimnisvollen Nonnenorden gespendet hat. Neugierig reist die junge Frau zu den Schwestern auf eine abgeschiedene Insel, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Die Nonnen scheinen sich der Aufgabe verschrieben zu haben, eine böse Kraft in den Katakomben unter dem Kloster festzuhalten, doch sie sind nicht besonders redselig. Elizabeth beschließt eigene Nachforschungen anzustellen und findet dabei Hinweise auf einen uralten Dämon sowie ihre eigene Kindheit auf der Insel. Doch die Nonnen bleiben keineswegs tatenlos und schon bald muss Elizabeth um ihr Leben fürchten.

Mariano Bainos Dark Waters ist einer der letzten großen italienischen Horrorfilme und konfrontiert uns mit kosmischem Horror nach Lovecrafts Vorbild. Ab dem Moment der Ankunft auf dem Eiland wird man das Gefühl nicht los, dass mit dieser Insel etwas ganz und gar nicht stimmt. Das liegt nicht nur am baufälligen Kloster, dessen tropfende Katakomben sich tief ins Erdreich hinein winden, und den wenigen kargen Treibholzhütten, deren Bewohner seltsam fremdartig wirken. Ein dunkles Schicksal scheint Elizabeth bevorzustehen und wie ein Damoklesschwert schwebt die Ahnung drohenden Verhängnisses über der gesamten Handlung.

Dark Waters lebt von seiner intensiv-unheilvollen Atmosphäre, der ausdrucksstarken Bildsprache und einer Allgegenwart des Fremden. Ein surrealer Film mit hohem Schauwert, der den Zuschauer mühelos in seinen Bann zieht und in eine Welt der Traumlogik und des poetischen Schreckens entführt. Einen sicheren Halt bietet Dark Waters dem zwischen Traum und Wirklichkeit schwankenden Zuschauer nicht – bleibt nur, sich auf die kosmischen Monstrositäten einzulassen und den Schrecken zu genießen. [Catherin]

Platz 128: Tesis – Der Snuff Film (1996)

Snuff beschreibt Filme, in denen aus kommerziellen Gründen oder rein zur Unterhaltung echte Morde begangen werden und wie der reißerische deutsche Untertitel von Tesis – Der Snuff-Film verrät, begibt sich der damals 23-jährige Alejandro Amenábar (The Others) mit seinem Debütfilm in genau diese Gefilde. Allerdings keineswegs in der Form eines billigen Schockers, sondern als mitreißender Whodunit-Thriller à la Hitchcock, für dessen Story der Snuff-Film im Endeffekt nicht viel mehr ist als ein MacGuffin.

Die titelgebende spanische Tesis ist Ángelas Abschlussarbeit an der Universität, in der sie sich mit Gewalt in Filmen beschäftigt. Für die tiefgreifendere Auseinandersetzung mit dem Thema bittet sie ihren Professor Figueroa, sich im Archiv diesbezüglich umzusehen. Gleichzeitig wendet sie sich auch hilfesuchend an ihren Mitstudenten Chema, der für seine große Sammlung an extremen Horrorfilmen und Pornos bekannt ist. Als Ángela sich am nächsten Tag mit Figueroa treffen will, findet sie diesen tot in einem Vorführraum. Fasziniert vom Tod und neugierig, was ihr Professor wohl vor seinem Tod gesehen hat, stiehlt sie die Videokassette. Das Video zeigt die grausame Folterung und Ermordung einer jungen Frau. Als sie Chema mit dem Inhalt konfrontiert, ist für diesen klar, dass sie es mit einem Snuff-Film zu tun haben…

Mit Tesis ist Alejandro Amenábars ein überaus spannender Thriller zum Thema Snuff gelungen, der besonders mit der ausführlichen Einführung der Charaktere und seines Themas glänzen kann. Vor allem die Auseinandersetzung mit der Faszination an Leid und Tod ist sehr eindrucksvoll und lädt dazu ein, auch über den Voyeuristen in uns zu reflektieren. Mit einer gekonnten Inszenierung, die besonders auf der Tonebene überzeugt, entfesselt Amenábar eine bedrohliche Stimmung ohne überhaupt einen wahren Antagonisten zu haben – die Existenz des Snuff-Videos ist Bedrohung genug. Tesis ist ein absolut beeindruckendes Debüt, das selbst heute noch auf ganzer Linie überzeugen kann. [Florian Halbeisen]

Platz 127: Das Omen (1976)

Am sechsten Tag des sechsten Monats im Jahre 1976 feierte Richard Donners (Lethal Weapon) Film Das Omen seine Uraufführung. Basierend auf dem Drehbuch von David Seltzer (Charlie und die Schokoladenfabrik, 1971) erzählt der Film die Geschichte des US-amerikanischen Botschafters Robert Thorn und dessen Frau Katherine, die nichtsahnend zu Adoptiveltern für den Sohn des Teufels werden und nun den Untergang der Welt verhindern müssen.

Das Omen gehört neben Rosemaries Baby und Der Exorzist zu den wichtigsten Vertretern des Okkult-Horrors der späten 60er und frühen 70er Jahre. Der Film ist ein hervorragend inszenierter, spannungsgeladener Mystery-Thriller, dem es gelingt den Zuschauer immer wieder in seinen Bann zu ziehen, was mitunter der ausgezeichneten Arbeit aller Darsteller zu verdanken ist. Zudem kann Das Omen mit einem Oscar prämierten Score von Jerry Goldsmith glänzen, der die bedrückenden Bilder von Kameramann Gilbert Taylor (Krieg der Sterne) noch einmal verstärkt und für eine gehörige Portion Gruselatmosphäre sorgt, die einem immer wieder die Nackenhaare zu Berge stehen lässt.

