From Beyond
Kritik

From Beyond (1986) – Review

Die Splatterexperten Stuart Gordon und Brian Yuzna setzen dem kosmischen Horror von H.P. Lovecraft ein filmisches Denkmal.

Originaltitel:
Land:
Laufzeit:
Regie:
Drehbuch:
Vorlage:

From Beyond
USA
81 Minuten
Stuart Gordon
Dennis Paoli
„Vom Jenseits“ von H.P. Lovecraft (Kurzgeschichte)

Wahnsinn und Grauen und Schleim

Die zwei Wissenschaftler Dr. Pretorius und Crawford Tillinghast versuchen mittels eines von ihnen entwickelten Gerätes – dem Resonator – die Zirbeldrüse des Menschen zu stimulieren, um das Gehirn leistungsfähiger zu machen. Das ist soweit auch erfolgreich, allerdings mit fatalen Nebenwirkungen: sie stoßen das Tor zu anderen Dimensionen auf. Dabei entfesseln sie unaufhaltbare Mächte – außerdimensionale Kreaturen, die zuerst Pretorius Kopf verschlingen und dann seinen Körper korrumpieren…

Hintergrund & Kritik

Stuart Gordons Film From Beyond ist eine sehr freie Adaption der Kurzgeschichte „Vom Jenseits“ des legendären Horror- und Sci-Fi-Autors H.P. Lovecraft. Lovecraft (1890-1937) erschuf in seinen Geschichten und Romanen den kosmischen Horror und war angesichts seiner Kreativität seiner Zeit weit voraus. Er beeinflusste zahlreiche Horrorfilme und -romane, beispielsweise mit seiner Figur Cthulhu. Andere Schriftsteller sponnen die Geschichte um das Wesen (dem großen Alten) weiter und begründeten damit den Cthulhu-Mythos.

Als Produzent fungierte wie bei Re-Animator auch Brian Yuzna. Für die Besetzung konnten erneut die Stars aus eben diesem Horrorklassiker, Jeffrey „Herbert West“ Combs und Barbara Crampton, gewonnen werden sowie Ken Foree, bekannt aus Dawn of the Dead.

Ganz ehrlich, der Film ist noch eine Ecke durchgeknallter als Re-Animator. Die Geschichte ist wahnsinnig wahnsinnig und beinhaltet sowohl geisterhafte Metawesen aus der anderen Dimension als auch ein paar herbe Splattereffekte und streift sogar die SM-Ecke. Humor darf nicht fehlen, auch wenn dieser nicht ganz so schwarz ist wie bei Re-Animator. Die Effekte sind bonbonbunt, schleimig und höchst kreativ. Die Geschichte geht direkt in die Vollen und lässt fast keine Atempause.

Meine erste Sichtung des Filmes war eine verstümmelte Version auf RTL und zwar so verstümmelt, dass man der Geschichte nicht mehr folgen konnte. Doch ich wurde wegen der schwülstigen Atmosphäre und der wahnwitzigen Geschichte des Filmes neugierig, so dass mir bei der Uncut-Version fast das Gehirn schmolz. Denn Stuart Gordon entfesselt hier einen wahren Orkan an skurrilen Ideen und ein Effektfeuerwerk, das sich gewaschen hat – und war danach nie wieder so gut. Auf dem Höhepunkt ihrer Kreativität zogen Regisseur und Produzent alle Register ihres Könnens und reißen den Zuschauer mit in den wahnwitzigen Plot. Der Film ist eine echte Alternative zu allen Freddys und Jasons und Myers‘, die sonst das 80er-Jahre-Horrorkino dominierten. So wie der Resonator das Hirn, stimuliert dieser Film die Sehgewohnheiten der Zuschauer und öffnet die Sicht für die großartige Literaturwelt von Lovecraft.

 

Bewertung

Spannung rating4_5
Atmosphäre Rating5_5
Gewalt  rating4_5
Ekel  rating4_5
Story  rating4_5

Bildquelle: From Beyond © Metro-Goldwyn-Mayer Studios Inc

Seit 40 Jahren erlebe ich den Horror dieser Welt. Kein Wunder, dass sich das auch auf meinen Filmgeschmack niederschlägt. Um das Klischee zu vervollständigen: ich mag Metal :)

...und was meinst du?