Besten Horrorfilme
Toplisten

Platz 134 bis 130 der besten Horrorfilme aller Zeiten!

Unsere nächsten fünf Plätze der besten Horrorfilme aller Zeiten bieten wieder eine bunte Mischung dessen, was das Genre zu bieten hat: von Rape-and-Revenge-Urgesteinen über Found-Footage-Meisterwerke bis zu modernen Terrorfilmen. Von Kanada über Frankreich bis nach Spanien: hier ist Horror zuhause.

Platz 134: Ghostland (2018)

Zehn Jahre nach Martyrs legte Regisseur Pascal Laugier im Jahr 2018 mit Ghostland erneut einen Horrorfilm rauerer Gangart vor. Auch wenn Ghostland inhaltlich weniger komplex daherkommt, als das Durchbruchswerk des Regisseurs, sichern die Intensität des Films sowie Laugiers erzählerische Raffinesse diesem Film einen wohlverdienten Platz in dieser Liste.

Es geht um eine alleinerziehende Mutter und ihre zwei Töchter, die kurz nach ihrem Einzug in ein abgelegenes Landhaus Opfer eines brutalen Überfalls werden.

Die Entwicklung dieser Geschichte, die kurzzeitig den Eindruck eines generischen Home-Invasion-Schockers erweckt, ist geprägt von einem der garstigsten Twists der Genregeschichte. Wie auch schon Martyrs zieht Ghostland seinen Reiz besonders aus der Unwissenheit des Zuschauers, weshalb man möglichst unbedarft an diesen Film herangehen sollte. Die beklemmende Inszenierung und das teilweise fast schon surreal anmutende Setting erzeugen zudem eine einzigartige und extrem intensive Atmosphäre, durch die man auch über die wendungsreiche Geschichte hinaus tief in den Bann des Films gezogen wird. Gleichzeitig würzt Laugier sein Werk mit zahlreichen Genrereferenzen und spielt geschickt mit der Erwartungshaltung seines Publikums, ohne jemals in eine selbstironische Metaebene abzurutschen und damit den enormen Härtegrad des Films zu beeinträchtigen.

Diese Mischung aus geschickter Erzählung und einem sehr hohen Level an Spannung und Härte, eingebettet in die durchweg verstörende Atmosphäre, machen Ghostland zu einer einzigartigen Filmerfahrung, die sicher niemand so schnell vergisst. [Cornelius]

Platz 133: Ich spuck‘ auf dein Grab (1978)

Die junge Schriftstellerin Jennifer Hills (Camille Keaton, Lords of Salem) hat über den Sommer ein abgelegenes Ferienhaus in Neuengland angemietet, um dort in Ruhe ihren ersten Roman zu verfassen. Ihre Ankunft entgeht auch einer Gruppe junger Männer nicht, die – angestachelt von ihren Fantasien über die vermeintlich lockere Sexualmoral von Großstädterinnen – den rigorosen Plan fasst, Jennifer zu vergewaltigen. Dazu lauern sie ihr im Wald auf, jagen sie, quälen, schlagen und vergewaltigen sie mehrfach. Anschließend soll der geistig zurückgebliebene Matthew die junge Frau töten, kann sich jedoch nicht überwinden und täuscht die Tat nur vor. Jennifer überlebt schwer verletzt und schwört grausame Rache an ihren Peinigern …

Klassiker oder Schund? Bei Ich spuck‘ auf dein Grab scheiden sich die Geister selbst hartgesottener Horror-Fans. Der Film musste sich den Vorwurf gefallen lassen, das Rape-and-Revenge-Narrativ lediglich als Aufhänger für exploitative Gewaltinszenierungen auszunutzen und sich in den Qualen der Hauptdarstellerin zu suhlen. Gerade die rohe Einfachheit der Low-Budget-Produktion wirkte besonders schockierend und sorgte dafür, dass der Film in Deutschland bis heute beschlagnahmt ist. Das Gewaltmonopol liegt jedoch nicht bei den grobschlächtigen Vergewaltigern, auch die sensible Jennifer wird in der zweiten Hälfte zur entfesselten Rachegöttin.

