Unfriended: Dark Web
Kritik

Unknown User: Dark Web (2018) – Review

Die lang erwartete Fortsetzung zum Überraschungshit Unknown User erscheint dieser Tage für das Heimkino. Kann der Ausflug ins Dark Web an die Originalität des ersten Teils anschließen oder sie gar übertreffen?

Originaltitel:
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VÖ:

Unfriended: Dark Web
USA
92 Minuten
Stephen Susco
Stephen Susco
Colin Woodell, Stephanie Nogueras, Betty Gabriel u.a.
Ab 11.04. im Handel

Matias, ein junger Computerfreak, entdeckt in einem Café einen herrenlosen Laptop und nimmt ihn mit nach Hause. Der „Neuerwerb“ kommt auch gleich bei einem Online-Spiele-Abend mit seinen Freunden zum Einsatz. Als Matias versteckte Videos mit dubiosem Inhalt auf dem Rechner entdeckt, wird ihm klar, dass der Zufallsfund einem Cyber-Kriminellen gehört, der den Laptop wiederhaben will – um jeden Preis.

Der Thriller Unknown User aus dem Jahr 2015 war ein Überraschungserfolg, denn er bot dem Zuschauer eine gänzlich ungewohnte Perspektive. Die gesamte Handlung spielte sich nur auf einem Computerdesktop ab, die Darsteller wurden per Webcam-Fenster eingeblendet und man musste auch mal Chatverläufe mitlesen. Die enormen Einschränkungen, die dieses Setting mit sich bringt, lassen aber auch viel Platz für Kreativität, denn so können frische Geschichten entwickelt werden und man muss sich etwas einfallen lassen, um den Zuschauer bei der Stange zu halten und zu erschrecken.

Der Regie-Debütant Stephen Susco (Drehbuchautor von The Grudge) durfte nun die gespannt erwartete Fortsetzung des kleinen Horror-Hits inszenieren. Um den Realitätsnähe zu erhöhen, wurden wieder weitestgehend unverbrauchte Darsteller eingesetzt – am bekanntesten dürften noch Colin Woodell (TV-Serie The Purge) und Betty Gabriel (Westworld) sein. Die Schauspieler sind auch engagiert bei der Sache und tun alles dafür, den Eindruck zu erwecken, man würde zufällig 90 Minuten auf einen fremden Computerbildschirm schauen.

Unfriended: Dark Web

Die Story an sich ist spannend und unverbraucht, hat keine Durchhänger und ist insgesamt zielgerichteter und nachvollziehbarer als beim Vorgänger. Der Zuschauer darf sich auch auf die eine oder andere Wendung freuen.

Beeindruckend ist auch abermals die fast perfekte Nachahmung eines realen Computerdesktops (ein, zwei Rechtschreibfehler kann man allerdings entdecken) inklusive detailgetreuer, lokalisierter Nachbildung von diversen Social Networks und Streamingportalen.

So ganz kann Unknown User: Dark Web den Erwartungen aber doch nicht gerecht werden, da beispielweise der kürzlich erschienene Searching die Messlatte für Filme dieser Art sehr hoch gelegt hat. Allerdings: Wer den ersten Teil schon mochte, kann hier bedenkenlos zugreifen. Die enorme Detailverliebtheit, die noch einigermaßen frische Idee und die spannende Story sorgen für fesselnde 90 Minuten – und deutlich mehr abgeklebte Webcams.

 

Bewertung

Spannung Rating: 4 von 5
Atmosphäre Rating: 3 von 5
Gewalt  Rating: 2 von 5
Ekel  Rating: 0 von 5
Story  Rating: 3 von 5

Bildquelle: Unknown User 2: Dark Web © Universal Pictures

Seit 40 Jahren erlebe ich den Horror dieser Welt. Kein Wunder, dass sich das auch auf meinen Filmgeschmack niederschlägt. Um das Klischee zu vervollständigen: ich mag Metal :)

...und was meinst du?