Aliens
Kritik

Aliens – Die Rückkehr (1986) – Review

In Aliens – Die Rückkehr legt sich Ellen Ripley erneut mit einem Alien an – doch dieses Mal bleibt es nicht bei einem.

Originaltitel:
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Laufzeit:
Regie:
Drehbuch:
Cast:

Aliens
USA/Großbritannien
137 Minuten (DC: 154 Minuten)
James Cameron
James Cameron, David Glier, Walter Hill
Sigourney Weaver, Michael Biehn, Carrie Henn u.a.

Inhalt

Aliens spielt ein halbes Jahrhundert nach den Ereignissen von Alien. Ellen Ripley (Sigourney Weaver), die einzige Überlebende des Raumschiffs Nostromo, war im kryogenen Schlaf in ihrem Rettungsschiff im Weltraum unterwegs, nur begleitet von ihrer treuen Katze Jones, bis ein Bergungsschiff sie entdeckt und auf die Erde zurückbringt. Dort sieht sie sich schweren Anschuldigungen wegen Amtsmissbrauchs ausgesetzt, da sie für die Zerstörung der Nostromo verantwortlich gemacht wird. Da ihre Behauptungen über ein außerirdisches Wesen an Bord mit Skepsis aufgenommen werden, wird ihr von der Weyland-Yutani Corporation die Fluglizenz entzogen. Da jedoch plötzlich der Kontakt zu der Terraforming-Kolonie auf LV-426 abbricht – dem Planeten, auf dem Ripleys Crew die Alien-Eier entdeckt hatte – trittCarter Burke (Paul Reiser), ein leitender Angestellter des Unternehmens, mit einem Vorschlag an Ripley heran: Wenn sie als Beraterin ein Militärteam zu LV-426 begleitet, wird ihr Pilotenschein wiederhergestellt. Sie stimmt unter der Bedingung zu, dass sie nur dorthin gehe, um die Außerirdischen zu vernichten…

Kritik

Eine der häufigsten Fragen ist die nach der Notwendigkeit und dem Sinn von Fortsetzungen. Als Kritik wird meist angeführt, dass Fortsetzungen nie so gut seien wie das Original – und dennoch gibt es hin und wieder Sequels, die es schaffen, sich nicht nur auf die gleiche Stufe mit ihrem Vorgänger zu stellen, sondern diesen auch noch zu übertrumpfen. James Camerons Aliens ist einer von ihnen. Warum? Weil er seinen Vorgänger nicht nur kopiert, sondern die Geschichte auf ein neues Level transferiert. Cameron war so schlau zu erkennen, dass er nicht übertreffen konnte, was Alien tat. Warum sollte man versuchen, einen weiteren Spukhausfilm auf einem Raumschiff zu drehen, wenn der erste seine Sache bereits so gut gemacht hatte? Ridley Scott entwickelte Alien als Horrorfilm – Camerons Ansatz ist anders. Aliens ist ein ziemlich einfacher Action-/Abenteuerfilm. Die Horrorelemente sind zwar immer noch vorhanden, vor allem in einer frühen Traumsequenz und während der Szene, in der die Marines auf die kokonisierten Kolonisten treffen, aber ihre Gewichtung ist geringer. Trotzdem bleibt Cameron dem Original treu, auch wenn er den Ton ändert.

Aliens ähnelt seinem Vorgänger nur in wenigen Punkten. So bekommt man, einen Xenomorph auch hier erst relativ spät zu Gesicht. Bis das passiert, wird viel Zeit in die Entfaltung der Geschichte und der Charaktere investiert. Cameron gibt Ripley weitaus mehr Freiraum zur Entfaltung und widmet sich verstärkt ihren Beziehungen zu anderen. Das zeigt sich besonders in Ripleys Umgang mit Newt, bei dem diese zur Ersatzmutter für das Waisenmädchen wird und sie mit ihrem Leben beschützt. Im fast 17 Minuten längeren Director’s Cut gibt es eine Szene, in der wir erfahren, dass Ripley eine Tochter hatte, die aber während Ripleys Hyperschlaf gestorben ist. Dieser Verlust eines geliebten Menschen erklärt dann auch die spätere Verbundenheit mit Newt und ist in einem solchen Setting wunderbar ausgearbeitet.

