Der Nebel
Kritik

Der Nebel (2007) – Review

Mit Der Nebel kehrt Frank Darabont nach Die Verurteilten und The Green Mile ins King-Universum zurück. Wie gut das dieses Mal funktioniert hat, erfahrt ihr hier.

Originaltitel:
Land:
Laufzeit:
Regie:
Drehbuch:
Vorlage:

The Mist
USA
126 Minuten
Frank Darabont
Frank Darabont
„Der Nebel“ von Stephen King (Kurzgeschichte)

Der Film

Der Nebel handelt von eben jenem titelgebenden Nebel, welcher nach einem schweren Unwetter aufzieht und zum Schrecken der Bewohner eines kleinen Ortes aus mehr als nur fein verteilten Wassertröpfchen besteht. Eine kleine Gruppe von Personen verbarrikadiert sich daraufhin in einem Supermarkt und versucht sich der angreifenden Monster zu erwehren.

Der Nebel basiert auf Kings gleichnamiger Kurzgeschichte, die 1985 zum ersten Mal erschienen ist. Der Film wurde von Frank Darabont inszeniert, der auch die Vorlage in das Korsett eines Drehbuches packte. Darabont ist auch kein fremder im King-Universum, hat er doch schon mit viel Erfolg Die Verurteilten und Green Mile auf die große Leinwand gebracht. Mit Der Nebel begibt er sich allerdings zum ersten Mal in King-Horror-Gefilde. Spätestens seit 2010 ist der Name Frank Darabont aber ohnehin fest mit Horror verbunden, denn dies war die Geburtsstunde der Zombie-Serie The Walking Dead, welche Darabont als Showrunner in die heimischen Wohnzimmer brauchte. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass TWD-Fans die eine oder andere bekannte Schauspielerin wieder erkennen werden, wie zum Beispiel Laurie Holden oder Melissa McBride.

Laurie Holden

Laurie Holden (Bild: Tabercil CC BY-SA 2.0)

Melissa McBride

Melissa McBride (Bild: Gage Skidmore CC BY-SA 2.0)

Die Stärken

Der Nebel gehört zu jenen Horrorfilmen, die eine Gruppe auf engem Raum einer äußeren Bedrohung aussetzen und zuschauen wie die Zivilisation langsam wegbröckelt. Diese altbekannte Formel lässt uns hier wieder einen Blick auf die Conditio Humana werfen – was bleibt von uns übrig, wenn sich das Über-Ich schleicht? Durch die zum großen Teil soliden schauspielerischen Leistungen ist das langsame Zerfallen der Gruppe glaubhaft und lädt zum mitfiebern ein.

Eine weitere große Stärke ist das an 50er-/60er-Creature-Features angelehnte Monster-Design, welches unter Federführung von Special-Effects-Meister Greg Nicotero (Day of the Dead, The Walking Dead) entstand. Insbesondere in der Schwarz-Weiß-Fassung wirken diese albtraumhaft schön und schaffen eine tolle, klassische Monster-Atmosphäre.

Darabont blieb bei der Verfilmung sehr nah an der Vorlage mit Ausnahme des Endes, welches stark umgekrempelt wurde – und Stephen King fand es besser als sein eigenes. Gibt es ein größeres Lob? Das Ende ist übrigens wirklich grandios.

Der Nebel

Die Schwächen

Der Film schwächelt etwas bei der Charakterzeichnung, die hie und da etwas zu klischeehaft geraten ist. Der gesamte Look wirkt zu Beginn zudem äußerst billig – besonders in der Farbversion – und leider fördert die Kameraführung diesen Eindruck noch zusätzlich.

Das Fazit

Insgesamt ist Darabonts Adaption von Kings Kurzgeschichte sicher ein Geheimtipp unter den King-Verfilmungen. Man sollte sich nicht von der billigen Optik täuschen lassen, denn dahinter verbirgt sich ein grandioser Horrorfilm, den ich bedenkenlos weiterempfehlen kann.

 

Bewertung

Spannung Rating: 3 von 5
Atmosphäre rating4_5
Gewalt  Rating: 3 von 5
Ekel Rating: 2 von 5
Story  Rating: 4 von 5

Bildquelle: Der Nebel © Senator Home Entertainment

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Horrorfilme sind für mich ein Tor zu den unheimlichen, verstaubten Dachböden und finsteren, schmutzigen Kellern der menschlichen Seele. Hier trifft man alles von der Gesellschaft abgeschobene, unerwünschte, geächtete, begrabene: Tod, Schmerz, Angst, Verlust, Gewalt, Fetische, Obsession. Es ist eine Entdeckungsreise auf die "Schutthalde der Zivilisation". Auf diese Reise würde ich euch gerne mitnehmen.

...und was meinst du?