A Girl Walks Home Alone at Night
Kritik

A Girl Walks Home Alone at Night (2014) – kurz & schmerzhaft

Ana Lily Amirpours A Girl Walks Home Alone at Night ist ein ganz besonderer Genrefilm: ein in Schwarz und Weiß gehaltener iranischer Vampirwestern.

Originaltitel:
Land:
Laufzeit:
Regie:
Drehbuch:
Cast:

A Girl Walks Home Alone at Night
USA
101 Minuten
Ana Lily Amirpour
Ana Lily Amirpour
Sheila Vand, Arash Marandi, Marshall Manesh u.a.

Inhalt

Der Film spielt in der fiktiven iranischen Stadt Bad City, die als Heimat für die Ausgestoßenen der Gesellschaft dient, und erzählt die Liebesgeschichte zwischen dem Sohn eines Heroinsüchtigen und einem Vampir.

kurz & schmerzhaft

Der Debütfilm der US-Amerikanerin mit iranischen Wurzeln basiert auf deren Graphic Novel und bietet eine wilde Mischung aus Liebesfilm, Western und Vampir-Horror. Die Inszenierung erfolgt in sehr kunstvollen und wunderschönen Schwarz-Weiß-Bildern, bei denen die Kamera immer wieder in langen Einstellungen das gekonnt eingesetzte Spiel mit Licht und Schatten einfängt. Dialogarm, aber mit einem betörenden Soundtrack versehen folgen wir der mysteriösen Protagonistin im Tschador und auf einem Skateboard bei ihren nächtlichen Streifzügen durch eine surreal anmutende Stadt.

A Girl Walks Home Alone at Night ist mit seiner betont künstlerischen Inszenierung und dem Fehlen eines klassischen Spannungsbogens sicher kein leicht konsumierbarer Film, aber einer dem ihr eine Chance geben solltet. So wie der Vampir das Blut aus seinen Opfern saugt auch die Regisseurin die Farbe aus den Bildern ihrer heruntergekommenen Stadt und lässt uns mit starken Kontrasten zurück. Es bleibt die Einsamkeit, die Suche nach Geborgenheit und ein wahrlich großartiger Genrebeitrag.

 

Gesamteindruck

Rating5_5

Bildquelle: A Girl Walks Home Alone at Night © Capelight Pictures

Horrorfilme sind für mich ein Tor zu den unheimlichen, verstaubten Dachböden und finsteren, schmutzigen Kellern der menschlichen Seele. Hier trifft man alles von der Gesellschaft abgeschobene, unerwünschte, geächtete, begrabene: Tod, Schmerz, Angst, Verlust, Gewalt, Fetische, Obsession. Es ist eine Entdeckungsreise auf die "Schutthalde der Zivilisation". Auf diese Reise würde ich euch gerne mitnehmen.

...und was meinst du?