Aliens. Ripley und Newt
Ripley und Newt

Doch neben Sigourney Weaver (Ghostbusters) kann auch der restliche Cast vollends überzeugen. Die Nebenbesetzung besteht aus mehreren „Stammgästen“ in Camerons Werken, wie beispielsweise Michael Biehn (Terminator) als mürrischem, aber zuverlässigem Marine Hicks. Bill Paxton (Near Dark) bietet als Hudson die unterhaltsamste Performance und Lance Henriksen, ein Veteran zahlreicher Science-Fiction- und Horrorfilme, spielt die Ambivalenz seines Charakters gut aus. Man merkt sofort, welch freundschaftliches Miteinander am Set geherrscht haben muss, da sich dieser Zusammenhalt auf dem Bildschirm widerspiegelt. Dies ist James Cameron zu verdanken, da er die Szenen, in denen alle Darsteller gemeinsam zu sehen sind, erst am Ende des Drehs einordnete. Was zur Folge hat, dass man den Marines, trotz ihres knallharten, sexistischen Verhaltens, nicht den Tod wünscht, der sie später ereilen wird. Dies ist auch der Grund, warum Bill Paxtons „Game Over, Man!“ noch heute so nachhallt. Uns ist wichtig, was mit den Männern und Frauen passiert, die diesen Film bevölkern. Sogar die Nebencharaktere haben Persönlichkeiten – sie sind kein Alienfutter, das die Außerirdischen einzeln einsammeln können.

Ebenso hat man in Alien so gut wie nichts über die Kreaturen gelernt, was über Grundzüge ihres Lebenszyklus‘ hinausgeht: Sie schlüpfen aus einem Ei, verwenden einen gelähmten Menschen als Wirt für die Schwangerschaft und explodieren aus der Brust des Wirts, um zu einer monströsen Killermaschine zu werden. Aliens gibt uns ein klareres Bild von der „Gesellschaft“ der Aliens – sie fungieren als Insektenkolonie mit Soldaten und einer Königin, die Eier legt. In der Tat achtet Cameron genau darauf, alles an den Außerirdischen auf die Verhaltensweisen abzustimmen, die man tief in einem Bienenstock oder unter einem Ameisenhaufen erwarten kann, mit der Ausnahme, dass die Außerirdischen weitaus intelligenter sind als das durchschnittliche Insekt. Diese Kreaturen haben sowohl ein hochentwickeltes Gehirn als auch tödliche Instinkte. Sie lernen, passen sich an und verfügen über rudimentäre Kommunikationsformen. Das macht sie nicht nur weitaus gefährlicher, sondern auch zum perfekten Gegenpart für die gut ausgebildeten Marines.

Aliens

Fazit

Aliens ist ein visuell beeindruckendes, perfekt inszeniertes, gruseliges, actiongeladenes Science-Fiction-Abenteuer mit minimalistischen Sets und einer der besten weiblichen Hauptdarstellerin aller Zeiten.

 

Bewertung

Grauen Rating: 2 von 5
Spannung Rating: 5 von 5
Härte  Rating: 3 von 5
Unterhaltung  Rating: 5 von 5
Anspruch  Rating: 4 von 5
Gesamtwertung Rating: 5 von 5

Bildquelle: Aliens – Die Rückkehr © 20th Century Fox Home Entertainment

Horrorfilme sind wie Essen. Zwischen dem immer gleichschmeckenden Fast Food, gibt es auch mal kulinarische Höhepunkte, die es aber nur zu Erkunden gibt, wenn man sich auch mal traut, etwas Neues auszuprobieren.

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