Angriff der Lederhosenzombies
Filmfestival

Angriff der Lederhosenzombies (2016) – Review

oder: auf dem Snowboard gegen Almhütten-Alk-Zombies

Originaltitel:
Land:
Laufzeit:
Regie:
Drehbuch:

Attack of the Lederhosenzombies
Österreich
78 min
Dominik Hartl
Dominik Hartl

Inhalt

Der Hotelier Franz hat die Schnauze voll von der Erderwärmung und der immer schlechteren Schneesituation. Aus diesem Grund erfindet er eine neue Rezeptur für seine Schneekanone. Dumm nur, dass dies von Lebewesen eher schlecht vertragen wird. So kriegen die Alkohol-Zombies bald Gesellschaft.

 

Kritik

Attack of the Lederhosenzombies reiht sich ein in die lange Schlange an Zombie-Komödien. Dass Zombies viel humoristisches Potential innewohnt, hat schon die Dead-Reihe von Zombie-Godfather Romero erfolgreich erprobt und spätestens seit Return of the Living Dead und Braindead darf die These als bewiesen angesehen werden. Hatten wir es zuletzt mit Strip-Clubs, Nazi-Zombies, Vergnügungsparks, Senioren und Pfadfindern zu tun, folgt nun Après-Ski auf der Almhütte.

Es sind dann eben auch jene ganz großen Werke des Genres auf die sich Regisseur Hartl regelmäßig bezieht. Die Referenzen zu Romero, Jackson und Wright sind unübersehbar.

Dies ist erst einmal nichts besonderes und insbesondere Wright hat mit Shaun of the Dead vorgemacht wie es geht. Was die Lederhosenzombies etwas aus dem Einheitsbrei hervorhebt, ist das Setting und der regionale Flair. Dies sind die großen Stärken mit denen Hartl aufwarten kann. Vor allem Margarete Tiesel (Paradies: Liebe) als resolute Almwirtin Rita trägt viele Szenen ganz allein – besonders wenn sie das GSG9-Lager im Keller plündert.

Darüber hinaus kann ich leider nicht viel sagen. „Meh“ vielleicht. Die Effekte sind anständig, die Kills hin und wieder originell, die Charaktere eher weniger, aber auch nicht nervig, die Story hat man schon tausendmal gesehen, ist aber solide, die Pointen sitzen mal richtig gut und ein großer Teil verfehlt das Ziel komplett. Ein klassischer Ganz-nett-Film.

Abgesehen davon ist es aber auf jeden Fall unheimlich cool, dass es dem Produzenten Markus Fischer gelungen ist für diese österreichische Genreproduktion Geld auftreiben und damit einen Film zu produzieren, der sich hinter der internationalen Konkurrenz nicht verstecken muss. Mit den Pfadfindern und Senioren kann er allemal mithalten. Jede erfolgreiche Genreproduktion aus heimischen Gefilden, sei es nun aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz, hilft allen heimischen Filmschaffenden auch gewagtere Projekte finanziert zu kriegen. Und davon profitieren wir schlussendlich alle.

Diese Produktionen mögen alle nicht perfekt sein, aber ich freu mich auf mehr Werke wie Rammbock, Ich seh Ich seh, Sennentuntschi, Stung, In 3 Tagen bist du tot, Blutgletscher, Hell oder eben auch die Lederhosenzombies. Also gebt dem Film eine Chance, damit man bei „deutschsprachigem“ Horrorfilm nicht immer nur an die 1920er denken muss.

 

Bewertung

Spannung Rating: 2 von 5
Atmosphäre Rating: 3 von 5
Splatter rating4_5
Ekel Rating: 1 von 5
Story Rating: 1 von 5

Bildquelle: Attack of the Lederhosenzombies © Fischer Film

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Horrorfilme sind für mich ein Tor zu den unheimlichen, verstaubten Dachböden und finsteren, schmutzigen Kellern der menschlichen Seele. Hier trifft man alles von der Gesellschaft abgeschobene, unerwünschte, geächtete, begrabene: Tod, Schmerz, Angst, Verlust, Gewalt, Fetische, Obsession. Es ist eine Entdeckungsreise auf die "Schutthalde der Zivilisation". Auf diese Reise würde ich euch gerne mitnehmen.

...und was meinst du?