Resolution
Kritik

Resolution – Cabin of Death (2012) – Review

Bevor das Regie-Duo hinter Spring – Love is a Monster und The Endless mit eben diesen Indie-Perlen zwei äußerst starke Genrebeiträge veröffentlichte, inszenierten sie mit ihrem Regiedebüt die Geschichte zweier Männer, die sich in einer Hütte im Wald besorgniserregenden Mysterien ausgesetzt sehen. Wir schauen, ob das deutlich unbekanntere Erstlingswerk mit den Folgefilmen mithalten kann.

Originaltitel:
Land:
Laufzeit:
Regie:
Drehbuch:
Cast:

Resolution
USA
93 Minuten
Justin Benson, Aaron Moorhead
Justin Benson, Aaron Moorhead
Peter Cilella, Vinny Curran u.a.

Inhalt

Der Designer Michael (Peter Cilella) lebt ein ruhiges Leben mit seiner Freundin, bis er eines Tages ein merkwürdiges Video seines langjährigen Freundes Chris (Vinny Curran) erhält. Da Michael von Chris‘ tiefgreifender Drogensucht weiß, entschließt er sich kurzerhand, seinen alten Freund zu besuchen und ihn einem kalten Entzug zu unterziehen. An Chris‘ baufälliger Hütte irgendwo in der Wildnis Kaliforniens angekommen, verläuft auch anfangs alles nach Plan.
Nachdem Michael seinen Freund in dessen Heim fesseln konnte und ihn auf die Abstinenz vorbereitet, findet er in der Nähe des Hauses immer wieder ominöse Videobänder sowie Foto- und Tonaufnahmen, die die beiden Freunde zeigen. Scheinbar unbemerkt wurden sie aus teils unmöglichen Perspektiven heimlich beobachtet. Anfangs noch fasziniert von seinen Entdeckungen, macht sich Michael auf die Suche nach weiteren Hinweisen, die allerdings immer unheimlicher werden. Spätestens als er auf einen französischen Einsiedler trifft, der ihm Geschichten von einem Geist oder einem Monster in den Wäldern erzählt, beginnt Michael zu verstehen, dass jemand – oder etwas – den beiden Männern auflauert…

Kritik

So spannend diese Ausgangssituation auch klingt, so wenig kann Resolution – Cabin of Death der Grundprämisse eines verschachtelten Mystery-Horrors gerecht werden. Doch obwohl der Film mit einem extrem niedrigen Budget von gerade einmal 20.000 US-Dollar gedreht wurde, was man ihm im Übrigen in fast jeder Sekunde ansieht, ist es verblüffend, wie viele innovative Ideen bereits in Justin Bensons und Aaron Moorheads Erstlingswerk stecken. Schon hier deutet sich an, dass wir es mit zwei außerordentlich begabten jungen Filmemachern zu tun haben, die das Potential besitzen, verdammt gute Filme zu drehen – was deren Folgewerke Spring und The Endless eindrucksvoll bewiesen haben. Doch leider bleibt es hier nur bei den Andeutungen. Der Einfallsreichtum erweist sich nämlich als das Einzige, was an Resolution wirklich positiv hervorzuheben ist.

Resolution - Cabin of Death

Es ist wohl der Unerfahrenheit der beiden Regisseure und Drehbuchautoren geschuldet, dass Resolution über seine spannenden und frischen Ideen hinaus kaum etwas zu bieten hat. Der Film wirkt in vielerlei Hinsicht zu unausgegoren; es werden allerlei Puzzleteile in diesem Mysterium verstreut, die sich jedoch selbst bei größter Mühe nicht zu einem runden Ganzen zusammensetzen lassen. Die vermeintliche Komplexität und Undurchsichtigkeit bietet keinen Reiz, sondern lässt einen lediglich ahnungslos zurück. Zu krampfhaft wird versucht, die Unwissenheit der Charaktere auf das Publikum zu übertragen; ohne die geringsten Anhaltspunkte für die Entschlüsselung der Ereignisse gleichen die unheimlichen Fährten eher dem unbeholfenen Sammeln von (Gift-)Pilzen denn einer spannenden Schnitzeljagd.

Resolution - Cabin of Death

Ohne zu viel vorwegnehmen zu wollen, muss man Resolution dennoch zugestehen, dass er mit vorheriger Sichtung von The Endless durchaus doch noch ein wenig mehr Sinn ergibt, da beide Filme im selben Filmuniversum angesiedelt sind. Obwohl Letzterer laut Benson selbst keine Fortsetzung darstellt, so liefert er immerhin eine grobe Erklärung dessen, was genau denn eigentlich in der Hütte im Indianerreservat vor sich geht. Dass man ohne dieses „Vorwissen“ von Resolution einfach nur ratlos zurückgelassen wird, jegliche Auflösungsansätze versperrt bleiben und sich den Zuschauern keinerlei Kausalität offenbart, lässt den Film mit seiner sicht- und hörbar billigen Produktion dann aber leider doch zu einem vernachlässigbaren Werk verkommen. All die guten Ansätze und Einwürfe versumpfen auf halber Strecke ohne jemals an den Intellekt ranzukommen, den der Film mit seiner labyrinthartigen Erzählung vorzugaukeln versucht.

Resolution - Cabin of Death

Fazit

Somit lohnt sich ein Blick auf Resolution – Cabin of Death höchstens retrospektiv als Fan der zwei bisherigen Folgewerke des Regieduos, denn die Stärken von Spring und The Endless sind auch hier bereits, wenn auch noch in sehr verhaltenem Maße, vorhanden: ein mutiger Schritt weg von Genrekonventionen, eine Story gespickt mit grandiosen Ideen und Einfallsreichtum, audiovisuelle Raffinessen und ein Händchen für ein vielschichtiges und trotzdem stimmiges Storytelling. Für sich selbst stehend hat Resolution von genannten Aspekten noch reichlich wenig zu bieten und ist trotz der vielen erkennbaren Ansätze noch lange kein guter Film. Stattdessen bildet er allerdings eine solide Grundbasis für Bensons und Moorheads frischen, unkonventionellen Stil des Filmemachens, der uns hoffentlich in Zukunft noch einige Genreperlen bescheren wird.

 

Bewertung

Grauen Rating: 2 von 5
Spannung Rating: 2 von 5
Härte  Rating: 0 von 5
Unterhaltung  Rating: 2 von 5
Anspruch  Rating: 1 von 5
Gesamtwertung Rating: 2 von 5

Bildquelle: Resolution – Cabin of Death © Maritim Pictures

Horrorfilme sind für mich die beste Möglichkeit, die Grenzen des Zumutbaren und des eigenen Sehvergnügens auszuloten und neu zu definieren. Außerdem gibt es kaum ein anderes Genre, das so viele verschiedene gute Ideen, Möglichkeiten und Geschichten hervorbringen kann, da, ähnlich wie im Science-Fiction, einfach alles möglich ist. Es ist faszinierend, wie stark einen gute Horrorfilme in ihren Bann ziehen können und dabei sowohl schockieren als auch unterhalten.

...und was meinst du?