Dank der perfekt ausbalancierten Mischung aus stimmungsvoller Atmosphäre, erstklassigem Schauspiel und durchaus effektvollen Schockmomenten ist Das Omen definitiv ein Muss für jeden Fan klassischer Horrorfilme. [Jörg]

Platz 126: Das Böse (1979)

Der 13-jährige Mike beobachtet während der Beerdigung eines Freundes, dass sich auf dem idyllischen Morningside-Friedhof merkwürdige Dinge abspielen. Der übergroße „Tall Man“ schafft die Särge davon und stellt irgendetwas mit den Leichen der Verstorbenen an. Mike, sein Bruder Jody und dessen Kumpel Reggie gehen der Sache nach und sehen sich mit einer überirdischen Bedrohung konfrontiert. Die Pläne des „Tall Man“ überschreiten jegliche Vorstellungskraft, und er kommt nicht allein.

Don Coscarellis Low-Budget-Herzensprojekt Das Böse oder Phantasm, wie er im Original heißt, bietet eine ganz andere Art Horrorerlebnis, als man zu der Zeit von diversen Slashern gewohnt war. Der Film ist durchzogen von einer morbiden Stimmung, die vor allem durch den Friedhof, das Bestattungsinstitut und das Mausoleum erzeugt wird – und die Tatsache, dass es permanent um Leichen geht.

All der Düsternis zum Trotz, macht der Cast, allen voran Angus Scrimm als ikonischer „Tall Man“ mit fliegenden silbernen Kugeln als Mordinstrumente, richtig Stimmung. Stets die Grenze zum Overacting ankratzend, merkt man den Darstellern den Spaß an der Sache deutlich an und kann sich den teils kauzigen Charakteren hingeben. Ob Eisverkäufer Reggie oder Musiker Jody, sie alle bringen Farbe in die Besetzung und sorgen dafür, dass die Geschichte niemals langweilig wird. Highlight dieses spaßigen Festes sind die „zusammengepressten Leichenzwerge“ und andere kleine Kreaturen, die mit super charmanten Practical Effects in Szene gesetzt werden.

Das Böse stellt den großartigen Auftakt zu einer der durchgeknalltesten und abwechslungsreichsten Horrorreihen dar. [Mathias]

Platz 125: Die Brut (1979)

Der Kanadier David Cronenberg gilt als einer der wichtigsten Regisseure des Body Horrors. Die Zerstörung des menschlichen Körpers erfolgt hier nicht durch äußerliche Gewalteinwirkungen, sondern von innen. Der Horror speist sich nicht aus der Angst vor fremden Personen oder Wesen, sondern dass uns unser eigener Körper fremd wird und wir die Kontrolle über ihn verlieren.
Während sich der Body Horror Cronenbergs in seinen Frühwerken (Shivers, Rabid) noch mehr auf den Zusammenbruch der gesellschaftlichen Ordnung richtete, wendete er sich in seiner mittleren Phase vermehrt individuellen Schicksalen zu, wie zum Beispiel in Die Fliege, aber eben auch in Die Brut.

Nach der Scheidung teilen sich Frank und Nola Carveth das Sorgerecht für ihre gemeinsame Tochter Candice. Nola ist aufgrund psychischer Störungen in Behandlung bei dem exzentrischen und unkonventionellen Psychologen Dr. Raglan, der diese Störungen mit einer von ihm entwickelten Methode in physische Symptome umwandeln will.
Als jedoch Candice von einem Besuch bei ihrer Mutter mit Kratzern und Bissspuren zurückkehrt, versucht Frank jeden weiteren Kontakt zwischen ihnen zu verhindern, was allerdings von Dr. Raglan unterbunden wird. Während Frank ob der seltsamen Methoden des Psychologen immer misstrauischer wird, werden Nolas Eltern von seltsamen, deformierten Kindern angegriffen. Ob es zwischen beiden Vorfällen einen Zusammenhang gibt?

Die Brut war ein großer Schritt nach vorne im Schaffen von Cronenberg. Obwohl immer noch mit äußerst geringen Mitteln gedreht, hatte sich der Kanadier in seiner Inszenierung stark weiter entwickelt. Dies betrifft vor allem die zuerst subtile, sich dann aber stetig steigernde Bedrohung, die sich in einem monströsen und beeindruckenden Finale entlädt.
Eindrucksvoll ist vor allem auch die Besetzung. Cronenberg konnte für seinen Film Oliver Reed (Die Teufel) gewinnen, der mit seiner mächtigen Präsenz Dr. Raglan Leben einhaucht. Besonders imposant ist jedoch die furchteinflößende Performance von Samantha Eggar (Curtains – Wahn ohne Ende), die als Nola zwar wenig Screentime hat, aber diese dafür umso besser zu nutzen weiß.

Cronenbergs Parabel über einen hasserfüllten Scheidungskrieg ist eines seiner stärksten Werke und in seiner Intensität auch nach wie vor einer der besten Horrorfilme aller Zeiten. [Florian Halbeisen]

 


Was sagt ihr zu unseren Plätzen 129 bis 125? Habt ihr alle Plätze schon gesehen? Ganz nach eurem Geschmack oder fragt ihr euch, was uns bloß geritten hat? Lasst es uns wissen!

Am 17. August erscheinen die Plätze 124 bis 120. Ihr dürft gespannt sein!

Hier geht es zum Überblick über die gesamte bisher veröffentlichte Liste.

Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

...und was meinst du?