Mit seiner blutigen Emanzipationsgeschichte bietet Regisseur Meir Zarchi 70er-Jahre-Terrorkino par excellence: Ich spuck‘ auf dein Grab ist erschreckend, abstoßend – und dennoch verbirgt sich hinter der Maske des Grauens ein kritischer Impuls. Die toxische Männlichkeit der Hauptcharaktere ist zwar überspitzt dargestellt, referiert aber auf ein reales gesellschaftliches Phänomen. Sicher wären auch die vier Jungs davon überzeugt, dass „Nein“ eigentlich „Ja“ meint – nachdem sie Jennifer schon erklären, dass sie die Vergewaltigung mit ihrem kurzen Sommerkleid schließlich selbst provoziert habe. Ich spuck‘ auf dein Grab ist erschreckend – vor allem erschreckend zeitgemäß. [Catherin]

Platz 132: Ginger Snaps III – Der Anfang (2004)

Als Vorgeschichte zu den beiden Vorgängern Ginger Snaps und Ginger Snaps II geht es im dritten Teil der Trilogie abermals um eine Werwolfsgeschichte.

Im frühen 19. Jahrhundert irren die beiden Schwestern Brigitte und Ginger Fitzgerald auf der Suche nach einem sicheren Unterschlupf ziellos durch die winterliche Wildnis Kanadas. Bei ihrer Suche stoßen sie auf ein eingeschneites Fort. Die Bewohner des Forts stehen den beiden Fremden jedoch höchst misstrauisch gegenüber, denn die Angst vor mysteriösen Bestien im Wald hält sie fest in ihren Klauen. Zusätzlich wird Ginger von schrecklichen und blutigen Visionen geplagt und nachdem sie im Fort von einer entstellten Kreatur angefallen wird, beginnt sie noch deutlich unheimlichere Veränderungen an sich festzustellen…

Obwohl die Rahmengeschichte fast genau dieselbe ist wie schon in Ginger Snaps, verzichtet das Prequel auf die allegorische Darstellung des Erwachens weiblicher Sexualität und reichert die Story stattdessen mit okkulten Elementen an. Während im ersten Teil Gingers Veränderung nach dem Biss im Vordergrund steht und ihre Verwandlung in einen Werwolf mit animalischem sexuellen Verlangen einhergeht, konzentriert sich Teil drei darauf, den Ursprung des Fluchs über die zwei Frauen zu ergründen. Durch die okkulten Elemente gelingt es Ginger Snaps III – Der Anfang hervorragend, die Geschichte um die beiden Fitzgerald Schwestern und die Werwölfe mit schaurig-märchenhaften Anleihen zu mystifizieren. Mit einem gerissenen Twist am Ende schafften es die Macher, einen gekonnten Bogen zu den vorherigen beiden Teilen zu spannen und die Trilogie perfekt abzurunden.

Ginger Snaps III – Der Anfang trumpft erneut mit dem tollen Zusammenspiel der beiden Hauptdarstellerinnen Katharine Isabelle und Emily Perkins auf, die die ewige Verbundenheit der beiden Schwestern glaubhaft und emotional rüberbringen. Der Horror selbst steht hier im Vergleich zu den vorherigen Filmen aber deutlich im Vordergrund und so entfaltet sich inmitten der kalten Wildnis ein böses und finsteres Schauermärchen, das sowohl dramaturgisch als auch mit seinen handgemachten Effekten und seiner Liebe zum Detail auf voller Linie überzeugt. Mit seinem eisig-düsteren Setting, einer gekonnt inszenierten Spannungskurve und einer genialen Besiegelung des Fluchs über die Fitzgerald Schwestern bildet Ginger Snaps III – Der Anfang den krönenden Abschluss einer der wohl besten Filmreihen des Horrorgenres. [Robert]

Platz 131: REC (2007)

Ein Reporterteam rund um Ángela Vidal soll eine Feuerwehreinheit eine Nacht lang begleiten und deren Alltag dokumentieren. Alles verläuft zunächst ohne Zwischenfälle, bis die Feuerwehr in ein nahe gelegenes Wohngebäude gerufen wird. Dort angekommen eskaliert die Situation: Die Bewohner scheinen nicht sie selbst zu sein und der Verdacht eines neuartigen Virus macht die Runde. Die Einsatzleitung lässt das Haus unter Quarantäne stellen und Ángela ist mit den Feuerwehrleuten vom Rest der Stadt isoliert. Schnell bemerken sie, dass die Bedrohung im Haus weitaus gefährlicher ist als zunächst angenommen. Es geht ab sofort ums nackte Überleben.

