Conjuring 2
Kritik

Conjuring 2 (2016) – Review

oder: Die Warrens treiben mal wieder Schabernack.

Originaltitel:
Land:
Laufzeit:
Regie:
Drehbuch:

The Conjuring 2
USA
134 min
James Wan
Carey & Chad Hayes, James Wan, David Johnson

Inhalt

Conjuring 2 dreht sich wieder um das Ehepaar Ed und Lorraine Warren, die im Auftrag der katholischen Kirche übernatürlichen Phänomenen nachgehen. Dieses Mal verschlägt es die beiden nach London zur Familie Hodgson, die sich gerade mit selbstbewegenden Möbeln, Besessenheit und anderem lästigen Kram rumschlagen müssen.

 

Kritik

Wie ihr vielleicht wisst begann ich früher jede meiner Kritiken mit einem kleinen Zitat aus dem Film, welches besonders gut zum Film passt. Bei Conjuring 2 tat ich mir zum ersten Mal schwer irgendwas Griffiges zu finden. Zum Schluss musste eine Zeile aus London Calling von The Clash herhalten, welcher uns in das London der 70er entführt.

Dies ist sehr gut gelungen, wie das Opening allgemein zu den großen Stärken des Films gehört. Allein schon wie bei der allerersten Einstellung, bei der von der Totalen auf eine amerikanische Kleinstadt zurückgezoomt wird hinter die legendären Fenster des Amityville-Hauses, ist ganz großes Kino. Dem folgen dann sehr stimmige Aufnahmen Londons bzw. unserer jungen Protagonistinnen untermalt von The Clash und The Hollies.
Hier zeigt James Wan inszenatorisch was er drauf hat. Insbesondere die Kameraarbeit mit tollen Kamerafahrten und einigen langen One-Shots sind traumhaft anzuschauen und atmosphärisch sehr dicht. Dazu kommt noch der teilweise sehr intelligente Einsatz von Jump Scares. Gerade die Szene mit dem Gemälde der Nonne ist ein geniales Spiel mit den Erwartungen des Publikums.

Leider verschießt Wan sein Pulver recht früh und versumpft dann etwas im Mittelteil. Hier wird einfach zu viel Geschwindigkeit rausgenommen. Dies erinnert zeitweise an Poltergeist, funktioniert aber nicht annähernd so gut. Dieser dürfte wohl auch eine Inspirationsquelle gewesen sein, die nächste ist dann unübersehbar Der Exorzist.  Und auch wenn Lauren Esposito es nicht ganz mit Linda Blair aufnehmen kann, so fand ich ihr Schauspiel doch sehr angenehm gruselig. Leider bleibt der Charakter der Janet Hodgson sehr flach, wie die anderen Charaktere auch, was bei einer doch sehr langen Laufzeit von 138 Minuten verwundert. Hier hätte ich mir gewünscht, dass etwas mehr Zeit für die Charakterentwicklung verwendet wird.

Zum Finale hin findet Wan allerdings wieder seinen Rhythmus und die Spannungskurve steigt steil an.

Unterm Strich kann Conjuring 2 nicht mehr ganz die Qualität seines Vorgängers halten, aber es bleibt ein durch und durch unterhaltsamer Horrorfilm, der als Horror-Fast-Food auf jeden Fall mal genossen werden kann.

 

Bewertung

Spannung Rating: 3 von 5
Atmosphäre Rating: 4 von 5
Splatter Rating: 0 von 5
Ekel Rating: 0 von 5
Story Rating: 2 von 5

Bildquelle: Conjuring 2 © Warner Bros.

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Horrorfilme sind für mich ein Tor zu den unheimlichen, verstaubten Dachböden und finsteren, schmutzigen Kellern der menschlichen Seele. Hier trifft man alles von der Gesellschaft abgeschobene, unerwünschte, geächtete, begrabene: Tod, Schmerz, Angst, Verlust, Gewalt, Fetische, Obsession. Es ist eine Entdeckungsreise auf die "Schutthalde der Zivilisation". Auf diese Reise würde ich euch gerne mitnehmen.

...und was meinst du?