Santa's Slay
Kritik

Santa’s Slay (2005) – Review

Stille Nacht war gestern. Wenn WWE-Wrestler Bill Goldberg in Santa’s Slay als Santa Claus auf Killertour durch eine amerikanische Kleinstadt zieht, ist das nicht nur trashig, sondern auch saukomisch.

Originaltitel:
Land:
Laufzeit:
Regie:
Drehbuch:
Cast:

Santa’s Slay
Kanada/USA
78 Minuten
David Steiman
David Steiman
Bill Goldberg, Douglas Smith, Emilie de Ravin u.a.

Es ist schon interessant, wie sehr der aktive Wrestling-Sport rund um die WWE und die Filmwelt Hand in Hand gehen. So manche Größe des extrem populären Sports verdient sich heutzutage eine wortwörtlich goldene Nase im Showgeschäft und besonders das jüngere Publikum weiß schon gar nicht mehr, womit ihre Lieblingsschauspieler vorher ihren Unterhalt verdient haben. Ganz gleich ob nun John Cena an der Seite von Mark Wahlberg in Daddys Home, Dave Bautista als Mitglied von Marvels Guardians of the Galaxy, Kane welcher den schweigsamen Killer in See No Evil zum Besten gab oder Dwayne Johnson, der seit einiger Zeit in gefühlt jedem Action-Comedy-Hit präsent zu sein scheint. Ganz zu schweigen von all den Schwergewichten wie Hulk Hogan, Roddy Piper, Steve Austin, Kevin Nash oder Andre the Gigant. Dass nicht alle einen Erfolg in der Filmindustrie einheimsen konnten, bleibt nicht aus. Wie auch im Fall von Bill Goldberg, dem einstigen NFL-Spieler und späteren WWE-Wrestler, der in gerade einmal einer Handvoll zweitklassiger B-Movies auftauchte, wie Universal Soldier 2 oder Halb-Tot 2 – Das Recht des Stärkeren. Doch wie heißt es so schön: Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn. Und für Goldberg ist dieses Korn die weihnachtliche Horror-Komödie Santa’s Slay – Blutige Weihnachten.

Der Plot dieses 80 minütigen Trash-Filmchens ist dabei genauso simpel wie unterhaltsam. Santa Claus, der weltweit geliebte Geschenke-Lieferant und Coca-Colas-Aushängeschild zur Weihnachtszeit ist eigentlich der Sohn von Satan. Zu seiner liebsten Beschäftigung zählt es, Angst und Schrecken zu verbreiten. Als Santa jedoch beim Curling mit einem Engel eine Wette verliert, musste er als Wetteinsatz den Menschen für 1.000 Jahre Freude bringen. Doch nun ist die aufgebrummte Strafzeit vorbei und Santa kann seiner dämonischen Natur wieder freien Lauf lassen. Und so begibt sich Santa in eine amerikanische Kleinstadt mit dem treffenden Namen Hell um dort mit dem langerwarteten Gemetzel zu beginnen.

Vorweg sei eines gesagt: Wer anhand des Titels eine bitterböse, schwarzhumorige Splatter-Comedy erwartet, der mag im Nachhinein etwas enttäuscht sein. Zwar gibt es den einen oder anderen witzigen Kill zu sehen, auch wenn sich diese im Rahmen der eher niedrigen Altersbegrenzung bewegen. Dabei dienen viele festtägliche Artikel als Mordwerkzeug; sie schaffen es anhand ihrer Skurrilität, einem ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Dies liegt weitestgehend auch an Bill Goldbergs augenzwinkernder Performance. Er pflügt sich buchstäblich wie eine Dampfwalze durch die schneebedeckten Straßen von Hell, wobei er einen stumpf-lustigen One-Liner nach dem anderen raushaut. Damit weckt er Erinnerungen an die ebenfalls stupiden, aber witzigen Filme von Wrestling-Kollege Hulk Hogan, der mit Santa Claus mit Muckis ebenfalls einen Weihnachtsfilm vorweisen kann. Nur dass Hogans Film der weitaus banalere ist.

Bei näherer Betrachtung fällt auch auf, wie sehr sich Drehbuchautor und Regisseur David Steiman bei anderen Filmen wie Gremlins und Small Soldiers bediente. Gerade das Dreiergespann um Douglas Smith (The Alienist), seiner vermeintlichen Freundin Emilie De Raven (The Hills Have Eyes) und seinem wissenschaftsverrückten Tüftler-Grandpa Robert Culp (aus der Erfolgs-Serie Tennisschläger und Kanonen) hat man schon gefühlte tausend Mal gesehen; es wirkt eher altbacken als erfrischend frech. Und obwohl alle Schauspieler einen durchaus passablen Job machen, verblassen diese neben Goldbergs Leistung und man schaltet bei Szenen ohne den Fleischberg mit zotteligem Rauschebart einfach ab. Glücklicherweise legt Santa’s Slay ein erstaunliches Tempo an den Tag und so bleiben eben jene Szenen eher die Ausnahme. Denn was der Zuschauer will, ist ein mordender, Sprüche klopfender Santa Claus, und den bekommt er auch.

So bietet der Film beste Sonntagnachmittagsunterhaltung, bei der man sich getrost ein Bierchen genehmigen kann; oder der Film läuft im Hintergrund in der Glotze, während man selbst mit dem Dekorieren der Wohnung beschäftigt ist. Man lacht, man feiert, man jubelt. Wenn dann noch bekannte Gesichter wie Fran Drescher (Die Nanny), Chris Kattan (A Night at Roxburys) oder Rebecca Greyhard (Düstere Legenden) Cameos geben, kommt man nicht umher, den Film noch mehr zu mögen.

Bewertung

Spannung Rating: 0 von 5
Atmosphäre Rating: 0 von 5
Gewalt  Rating: 1 von 5
Ekel  Rating: 0 von 5
Story  Rating: 2 von 5

Bildquelle: Santa’s Slay © e-m-s the DVD-Company

Horrorfilme sind wie Essen. Zwischen dem immer gleichschmeckenden Fast Food, gibt es auch mal kulinarische Höhepunkte, die es aber nur zu Erkunden gibt, wenn man sich auch mal traut, etwas Neues auszuprobieren.

...und was meinst du?