Das Regie-Duo Jaume Balagueró und Paco Plaza greift für [●REC] auf Found Footage als Stilmittel zurück. Dadurch fühlt man sich als Zuschauer als Teil des Teams, das im Haus gefangen ist und gezwungen wird Etage für Etage nach einem Fluchtweg zu suchen. Das drohende Unheil, das durch das düstere, klaustrophobische Treppenhaus und vor allem durch die schaurig beleuchteten Flure angekündigt wird, ist beinahe greifbar. Verstärkt wird dieses Gefühl durch sich ekelhaft bewegende und kaum erkennbare Gestalten in den Fluren sowie vom Nachtsichtmodus der Kamera.

[●REC] ist einer der besten Found-Footage-Filme aller Zeiten, denn wie kaum ein anderer gelingt es ihm das Stilmittel zu seinem Vorteil zu nutzen und die Paranoia der Figuren direkt an das Publikum weiterzugeben. Er lässt einem keinen Moment zum Durchatmen. Der Film ist keine Schlachtplatte, setzt seine blutigen Effekte aber in den richtigen Momenten ein. [●REC] kriecht in die Hirnwindungen des Zuschauers, verbreitet seinen Wahnsinn und lässt einen zum Schluss am Straßenrand liegen. [Mathias]

Platz 130: Eden Lake (2008)

Jenny und Steve wollen ein romantisches Wochenende am idyllischen Eden Lake verbringen. Kaum dort angekommen taucht eine Gruppe Jugendlicher auf, deren vorerst harmlose Provokationen in brutaler Gewalt enden. Von nun an beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel, in dem das Pärchen um sein Leben kämpfen muss.

Regisseur James Watkins liefert mit Eden Lake einen schonungslosen Backwood-Horror ab, der vor allem aufgrund seiner kompromisslosen Inszenierung punkten kann. Mit Kelly Reilly und Michael Fassbender hochkarätig besetzt, erschafft Eden Lake eine Mixtur aus blutigem Genrefilm und Sozialdrama, das den direkten Bezug zur Happy-Slapping-Debatte kanalisiert und auf drastische Art und Weise visualisiert. Der Bezug zur menschlichen Verrohung greift der schrankenlosen Inszenierung willkürlicher Gewaltausübung gezielt unter die Arme und stößt den Zuschauer ungebremst vor den Kopf. Rasant inszeniert, konsequent in seiner Darstellung und großartig gespielt, wird Eden Lake euch mit einer Bedrohung konfrontieren, der man sich als Zuschauer hilflos ausgesetzt fühlt. Ein Terrorfilm, der mit seinem sozialkritischen Unterton für Aufsehen sorgt und zu einem höchst unangenehmen Seherlebnis mutiert. [Jan Ott]


Was sagt ihr zu unseren Plätzen 134 bis 130? Habt ihr alle Plätze schon gesehen? Ganz nach eurem Geschmack oder fragt ihr euch, was uns bloß geritten hat? Lasst es uns wissen!

Am 03. August erscheinen die Plätze 129 bis 125. Ihr dürft gespannt sein!

Hier geht es zum Überblick über die gesamte bisher veröffentlichte Liste.

Seid gegrüßt, Ich habe unzählige Namen und erscheine in vielen Gestalten. Hier kennt man mich als Dark Forest und ich bin euer Gastgeber. Ich führe euch durch die verwinkelten Bauten, düsteren Wälder und verfallenen Ruinen. Immer mir nach!

2 Comments

    • Florian Halbeisen

      Hallo Steve,

      die alte Top 139 war noch von mir persönlich erstellt als YoT noch ein Ein-Mann-Projekt war. Da inzwischen hinter der Seite ein tolles Team steht, wurde die persönliche Liste durch eine Team-Liste ersetzt.
      Die alte Top 139 ist in diese natürlich eingeflossen, wenn auch leicht aufgefrischt.

      Liebe Grüße
      Floh

...und was meinst du?