Death House
Kritik

Death House (2017) – Review

Death House ist eine Low-Budget-Verfilmung aus der Feder von Leatherface-Star Gunnar Hansen. Wir wagen einen Blick auf den starbesetzten Gefängnishorror.

Originaltitel:
Land:
Laufzeit:
Regie:
Drehbuch:
Cast:

Death House
USA
95 Minuten
B. Harrison Smith
Gunnar Hansen, B. Harrison Smith
Cody Longo, Cortney Palm, Dee Wallace u.a.

Einführung

Gunnar Hansen
Gunnar Hansen

Der Isländer Gunnar Hansen, inzwischen leider verstorben, verkörperte Leatherface in Blutgericht in Texas (Originaltitel: The Texas Chainsaw Massacre). Aufgrund des riesigen Erfolges bekam Hansen weitere Rollen im Genre angeboten, entschied sich aber gegen eine Schauspielkarriere und widmete sich lieber dem Schreiben. So lehnte er zum Beispiel auch das Angebot ab in Wes Cravens Hügel der blutigen Augen mitzuwirken. Auch wenn Hansen ab Ende der 80er wieder einzelne Rollen annahm, so galt seine Leidenschaft doch der Literatur. Er verfasste einige historische Sachbücher, Gedichtbände und später auch Drehbücher. Mit Death House sollte schlussendlich auch endlich eines seiner Skripte umgesetzt werden, was Hansen leider nicht mehr miterleben durfte. Hansens Freund und Indie-Regisseur Harrison Smith, der bis jetzt nur unbekannte Trash-Filme auf die Menschheit losgelassen hat, überarbeitete das Skript und übernahm die Regie.

Inhalt

Die Vereinigten Staaten von Amerika haben ein neues lukratives Geheimprojekt am Laufen. Angesiedelt in der Area 51, handelt es sich dabei um ein High-Tech-Gefängnis, das sich den gefährlichsten Verbrechern der USA widmet. Auf mehreren Ebenen, die sich bis zu einer Meile unter der Erdoberfläche befinden, werden an den Gefangenen grausame Experimente durchgeführt und neue Technologien erforscht. Bei der Aufteilung gilt, je tiefer man sitzt, umso gefährlicher ist man.
Die zwei FBI-Agenten Toria Boon (Cortney Palm, Zombiber) und Jae Novak (Cody Longo, The Catch) bekommen eine VIP-Tour durch die Anlage. Als sie von Dr. Fletcher (Dee Wallace, Hügel der blutigen AugenDas Tier) durch das Gefängnis geführt werden, bricht plötzlich die Stromversorgung zusammen und die Zellentüren öffnen sich…

Kritik

Ein Blick in die Credits wird bei einem Horror-Fan feuchte Augen, aber sicher auch Zweifel verursachen. Kann ein Film, der mit Horror-Stars übersättigt ist, gut sein?
Der Film startet mit der Einführung in den Komplex durchaus spannend. Die Einrichtung wird mittels ausführlichen Infos zu den Experimenten, den VR-Zellen und zu einigen Häftlingen vorgestellt, die auf einen interessanten Sci-Fi-Horror hoffen lassen. Leider wird hier viel Zeit mit unwichtigen Szenen vergeudet und sobald das Chaos ausbricht, ist der Abspann schon zum Greifen nahe.
In der kurzen Zeit ein ausgeklügeltes Sci-Fi-Setting unter Dach und Fach zu bringen ist eine große Herausforderung und so begnügt sich Death House damit eine Gewalt- und Splatterszene an die nächste zu reihen. Aber auch als Splatter-Film ist Death House zu eintönig. Die Spezialeffekte sind zwar ok, aber weit weg von innovativen und abwechslungsreichen Kills wie zum Beispiel bei Hatchet.

Death House

Ein weiteres Manko ist der Plot. Ohne roten Faden und Spannung wird es für den Zuschauer zur Folter, dem Film aufmerksam zu folgen, und wenn im weiteren Verlauf die Handlung auf zwei Storyfäden aufgeteilt wird, einer wirrer als der andere, werden viele wohl endgültig das Interesse verlieren. Wollen die eingeschlossenen Bundesagenten und die Wissenschaftlerin logischerweise nach oben zum Ausgang, will auf einmal eine Gruppe von Häftlingen aus undefinierbaren Gründen zur tiefsten Gefängnisebene gelangen, wo die sogenannten „Fünf Übel“ sitzen. Spätestens da könnten beim Filmteam Drogen ins Spiel gekommen sein. Bei den gezeigten Einstellungen wird so gut wie nicht mehr auf Logik und Kontext geachtet und zum Schluss wird es sogar noch übernatürlich.

Von den groß angekündigten Schauspielern, die die meisten Horror-Fans kennen sollten, ist auch nicht sonderlich viel zu sehen. Kane Hooder (Freitag, der 13.), Tony Todd (Candyman), Sid Haig (Spider Baby), Barbara Crampton (Re-Animator) oder Bill Moseley (Haus der 1000 Leichen) sind zwar große Namen des Horrorkinos, aber wenn sie kaum Spielraum haben und die Kamera von einem zum anderen schwenkt, dann hätte man die Star-Besetzung auch gleich sein lassen können. Die Energie und das Budget hätten bei den aufgeführten Schwächen wesentlich sinnvoller eingesetzt werden können.

Death House

Fazit

Death House wird Gunnar Hansens Idee, möglichst vielen Horror-Ikonen in einem Film eine Bühne zu bieten, nicht mal ansatzweise gerecht und würde ohne die großen Namen sofort in der untersten Gefängnis-Ebene vergammeln.

 

Bewertung

Spannung Rating: 1 von 5
Atmosphäre Rating: 3 von 5
Gewalt  Rating: 3 von 5
Ekel  Rating: 2 von 5
Story  Rating: 1 von 5

Bildquelle: Death House © KSM

Horrorfilme sind die Filme, die mich am meisten faszinieren, da sie einfach meist die Filme sind, die mit Liebe und Leidenschaft geschaffen werden. Ob komplexe und präzise Kunstwerke auf Zelluoid oder kurzweiliges Gruselkino, die Vielseitigkeit der Filme sollte jeden ansprechen. Sie können einen verstören, schlaflose Nächte bereiten, zu komplexen Diskussionen anregen, zum Lachen bringen oder als Stimmungskanonen für Parties fungieren.

...und was meinst du?